Eine alternative Mobilität ist möglich, in der nicht mehr der motorisierte Individualverkehr (MIV) den Ton angibt, sondern bei der die Nahmobilität dominiert. Wir fragen uns: Wann kommt endlich die Mobilitätswende? Wir wollen nicht länger in einer autogerechten, sondern in einer lebenswerten Stadt leben. Köln kann sich Schritt für Schritt zu einer lebenswerteren Stadt verändern, in der zukünftig die Nahmobilität den Ton angibt. In diesem Konzept möchten wir aufzeigen, wie es gehen kann.
Gemeinsam mehr erreichen - das will die Agora Köln als überparteiliches Bündnis aus mittlerweile über 130 Organisationen und einer Vielzahl aktiver BürgerInnen. Sie hat sich 2012 gegründet, um sich gemeinsam für eine lebenswerte Stadt einzusetzen und eine Transformation in Richtung Nachhaltigkeit zu fördern. Diesen Organisationen und einer stetig wachsenden Zahl an aktiven BürgerInnen bietet die Agora Köln ein Forum, in dem die Frage nach einem guten, sozial gerechten und umweltverträglichen Lebensstil gestellt wird - angelehnt an das wachstumskritische Konzept 'Buen Vivir' in Lateinamerika. Mit ihren Aktivitäten stärkt die Agora Köln die Zivilgesellschaft in der Stadt und das gemeinschaftliche Leben in der Nachbarschaft. BürgerInnen haben hier die Möglichkeit, sich ganz einfach an Projekten in ihrer Stadt zu beteiligen und sie aktiv mitzugestalten. Jedes Jahr setzt die Agora Köln einen inhaltlichen Schwerpunkt. 2013 wurde 'Mobilität' zum Thema gewählt und eine Themengruppe gebildet, die das Thema auch über den Tag des guten Lebens hinaus kontinuierlich bearbeitet. Ein Ergebnis dieser Arbeit ist ein nachhaltiges Mobilitätskonzept für Köln: 'Verkehr des guten Lebens'. Die in diesem Konzept enthaltenen Ziele, Visionen und der Katalog an konkreten Maßnahmen sind 2014 im Rahmen von drei Mobilitätsgipfeln durch BürgerInnen gemeinsam mit Mobilitätsakteuren aus Köln erarbeitet worden. Die konkreten Maßnahmen setzen einen klaren Impuls um den offenen Dialog zwischen Politik, Verwaltung und den BürgerInnen auszubauen.
Autorentext
AGORA Köln Juristisch getragen von Institut Cultura21 e.V.:Gemeinsam mehr erreichen das will die Agora Köln als überparteiliches Bündnis aus mittlerweile über 130 Organisationen und einer Vielzahl aktiver BürgerInnen. Sie hat sich 2012 gegründet, um sich gemeinsam für eine lebenswerte Stadt einzusetzen und eine Transformation in Richtung Nachhaltigkeit zu fördern.Diesen Organisationen und einer stetig wachsenden Zahl an aktiven BürgerInnen bietet die Agora Köln ein Forum, in dem die Frage nach einem guten, sozial gerechten und umweltverträglichen Lebensstil gestellt wird angelehnt an das wachstumskritische Konzept Buen Vivir in Lateinamerika. Mit ihren Aktivitäten stärkt die Agora Köln die Zivilgesellschaft in der Stadt und das gemeinschaftliche Leben in der Nachbarschaft. BürgerInnen haben hier die Möglichkeit, sich ganz einfach an Projekten in ihrer Stadt zu beteiligen und sie aktiv mitzugestalten.Jedes Jahr setzt die Agora Köln einen inhaltlichen Schwerpunkt. 2013 wurde Mobilität zum Thema gewählt und eine Themengruppe gebildet, die das Thema auch über den Tag des guten Lebens hinaus kontinuierlich bearbeitet. Ein Ergebnis dieser Arbeit ist ein nachhaltiges Mobilitätskonzept für Köln: Verkehr des guten Lebens. Die in diesem Konzept enthaltenen Ziele, Visionen und der Katalog an konkreten Maßnahmen sind 2014 im Rahmen von drei Mobilitätsgipfeln durch BürgerInnen gemeinsam mit Mobilitätsakteuren aus Köln erarbeitet worden. Die konkreten Maßnahmen setzen einen klaren Impuls um den offenen Dialog zwischen Politik, Verwaltung und den BürgerInnen auszubauen.Themengruppe Mobilität AGORA Köln:Agora KölnJuristisch getragen von Institut Cultura21 e. V.Lichtenraderstraße 44, 12049 BerlinVertreten durch Rana Öztürk
Klappentext
Leseprobe
2. Handlungsfelder mit konkreten Maßnahmen
2.1. Fußverkehr
2.1.1. Definitionen
2.1.1.1. Definition - Fußverkehr
Jeder Mensch ist täglich als Zu Fuß Gehende unterwegs. Mit fast jedem Weg ist ein Fußweg verbunden. Zu Fuß zu gehen, ist ressourcen-, energie- und platzsparend - und zudem gesund. Auch erfordert der Fußverkehr die geringsten Instandhaltungskosten für Bauträger, da ein zu Fuß Gehender die Flächen kaum abnutzt. Mittelständischer Einzelhandel und die lokale Gastronomie haben gute Entwicklungschancen, wo viele Zu Fuß Gehende unterwegs sind. In Innenstädten und auf kurzen Wegen ist der Fußverkehr aus diesen Gründen das wichtigste Verkehrsmittel. Dennoch hat der zu Fuß Gehende keine einflussreiche Lobby in seinem Rücken und wird in der Verkehrsplanung sträflich vernachlässigt.
Fußwege unterscheiden sich nach Situation, Wegemotiv, Interessenlage oder gesellschaftlicher Prioritätensetzung und müssen laut städtebaulichem Bericht des Deutschen Bundestags von 2004 "Maßstab für die Gestaltung der Wege und Plätze [...] sein" 5 . Gehwege werden von allen sozialen Schichten, von Gesunden und Mobilitätseingeschränkten, von sportlichen und unsportlichen, jungen und alten Menschen genutzt. Auch diejenigen, die nicht oder nur eingeschränkt gehen können, benutzen mittels Rollstuhl oder einer Gehhilfe Gehwege und sind auf deren Funktionsfähigkeit angewiesen. Die Anforderungen an Gehwege sind daher heterogen. Die Eigenschaften der zu Fuß Gehenden, wie z. B. deren Alter, deren Konstitution oder die Belastung durch Gepäck, bestimmen die Anforderungen an die zurückzulegende Strecke.
Faktoren für das Zufußgehen sind zudem Verkehrszweck und Wegelänge, Witterung und Klima sowie die Tageszeit. Auch kann und sollten Gehwege mehr sein als bloße Verkehrsflächen. Sie dienen nicht nur dem schnellen Vorankommen, sondern auch dem Verweilen, dem Austausch mit anderen und als Spielstätte für Kinder. Die Funktion eines Gehweges ist im besten Sinne multimodal.
Gehen und Verweilen beinhaltet die intensivste und unmittelbarste Raumerfahrung, da sie nicht in abschirmenden Beförderungsmitteln wie Autos oder öffentlichen Verkehrsmitteln stattfinden. Der zu Fuß Gehende nimmt den Raum unmittelbar und mit allen Sinnen wahr. Je reizvoller ein Weg ist, desto eher wird er genommen. So wirkt sich die Qualität des Gehwegs darauf aus, wie oft er benutzt wird.
2.1.1.2. Definition - Öffentlicher Raum
Bei der Mobilitätsplanung geht es um die Gestaltung, die Aufteilung und die Nutzung des öffentlichen Raums, also all dessen, was nicht Privateigentümern gehört. Speziell um den Raum, in dem Verkehr (Auto, Fahrrad, Zu Fuß Gehende, ÖPNV) stattfinden. Der öffentliche Raum sollte mehr darstellen als nur eine Verkehrsfläche. Jedoch sind viele Plätze und Räume der Innenstadt und in den Veedeln nur eindimensional nutzbar. Es sind zumeist Durchgangsflächen. Der öffentliche Raum wird innerhalb der Stadt oftmals stark durch den Motorisierten Individualverkehr (MIV) belastet. So wurden die repräsentativen Neustadtplätze (Barbarossaplatz, Ebertplatz, Rudolfplatz) den Bedürfnissen des MIVs angepasst und haben völlig ihre ursprüngliche Aufenthaltsqualität verloren. Viele kleine innerstädtische Plätze oder Brachen werden als Autoparkplätze genutzt oder zum Abstellen von Müllcontainern missbraucht. Durch die Verlagerung der Prioritäten können zahlreiche lebensfreundliche Orte geschaffen werden, an denen sich Menschen gerne aufhalten.
2.1.1. Langfristige Ziele
Ein Gehweg sollte vielen Anforderunge…
Gemeinsam mehr erreichen - das will die Agora Köln als überparteiliches Bündnis aus mittlerweile über 130 Organisationen und einer Vielzahl aktiver BürgerInnen. Sie hat sich 2012 gegründet, um sich gemeinsam für eine lebenswerte Stadt einzusetzen und eine Transformation in Richtung Nachhaltigkeit zu fördern. Diesen Organisationen und einer stetig wachsenden Zahl an aktiven BürgerInnen bietet die Agora Köln ein Forum, in dem die Frage nach einem guten, sozial gerechten und umweltverträglichen Lebensstil gestellt wird - angelehnt an das wachstumskritische Konzept 'Buen Vivir' in Lateinamerika. Mit ihren Aktivitäten stärkt die Agora Köln die Zivilgesellschaft in der Stadt und das gemeinschaftliche Leben in der Nachbarschaft. BürgerInnen haben hier die Möglichkeit, sich ganz einfach an Projekten in ihrer Stadt zu beteiligen und sie aktiv mitzugestalten. Jedes Jahr setzt die Agora Köln einen inhaltlichen Schwerpunkt. 2013 wurde 'Mobilität' zum Thema gewählt und eine Themengruppe gebildet, die das Thema auch über den Tag des guten Lebens hinaus kontinuierlich bearbeitet. Ein Ergebnis dieser Arbeit ist ein nachhaltiges Mobilitätskonzept für Köln: 'Verkehr des guten Lebens'. Die in diesem Konzept enthaltenen Ziele, Visionen und der Katalog an konkreten Maßnahmen sind 2014 im Rahmen von drei Mobilitätsgipfeln durch BürgerInnen gemeinsam mit Mobilitätsakteuren aus Köln erarbeitet worden. Die konkreten Maßnahmen setzen einen klaren Impuls um den offenen Dialog zwischen Politik, Verwaltung und den BürgerInnen auszubauen.
Autorentext
AGORA Köln Juristisch getragen von Institut Cultura21 e.V.:Gemeinsam mehr erreichen das will die Agora Köln als überparteiliches Bündnis aus mittlerweile über 130 Organisationen und einer Vielzahl aktiver BürgerInnen. Sie hat sich 2012 gegründet, um sich gemeinsam für eine lebenswerte Stadt einzusetzen und eine Transformation in Richtung Nachhaltigkeit zu fördern.Diesen Organisationen und einer stetig wachsenden Zahl an aktiven BürgerInnen bietet die Agora Köln ein Forum, in dem die Frage nach einem guten, sozial gerechten und umweltverträglichen Lebensstil gestellt wird angelehnt an das wachstumskritische Konzept Buen Vivir in Lateinamerika. Mit ihren Aktivitäten stärkt die Agora Köln die Zivilgesellschaft in der Stadt und das gemeinschaftliche Leben in der Nachbarschaft. BürgerInnen haben hier die Möglichkeit, sich ganz einfach an Projekten in ihrer Stadt zu beteiligen und sie aktiv mitzugestalten.Jedes Jahr setzt die Agora Köln einen inhaltlichen Schwerpunkt. 2013 wurde Mobilität zum Thema gewählt und eine Themengruppe gebildet, die das Thema auch über den Tag des guten Lebens hinaus kontinuierlich bearbeitet. Ein Ergebnis dieser Arbeit ist ein nachhaltiges Mobilitätskonzept für Köln: Verkehr des guten Lebens. Die in diesem Konzept enthaltenen Ziele, Visionen und der Katalog an konkreten Maßnahmen sind 2014 im Rahmen von drei Mobilitätsgipfeln durch BürgerInnen gemeinsam mit Mobilitätsakteuren aus Köln erarbeitet worden. Die konkreten Maßnahmen setzen einen klaren Impuls um den offenen Dialog zwischen Politik, Verwaltung und den BürgerInnen auszubauen.Themengruppe Mobilität AGORA Köln:Agora KölnJuristisch getragen von Institut Cultura21 e. V.Lichtenraderstraße 44, 12049 BerlinVertreten durch Rana Öztürk
Klappentext
Eine alternative Mobilität ist möglich, in der nicht mehr der motorisierte Individualverkehr (MIV) den Ton angibt, sondern bei der die Nahmobilität dominiert. Wir fragen uns: Wann kommt endlich die Mobilitätswende? Wir wollen nicht länger in einer autogerechten, sondern in einer lebenswerten Stadt leben. Köln kann sich Schritt für Schritt zu einer lebenswerteren Stadt verändern, in der zukünftig die Nahmobilität den Ton angibt. In diesem Konzept möchten wir aufzeigen, wie es gehen kann.
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2. Handlungsfelder mit konkreten Maßnahmen
2.1. Fußverkehr
2.1.1. Definitionen
2.1.1.1. Definition - Fußverkehr
Jeder Mensch ist täglich als Zu Fuß Gehende unterwegs. Mit fast jedem Weg ist ein Fußweg verbunden. Zu Fuß zu gehen, ist ressourcen-, energie- und platzsparend - und zudem gesund. Auch erfordert der Fußverkehr die geringsten Instandhaltungskosten für Bauträger, da ein zu Fuß Gehender die Flächen kaum abnutzt. Mittelständischer Einzelhandel und die lokale Gastronomie haben gute Entwicklungschancen, wo viele Zu Fuß Gehende unterwegs sind. In Innenstädten und auf kurzen Wegen ist der Fußverkehr aus diesen Gründen das wichtigste Verkehrsmittel. Dennoch hat der zu Fuß Gehende keine einflussreiche Lobby in seinem Rücken und wird in der Verkehrsplanung sträflich vernachlässigt.
Fußwege unterscheiden sich nach Situation, Wegemotiv, Interessenlage oder gesellschaftlicher Prioritätensetzung und müssen laut städtebaulichem Bericht des Deutschen Bundestags von 2004 "Maßstab für die Gestaltung der Wege und Plätze [...] sein" 5 . Gehwege werden von allen sozialen Schichten, von Gesunden und Mobilitätseingeschränkten, von sportlichen und unsportlichen, jungen und alten Menschen genutzt. Auch diejenigen, die nicht oder nur eingeschränkt gehen können, benutzen mittels Rollstuhl oder einer Gehhilfe Gehwege und sind auf deren Funktionsfähigkeit angewiesen. Die Anforderungen an Gehwege sind daher heterogen. Die Eigenschaften der zu Fuß Gehenden, wie z. B. deren Alter, deren Konstitution oder die Belastung durch Gepäck, bestimmen die Anforderungen an die zurückzulegende Strecke.
Faktoren für das Zufußgehen sind zudem Verkehrszweck und Wegelänge, Witterung und Klima sowie die Tageszeit. Auch kann und sollten Gehwege mehr sein als bloße Verkehrsflächen. Sie dienen nicht nur dem schnellen Vorankommen, sondern auch dem Verweilen, dem Austausch mit anderen und als Spielstätte für Kinder. Die Funktion eines Gehweges ist im besten Sinne multimodal.
Gehen und Verweilen beinhaltet die intensivste und unmittelbarste Raumerfahrung, da sie nicht in abschirmenden Beförderungsmitteln wie Autos oder öffentlichen Verkehrsmitteln stattfinden. Der zu Fuß Gehende nimmt den Raum unmittelbar und mit allen Sinnen wahr. Je reizvoller ein Weg ist, desto eher wird er genommen. So wirkt sich die Qualität des Gehwegs darauf aus, wie oft er benutzt wird.
2.1.1.2. Definition - Öffentlicher Raum
Bei der Mobilitätsplanung geht es um die Gestaltung, die Aufteilung und die Nutzung des öffentlichen Raums, also all dessen, was nicht Privateigentümern gehört. Speziell um den Raum, in dem Verkehr (Auto, Fahrrad, Zu Fuß Gehende, ÖPNV) stattfinden. Der öffentliche Raum sollte mehr darstellen als nur eine Verkehrsfläche. Jedoch sind viele Plätze und Räume der Innenstadt und in den Veedeln nur eindimensional nutzbar. Es sind zumeist Durchgangsflächen. Der öffentliche Raum wird innerhalb der Stadt oftmals stark durch den Motorisierten Individualverkehr (MIV) belastet. So wurden die repräsentativen Neustadtplätze (Barbarossaplatz, Ebertplatz, Rudolfplatz) den Bedürfnissen des MIVs angepasst und haben völlig ihre ursprüngliche Aufenthaltsqualität verloren. Viele kleine innerstädtische Plätze oder Brachen werden als Autoparkplätze genutzt oder zum Abstellen von Müllcontainern missbraucht. Durch die Verlagerung der Prioritäten können zahlreiche lebensfreundliche Orte geschaffen werden, an denen sich Menschen gerne aufhalten.
2.1.1. Langfristige Ziele
Ein Gehweg sollte vielen Anforderunge…
Titel
Verkehr des guten Lebens
Untertitel
Ein nachhaltiges Mobilitätskonzept für Köln
EAN
9783739265391
ISBN
978-3-7392-6539-1
Format
E-Book (epub)
Hersteller
Herausgeber
Genre
Veröffentlichung
09.12.2015
Digitaler Kopierschutz
frei
Dateigrösse
11.98 MB
Anzahl Seiten
92
Jahr
2015
Untertitel
Deutsch
Auflage
1. Auflage.
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