Dieses eBook: "Olympia von Clèves (Historischer Liebesroman) - Vollständige deutsche Ausgabe" ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen.
Alexandre Dumas der Ältere (1802-1870) war ein französischer Schriftsteller. Ein Markenzeichen von Dumas' Romanen sind fiktive oder pseudohistorische Protagonisten (zum Beispiel der Musketier d'Artagnan), deren Abenteuer in einen Kontext historischer Ereignisse und historischer Persönlichkeiten gestellt werden. Die bekanntesten, immer wieder aufgelegten und nicht nur von Jugendlichen gelesenen Romane sind: Die drei Musketiere, Zwanzig Jahre danach, Königin Margot, Der Graf von Monte Christo und Der Mann mit der eisernen Maske, Das Halsband der Königin.
Aus dem Buch:
"Ei! mein Gott, ja! Nur bitte ich Sie, zu bemerken, was Ihn von Herrn Moliére unterscheidet, ist das, was ich in der Conversation mit den Worten, aus die ich einen besonderen Nachdruck legte: liebenswürdiger und sehr frommer Dichter, habe einfließen lassen, während Herr Moliére im Gegentheil mürrisch und durchaus nicht gottesfürchtig war."
Autorentext
Alexandre Dumas der Ältere (1802-70) wächst als Sohn eines napoleonischen Generals in der nordfranzösischen Provinz auf. Früh verwaist und arm, doch von seinen Talenten überzeugt, begibt er sich als Neunzehnjähriger nach Paris, wo er zum Theater will. Sein Kapital: eine schöne Handschrift, ein paar verwilderte Rebhühner und eine schier unerschöpfliche Phantasie. Die Theaterstücke, die er zunächst schreibt, sind heute vergessen. Doch zwanzig Jahre später, 1844, ist er mit 'Der Grafen von Monte Christo' der König des literarischen Feuilletons. Denn Dumas hatte den Nerv des Leserpublikums getroffen. Er bot eine intrigenreiche Handlung, Spannung, Illustion auf einem geschichtlichen Hintergrund, den man in groben Zügen kannte. Er bot historische Wahrheit, phantasievoll aufgefüllt mit Dichtung, und mischte ihr jenen feinen Schuss Ironie bei, der seine Romane bis heute so lesenswert macht.
Zusammenfassung
Dieses eBook: "Olympia von Clèves (Historischer Liebesroman)" ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Alexandre Dumas der Ältere (1802-1870) war ein französischer Schriftsteller. Ein Markenzeichen von Dumas' Romanen sind fiktive oder pseudohistorische Protagonisten (zum Beispiel der Musketier d'Artagnan), deren Abenteuer in einen Kontext historischer Ereignisse und historischer Persönlichkeiten gestellt werden. Die bekanntesten, immer wieder aufgelegten und nicht nur von Jugendlichen gelesenen Romane sind: Die drei Musketiere, Zwanzig Jahre danach, Königin Margot, Der Graf von Monte Christo und Der Mann mit der eisernen Maske, Das Halsband der Königin. Aus dem Buch: "Ei! mein Gott, ja! Nur bitte ich Sie, zu bemerken, was Ihn von Herrn Moliére unterscheidet, ist das, was ich in der Conversation mit den Worten, aus die ich einen besonderen Nachdruck legte: liebenswürdiger und sehr frommer Dichter, habe einfließen lassen, während Herr Moliére im Gegentheil mürrisch und durchaus nicht gottesfürchtig war."
Leseprobe
II
Inhaltsverzeichnis
Wo sich die Wahrheit des alten französischen
Sprichworts: »Das Kleid macht nicht den
Mönch,« erweist.
Der Eintretende war ein Mann von acht und zwanzig bis dreißig Jahren, von einer nervösen, kränklichen Organisation, bleich, groß, anmuthig in seinen Bewegungen, ausgezeichnet in seiner Haltung; reinlich gekleidet, jedoch mit einer gewissen Nachläßigkeit, die nicht ohne Reiz war und die Mitte hielt zwischen der Entblößung der vornehmen Herren und dem Sichgehenlassen der Künstler. In einem Zustande tiefer Aufregung Begriffen, zerdrückte er für den Augenblick seinen Hut unter seinem Arm und fuhr mit seiner weißen, gepflegten Hand durch seine in Schweiß gebadeten Haare.
Sein angenehmes, sanftes, schwermüthiges Gesicht trug einen gewissen Charakter von Unruhe, beinahe von Irrsinn an sich, den der Noviz leicht hätte bemerken können, ohne die tiefe Aufmerksamkeit, mit der er seit der Ankunft der Person, welche wir in Scene gebracht, weder mehr rechts, noch links zu schauen bemüht war.
Nachdem er ziemlich rasch in die Kirche eingetreten, dann stehen geblieben war und umhergeschaut hatte, schien der Fremde es zu versuchen, seine Lebensgeister wieder zu sammeln, und fing an in der Kapelle hin und her zu gehen, bis er im Strahle seines Auges dem Novizen begegnend plötzlich seinen Entschluß faßte und gerade aus ihn zutrat.
Der Noviz. der dies mehr errieth, als sah, schloß rasch sein doppeltes Buch, begrub sein Gesicht in seine beiden gefalteten Hände und versenkte sich diesmal heuchlerisch in eine Litanei von Gebeten.
Der Unbekannte war indessen so nahe auf ihn zugetreten, daß er beinahe die Schultern des Novizen berührte, welcher bei dieser Annäherung plötzlich zu erwachen und sich aus dem Abgrunde von Frömmigkeit, in den er sich gestürzt hatte, zu erheben schien.
»Verzeihen Sie, mein Bruder, wenn ich Sie in Ihren Gebeten störe,« sagte der Fremde, zuerst das Gespräch anknüpfend.
»Mein Bruder,« erwiderte der Noviz, während er aufstand und sein Buch hinter seinem Rücken verbarg, «ich bin zu Ihren Befehlen.«
»Mein Bruder, vernehmen Sie, was mich hierher führt. Ich bedarf eines Beichtigers: darum habe ich mich Ihnen genähert und Sie in Ihren Gebeten gestört, worüber ich Sie demüthig um Verzeihung bitte.«
»Ach! ich bin nur Noviz,« antwortete der junge Mann, »und da ich die Weihen nicht erhalten, so kann ich nicht die Beichte hören. Sie müßten einen unserer Väter haben.«
»Ja, ja, so ist «s,« versetzte der Fremde, seinen Hut mehr als je marternd; »ja, ja, ich müßte einen von den Vätern haben. Würden Sie mir wohl den Gefallen erweisen, mich bei demjenigen einzuführen, von welchem Sie glauben, er könnte mir einige Augenblicke bewilligen, oder ihn zu veranlassen, hierher zu mir zu kommen?«
»Es ist gerade die Stunde des Mittagsmahles, und in diesem Augenblick sind alle Väter im Refectorium.«
»Ah! Teufel!« murmelte der Unbekannte mit einer sichtbaren Unzufriedenheit, »alle im Refectorium; ah! Teufel!«
Dann bemerkte er ohne Zweifel, daß er den Namen vom Feinde des Menschengeschlechts in einer Kirche angerufen hatte, und sprach:
»Was habe ich denn gesagt? . . Mein Gott, verzeihe mir!«
Und er machte rasch, beinahe verstohlen, das Zeichen des Kreuzes.
»Die Schwierigkeit, einen Beichtiger zu bekommen, ist Ihnen ärgerlich,« fragte theilnehmend der Noviz.
»Oh! ja. ja, sehr.«
»Sie haben also große Eile?«
»Große Eile.«
»Welch ein Unglück, daß ich nur Noviz bin!«
»Ja, das ist ein Unglück! Doch Sie sind bald im Alter, ordiniert …