'Im Wald? In unserem Wald?' Die Eichhörnchen Puschel und Zottel sind entsetzt, als der 12-Uhr-Zug mit einem furchtbaren Quietschen zum Stehen kommt. Die Container öffnen sich und aus ihnen steigen ein Zebra, ein Affe, ein Känguru und viele andere ungewöhnliche Tiere. Sofort versammeln sich die Wildtiere und überlegen, wie man die Fremdlinge wieder aus dem Wald verjagen kann. Oder gelingt vielleicht doch ein Miteinander?
"Im Wald? In unserem Wald?" Die Eichhörnchen Puschel und Zottel sind entsetzt, als der 12-Uhr-Zug mit einem furchtbaren Quietschen zum Stehen kommt. Die Container öffnen sich und aus ihnen steigen ein Zebra, ein Affe, ein Känguru und viele andere ungewöhnliche Tiere. Sofort versammeln sich die Wildtiere und überlegen, wie man die Fremdlinge wieder aus dem Wald verjagen kann. Oder gelingt vielleicht doch ein Miteinander?
Leseprobe
Kapitel 2
Freiheit!
"Wenn ihr mich fragt, sieht es da vorne ziemlich verwildert aus. Beinahe schon ungepflegt. Ich weiß wirklich nicht, ob ich hier einziehen möchte." Am Waldsaum hatte Zola eine Vollbremsung hingelegt. Nun schlug das Zebra irritiert mit dem Schweif und starrte auf die Feldgehölze, die Büsche und dichten Brombeerhecken. "Hatte man uns nicht versprochen, dass wir in einen wirklich luxuriösen Zoo kommen? Ein großes Gehege ganz für mich allein, hieß es. Und was ist das hier? Das entspricht auf keinen Fall meinen Ansprüchen!"
"Was das hier ist? Du siehst wohl den Wald vor lauter Bäumen nicht, Zebra." Bodhi wiegte den Kopf hin und her. Seine mächtigen Hörner verliehen dem Wasserbüffel etwas Majestätisches. Im hellen Schein der Mittagssonne sah er beinahe wie ein König aus. "Zola, stell dich nicht so an, schau dich um!"
"Aber das mache ich doch, Bodhi. Oder hältst du mich etwa für dämlich?" Der Schweif des Zebras peitschte gereizt hin und her. "Genau weil ich mich umgesehen habe, frage ich mich: Was ist das für ein komisches Gehege? Und wo sind die Zäune? Wieso ist da vorn alles so stachelig? Kann das mal jemand wegmachen? Wärter! Einmal Gehege schrubben!"
Belustigt blinzelten sich die anderen Tiere zu, die auch aus dem Waggon ausgestiegen waren: Pan, der Schimpanse, das Känguru Hope, das kleine Impala Nala und allen voran natürlich Bodhi, der Wasserbüffel.
Als der Zug plötzlich mitten auf einem Feld gehalten hatte, mussten sie ihre Chance ergreifen endlich mehr von der Welt zu sehen als nur ihr Gehege im Zoo. Eine Weile hatten sie auf Zola eingeredet, dass sie am Ziel ihrer Wünsche angekommen seien. Aber das hatte das Zebra wohl falsch verstanden. Einfühlsam versuchte Bodhi es Zola noch einmal zu erklären. "Hier gibt es keinen Zoo, das hier ist die freie Wildbahn."
Und Pan schlug begeistert mit den Händen auf den Boden und rief: "Leute, Leute, das ist unglaublich. Wir sind hier nicht irgendwo gelandet, sondern im Paradies für exotische Tiere. Ich bin schon weit herumgekommen, ich weiß, wovon ich rede. Bleibt mal für einen Moment ganz ruhig und seht euch um. Für uns gibt es Verstecke, Früchte, Wasser. Alles da! Kurz: Mir gefällt es hier!"
Zola und der Wasserbüffel Bodhi folgten mit angehaltenem Atem dem Blick des Affen. Hope, das Känguru, bekam davon allerdings nichts mehr mit. Die aufregende Flucht hatte ihr so zugesetzt, dass sie einfach einschlief.
Die Tiere hörten den Wind in den Bäumen rauschen, vernahmen das Summen der Bienen und beobachteten Horden von Ameisen, die aufgereiht wie Perlen an einer Schnur über den Boden krabbelten. Das Blätterdach des nahen Mischwaldes funkelte im Sonnenschein. Zwei Eichhörnchen sausten einen Stamm hinauf. Die Zweige der Laubbäume hingen voll Eicheln. Hellgrün leuchteten die Blätter der Buchen. Dunkle Fichten, Tannen und Kiefern streckten ihre nadeligen Äste wie Finger in alle Richtungen und bildeten schattige und geheimnisvolle Verstecke.
Schwer beeindruckte Augenpaare richteten den Blick auf ihr womöglich neues Zuhause.
"Ja, es ist wirklich richtig schön hier." Bodhi hob den Kopf und witterte. Wie saftig grün dieser Wald war. Wie hoch die Bäume in den lichtblauen Himmel wuchsen. Was für ein warmer Luftzug dort herausströmte und ihre Beine, Pfoten und Hufe umspielte.
Schlanke Bäume, dazwischen kleine Sträucher. Unheimlich aussehende Wurzeln umgestürzter Bäume, Pilze, weiches Moos.
Eine geheimnisvolle Welt lag vor ihnen. Ein verheißungsvolles Abenteuer. Es musste ein Zeichen sein, dass der Zug genau hier gehalten hatte! Kurz vor dem Ziel, wie sie dem Fluchen des Schaffners entnommen hatten, der ihnen noch ein Stück hinterhergelaufen war. Immerhin sollte er die Tiere vom Tierkrankenhaus, in dem alle untersucht worden waren, in den nahegelegenen Zoo bringen. Für einige von ihnen nicht der erste neue Zoo, Bodhi zum Beispiel zog bereits das dritte Mal um. I
"Im Wald? In unserem Wald?" Die Eichhörnchen Puschel und Zottel sind entsetzt, als der 12-Uhr-Zug mit einem furchtbaren Quietschen zum Stehen kommt. Die Container öffnen sich und aus ihnen steigen ein Zebra, ein Affe, ein Känguru und viele andere ungewöhnliche Tiere. Sofort versammeln sich die Wildtiere und überlegen, wie man die Fremdlinge wieder aus dem Wald verjagen kann. Oder gelingt vielleicht doch ein Miteinander?
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Kapitel 2
Freiheit!
"Wenn ihr mich fragt, sieht es da vorne ziemlich verwildert aus. Beinahe schon ungepflegt. Ich weiß wirklich nicht, ob ich hier einziehen möchte." Am Waldsaum hatte Zola eine Vollbremsung hingelegt. Nun schlug das Zebra irritiert mit dem Schweif und starrte auf die Feldgehölze, die Büsche und dichten Brombeerhecken. "Hatte man uns nicht versprochen, dass wir in einen wirklich luxuriösen Zoo kommen? Ein großes Gehege ganz für mich allein, hieß es. Und was ist das hier? Das entspricht auf keinen Fall meinen Ansprüchen!"
"Was das hier ist? Du siehst wohl den Wald vor lauter Bäumen nicht, Zebra." Bodhi wiegte den Kopf hin und her. Seine mächtigen Hörner verliehen dem Wasserbüffel etwas Majestätisches. Im hellen Schein der Mittagssonne sah er beinahe wie ein König aus. "Zola, stell dich nicht so an, schau dich um!"
"Aber das mache ich doch, Bodhi. Oder hältst du mich etwa für dämlich?" Der Schweif des Zebras peitschte gereizt hin und her. "Genau weil ich mich umgesehen habe, frage ich mich: Was ist das für ein komisches Gehege? Und wo sind die Zäune? Wieso ist da vorn alles so stachelig? Kann das mal jemand wegmachen? Wärter! Einmal Gehege schrubben!"
Belustigt blinzelten sich die anderen Tiere zu, die auch aus dem Waggon ausgestiegen waren: Pan, der Schimpanse, das Känguru Hope, das kleine Impala Nala und allen voran natürlich Bodhi, der Wasserbüffel.
Als der Zug plötzlich mitten auf einem Feld gehalten hatte, mussten sie ihre Chance ergreifen endlich mehr von der Welt zu sehen als nur ihr Gehege im Zoo. Eine Weile hatten sie auf Zola eingeredet, dass sie am Ziel ihrer Wünsche angekommen seien. Aber das hatte das Zebra wohl falsch verstanden. Einfühlsam versuchte Bodhi es Zola noch einmal zu erklären. "Hier gibt es keinen Zoo, das hier ist die freie Wildbahn."
Und Pan schlug begeistert mit den Händen auf den Boden und rief: "Leute, Leute, das ist unglaublich. Wir sind hier nicht irgendwo gelandet, sondern im Paradies für exotische Tiere. Ich bin schon weit herumgekommen, ich weiß, wovon ich rede. Bleibt mal für einen Moment ganz ruhig und seht euch um. Für uns gibt es Verstecke, Früchte, Wasser. Alles da! Kurz: Mir gefällt es hier!"
Zola und der Wasserbüffel Bodhi folgten mit angehaltenem Atem dem Blick des Affen. Hope, das Känguru, bekam davon allerdings nichts mehr mit. Die aufregende Flucht hatte ihr so zugesetzt, dass sie einfach einschlief.
Die Tiere hörten den Wind in den Bäumen rauschen, vernahmen das Summen der Bienen und beobachteten Horden von Ameisen, die aufgereiht wie Perlen an einer Schnur über den Boden krabbelten. Das Blätterdach des nahen Mischwaldes funkelte im Sonnenschein. Zwei Eichhörnchen sausten einen Stamm hinauf. Die Zweige der Laubbäume hingen voll Eicheln. Hellgrün leuchteten die Blätter der Buchen. Dunkle Fichten, Tannen und Kiefern streckten ihre nadeligen Äste wie Finger in alle Richtungen und bildeten schattige und geheimnisvolle Verstecke.
Schwer beeindruckte Augenpaare richteten den Blick auf ihr womöglich neues Zuhause.
"Ja, es ist wirklich richtig schön hier." Bodhi hob den Kopf und witterte. Wie saftig grün dieser Wald war. Wie hoch die Bäume in den lichtblauen Himmel wuchsen. Was für ein warmer Luftzug dort herausströmte und ihre Beine, Pfoten und Hufe umspielte.
Schlanke Bäume, dazwischen kleine Sträucher. Unheimlich aussehende Wurzeln umgestürzter Bäume, Pilze, weiches Moos.
Eine geheimnisvolle Welt lag vor ihnen. Ein verheißungsvolles Abenteuer. Es musste ein Zeichen sein, dass der Zug genau hier gehalten hatte! Kurz vor dem Ziel, wie sie dem Fluchen des Schaffners entnommen hatten, der ihnen noch ein Stück hinterhergelaufen war. Immerhin sollte er die Tiere vom Tierkrankenhaus, in dem alle untersucht worden waren, in den nahegelegenen Zoo bringen. Für einige von ihnen nicht der erste neue Zoo, Bodhi zum Beispiel zog bereits das dritte Mal um. I
Titel
Der Wald der außergewöhnlichen Tiere
Autor
Illustrator
EAN
9783440165423
Format
E-Book (epub)
Altersempfehlung
7 bis 12 Jahre
Hersteller
Herausgeber
Veröffentlichung
14.03.2019
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
11.49 MB
Anzahl Seiten
160
Features
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet
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