Der sog. Rechtspopulismus (AfD, Pegida, Identitäre Bewegung) lässt große Teile der Öffentlichkeit rat- und hilflos zurück. Verweise auf längst überwunden geglaubte Positionen' verschleiern nur deren Unkenntnis oder Vergessenheit. Dabei gibt es eine lange Tradition des Deutsch-Denkens, die zwar unappetitlich sein mag, deren Stifter aber keineswegs intellektueller Bedeutungslosigkeit geziehen werden kann. Johann Gottlieb Fichte lieferte mit seinen Reden an die deutsche Nation (1808), aber auch mit anderen Schriften (Die Grundzüge des gegenwärtigen Zeitalters, Der geschloßne Handelsstaat, Staatslehre), ein Strukturmodell, dessen völkischer' Nationalismus, Chauvinismus, Isolationismus, Ausländerfeindlichkeit, Aufklärungsverachtung und Sendungsbewusstsein bei gleichzeitiger Existenzangst und daraus folgender Kampfbereitschaft sich wie eine Blaupause der sog. Neuen Rechten liest. Dies gilt umso mehr dann, wenn man, wie im Nationalsozialismus geschehen, Fichtes idealistische Begründung deutscher Überlegenheit durch eine quasi-naturwissenschaftliche bzw. biologische, mithin der Moderne scheinbar angemessenere ersetzt. Das auf ca. 150-200 Seiten angelegte Buch soll die verschämte Ignoranz der einschlägigen, insb. philosophischen Forschung durchbrechen und die angedeutete Geschichte des Deutsch-Denkens von Fichte über seine nationalsozialistischen Ausleger (Bergmann, Faust, Schwarz, Gehlen) bis zur Neuen Rechten erzählen. Ziel des Projekts ist die Aufklärung über deren denkerische Vorläufer bzw. Grundlagen, um auf Basis dieser Parallelen zu einer argumentativen und sachlichen Auseinandersetzung mit neu-rechten Positionen und Zielen zu gelangen, die sich nicht nur in hilfloser Empörung erschöpft und auf diese Weise nur bösen Populismus mit gutem Populismus kontert.


Ideengeschichtlicher Hintergrund zum aktuellen Rechtspopulismus in Deutschland Die Wurzeln von Fremdenfeindlichkeit, Nationalismus, Aufklärungsfeindschaft Einführung und Überblick

Autorentext

Dr. Alexander Aichele, Privatdozent für Philosophie (Univ. Halle), arbeitet freiberuflich als Consulting Philosopher.



Klappentext

Die Neue Rechte macht die Öffentlichkeit rat- und hilflos. Verweise auf ewig Gestriges' verschleiern nur dessen Unkenntnis. Denn es gibt eine lange und ziemlich unappetitliche Tradition des Deutsch-Denkens. Sie beginnt mit Johann Gottlieb Fichte (1762-1814). Sein Sendungsbewusstsein, völkischer Nationalismus, Chauvinismus, Isolationismus, seine Ausländerfeindlichkeit und Aufklärungsverachtung bei latentem Beleidigtsein liest sich wie eine Blaupause der Neuen Rechten vor allem, wenn man die Aufnahme und Weiterungen von Fichtes Deutschem Denken an ausgewählten Beispielen (Haeckel, Wirth, Moeller v.d. Bruck, Gehlen, Willms) bis heute (Kubitschek, Höcke, Willinger) verfolgt.



Inhalt

1. Deutsch denken? Kann es so etwas geben?.- 2. Fichtes Nationalidealismus.- 3. Vom Deutschen Idealismus zur deutschen Weltanschauung: Wissenschaftliche, kulturelle und politische Mythen.- 4. Fortsetzung folgt: Populär-akademischer Nationalismus in Diktatur und Demokratie.- 5. Gnome auf den Schultern von Zwergen: Die Bewahrung nationalistischer Substanz und das Herbeiraunen ihrer Wiederauferstehung.- 6. Ein Ende, ohne dass es aufhört.

Titel
Deutsch denken
Untertitel
Die Philosophie der Neuen Rechten
EAN
9783476057150
Format
E-Book (pdf)
Veröffentlichung
31.01.2022
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Anzahl Seiten
433
Auflage
1. Aufl. 2021
Lesemotiv