Nach dem Hurrikan Katrina zieht ein Mann mit seinem Sohn durch das verwüstete Louisiana, um dessen Mutter zu finden. Jahre nach dem Fall der Mauer muss ein ehemaliger Aufseher sich im Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen seiner Vergangenheit stellen. In Palo Alto findet eine schwerkranke Frau Trost im Gespräch mit einem Hologramm ihres verstorbenen Idols, Kurt Cobain - seine Worte "Mir bedeuten Dinge immer erst dann etwas, wenn sie nicht mehr da sind" fangen das Gefühl dieses Erzählungsbandes ein. Denn so unterschiedlich die Geschichten dieser Menschen auch sein mögen, steht doch über allen die Frage nach Erlösung - vom Chaos der Gegenwart, vom Schmerz, von den Geistern der Vergangenheit. Nach seinem Roman Das geraubte Leben des Waisen Jun Do, für den Adam Johnson mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde, begeistert er nun mit kraftvollen Geschichten - sie sind ebenso überraschend wie bewegend.

Adam Johnson, geboren 1967 in South Dakota, lehrt in Stanford Creative Writing. 2002 erschienen die Short Storys Emporium , 2003 der Roman Parasites like us . Er hat in Magazinen publiziert und zahlreiche Preise und Stipendien erhalten. Für den Roman Das geraubte Leben des Waisen Jun Do reiste Adam Johnson ins abgeschottete Nordkorea.


Das neue Buch des Pulitzer-Preisträgers

Nach dem Hurrikan Katrina zieht ein Mann mit seinem Sohn durch das verwüstete Louisiana, um dessen Mutter zu finden. Jahre nach dem Fall der Mauer muss ein ehemaliger Aufseher sich im Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen seiner Vergangenheit stellen. In Palo Alto findet eine schwerkranke Frau Trost im Gespräch mit einem Hologramm ihres verstorbenen Idols, Kurt Cobain seine Worte »Mir bedeuten Dinge immer erst dann etwas, wenn sie nicht mehr da sind« fangen das Gefühl dieses Erzählungsbandes ein. Denn so unterschiedlich die Geschichten dieser Menschen auch sein mögen, steht doch über allen die Frage nach Erlösung vom Chaos der Gegenwart, vom Schmerz, von den Geistern der Vergangenheit.
Nach seinem Roman Das geraubte Leben des Waisen Jun Do, für den Adam Johnson mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde, begeistert er nun mit kraftvollen Geschichten sie sind ebenso überraschend wie bewegend.

»Der weiß, wie man eine gute Geschichte erzählt.« Zadie Smith



Autorentext
Adam Johnson, geboren 1967 in South Dakota, lebt mit seiner Familie in San Francisco und lehrt in Stanford Creative Writing. Für seinen zweiten Roman Das geraubte Leben des Waisen Jun Do reiste Adam Johnson ins abgeschottete Nordkorea. Johnson erhielt zahlreiche Stipendien und Preise, u.a. den Pulitzer-Preis.

Klappentext

Das neue Buch des Pulitzer-Preisträgers

Nach dem Hurrikan Katrina zieht ein Mann mit seinem Sohn durch das verwüstete Louisiana, um dessen Mutter zu finden. Jahre nach dem Fall der Mauer muss ein ehemaliger Aufseher sich im Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen seiner Vergangenheit stellen. In Palo Alto findet eine schwerkranke Frau Trost im Gespräch mit einem Hologramm ihres verstorbenen Idols, Kurt Cobain - seine Worte »Mir bedeuten Dinge immer erst dann etwas, wenn sie nicht mehr da sind« fangen das Gefühl dieses Erzählungsbandes ein. Denn so unterschiedlich die Geschichten dieser Menschen auch sein mögen, steht doch über allen die Frage nach Erlösung - vom Chaos der Gegenwart, vom Schmerz, von den Geistern der Vergangenheit. Nach seinem Roman Das geraubte Leben des Waisen Jun Do, für den Adam Johnson mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde, begeistert er nun mit kraftvollen Geschichten - sie sind ebenso überraschend wie bewegend.

»Der weiß, wie man eine gute Geschichte erzählt.« Zadie Smith



Zusammenfassung

Das neue Buch des Pulitzer-Preisträgers

Nach dem Hurrikan Katrina zieht ein Mann mit seinem Sohn durch das verwüstete Louisiana, um dessen Mutter zu finden. Jahre nach dem Fall der Mauer muss ein ehemaliger Aufseher sich im Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen seiner Vergangenheit stellen. In Palo Alto findet eine schwerkranke Frau Trost im Gespräch mit einem Hologramm ihres verstorbenen Idols, Kurt Cobain seine Worte »Mir bedeuten Dinge immer erst dann etwas, wenn sie nicht mehr da sind« fangen das Gefühl dieses Erzählungsbandes ein. Denn so unterschiedlich die Geschichten dieser Menschen auch sein mögen, steht doch über allen die Frage nach Erlösung vom Chaos der Gegenwart, vom Schmerz, von den Geistern der Vergangenheit.
Nach seinem Roman Das geraubte Leben des Waisen Jun Do, für den Adam Johnson mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde, begeistert er nun mit kraftvollen Geschichten sie sind ebenso überraschend wie bewegend.

»Der weiß, wie man eine gute Geschichte erzählt.« Zadie Smith



Leseprobe

NIRVANA

ES IST SPÄT, und ich kann nicht schlafen. Ich schiebe ein Fenster hoch, um frische Luft hereinzulassen, Frühling in Palo Alto, aber es hilft nicht. Ich liege mit offenen Augen im Bett und höre ein Wispern. Ich muss an den Präsidenten denken, weil wir oft im Flüsterton miteinander sprechen. Ich weiß, dass das Wispern nur von meiner Frau kommt, Charlotte, die die ganze Nacht lang Nirvana über Kopfhörer hört und die Texte im Schlaf mitmurmelt. Charlotte hat ihr eigenes Bett, ein elektrisch verstellbares Klinikbett.

Ich kann nicht schlafen, denn wenn ich die Augen schließe, sehe ich meine Frau vor mir, wie sie Selbstmord begeht. Beziehungsweise es versucht , schließlich ist sie von den Schultern abwärts gelähmt. Die Lähmung ist vorübergehend, aber überzeugen Sie mal Charlotte davon! Sie hat heute auf der Seite geschlafen, damit die wundgelegenen Stellen nicht schlimmer werden, und das Gitter neben der Matratze auf so eine Art angestarrt. Das Bett steuert sie mit der Stimme - wenn sie es also schaffen würde, ihren Kopf irgendwie zwischen die Stäbe zu manövrieren, bräuchte sie nur noch "hoch" zu sagen. Hätte sich das Kopfteil erst einmal in Bewegung gesetzt, wäre sie in Sekundenschnelle erstickt. Auch die Schlaufe im Kabel des Hoyer-Lifters, mit dem sie aus dem Bett hinaus- und wieder ins Bett hineingehoben wird, sieht sie mit einem ähnlichen Blick an. Doch im Grunde braucht sie gar keine extravagante Exit-Strategie - schließlich hat sie mir das Versprechen abgerungen, dass ich ihr helfen werde, wenn es so weit ist.

Ich stehe auf und trete an ihr Bett, aber sie hört noch gar nicht Nirvana - das hebt sie sich meist für die Zeit auf, in der sie es am dringendsten braucht, nach Mitternacht, wenn ihre Nerven richtig anfangen zu knistern.

"Ich dachte, ich hätte etwas gehört", sage ich zu ihr. "Eine Art Flüstern."

Kurz geschnittene Haare umrahmen ihr abgehärmtes Gesicht, ihre Haut ist fahl wie Kühlschranklicht.

"Ich hab es auch gehört", sagt sie.

Neben ihrer sprachgesteuerten Fernbedienung liegt ein halb gerauchter Joint in der Metallschale. Ich zünde ihn an und halte ihr das Ding an die Lippen.

"Und, wie ist das Wetter da drin?", frage ich.

"Windig", sagt sie, als sie den Rauch ausatmet.

Windig ist besser als Hagel oder Blitz, oder, Gott bewahre, Hochwasser, das Gefühl, das sie hatte, als ihre Lungenfunktion wieder einsetzte. Aber Wind ist nicht gleich Wind.

Ich frage: "Windig wie das Wispern im Fliegengitter oder windig wie das Rütteln der Fensterläden?"

"Eine starke Bö, die pfeift und zischt wie ein Mikrofon im Wind."

Sie raucht. Charlotte ist nicht gern bekifft, aber es beruhigt ihr Inneres, sagt sie. Sie leidet am Guillain-Barré-Syndrom, an einer Krankheit, bei der das Immunsystem die Leitbahnen der eigenen Nerven angreift, und wenn das Gehirn Signale an den Körper schickt, dann verenden die elektrischen Impulse, bevor sie bei den Muskeln ankommen. Eine Milliarde Nerven in ihr senden Impulse aus, die überall und nirgendwo verpuffen. Seit neun Monaten h…
Titel
Nirvana
Untertitel
Stories
EAN
9783518742457
ISBN
978-3-518-74245-7
Format
E-Book (epub)
Hersteller
Herausgeber
Veröffentlichung
06.09.2015
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
1.22 MB
Anzahl Seiten
262
Jahr
2015
Untertitel
Deutsch
Auflage
1. Auflage
Lesemotiv