Josephina Harris, von allen nur Joey genannt, steht vor dem Aus. Ihr kleines Unternehmen ist unverschuldet in Turbulenzen geraten und das Auftragsbuch ist leer. Und so beschließt Josephina schweren Herzens, ihre Heimatstadt zu verlassen und sich in North Carolina auf einer kleinen Insel als Projektleiterin für die Sanierung eines stillgelegten Leuchtturms zu bewerben. Bei den Arbeiten an dem maroden Gebäude entdeckt Joey seltsame Notizen, die tief in den Ritzen der alten Steinmauern versteckt sind Seiten, die aus dem Tagebuch des Leuchtturmwächters herausgerissen wurden und von erschütternden Rettungsaktionen auf See berichten. Sie ahnt nicht, dass sie einer großen Liebesgeschichte auf der Spur ist, die noch auf ihr Happy End wartet.
Autorentext
Amanda Cox ist Theologin und Seelsorgerin. In der langjährigen Beratung und Begleitung von Menschen hat sie Erfahrungen gesammelt, die sie zur Entwicklung der vielschichtigen, facettenreichen und emotional anrührenden Charaktere ihrer Romane inspirierten. Mit ihrem Mann und drei Kindern lebt sie in Tennessee. https://amandacoxwrites.wordpress.com Instagram: https://www.instagram.com/amandacoxwrites/ Facebook: https://www.facebook.com/amandacoxwrites/
Leseprobe
Eine halbe Stunde später fuhr Joey auf einen freien Parkplatz vor einem kleinen Imbiss, der ein wenig versteckt hinter einer Reihe von Läden lag, die allesamt in die Jahre gekommen waren. Sie lehnte sich an die Kopfstütze und schloss die Augen ganz fest. Warum hatte sie sich nur von Sophie zu diesem Unsinn überreden lassen? Sie wusste genau, was nötig war, um den Ablauf eines Festbanketts zu planen, aber den Umfang und die Arbeitsgänge bei einem ausgemusterten Leuchtturm einzuschätzen? Dieser Finnegan O'Hare würde sie sofort durchschauen. Er würde wissen, dass sie keine Fachkraft war, sondern ihre Kenntnisse bei der gemeinsamen Arbeit mit ihrem Vater erworben hatte. Hinter ihrer Fassade würde er die Eventmanagerin sehen mit all dem Tüll und den Blumengestecken und den Dekoideen, die sie in Wirklichkeit ausmachten. Joey wusste, wie man Dinge einen Abend lang schön aussehen lassen konnte. Aber etwas zu reparieren, was wirklich kaputt war? Da hatte sie ernsthafte Zweifel. Sie stieg aus dem Wagen und straffte die Schultern. Sie hatte keine Wohnung und ihre Einkommensquelle war so gut wie versiegt ihre sprichwörtlichen Brücken waren so was von abgebrochen, dass nichts mehr davon übrig war. Wenn sie selbst nicht glaubte, dass sie dieses Projekt managen konnte, wie sollte sie dann Finnegan O'Hare davon überzeugen, sich für sie zu entscheiden und nicht für ihren Rivalen? Sie musste selbstbewusst auftreten. Joey warf einen letzten Blick auf das vorläufige Angebot, das sie geschrieben hatte, und ging im Geiste noch einmal durch, wie sie ihre wichtigsten Fähigkeiten präsentieren wollte. Auf dem Weg in die Gaststätte kam sie an einem Anzugträger vorbei, der neben dem Eingang auf und ab lief und telefonierte. Neben dem schlichten Imbiss mit seiner abblätternden Farbe wirkte er irgendwie fehl am Platz. Es schien so, als führte er gerade ein unangenehmes Telefonat. Vermutlich ein ausgebrannter Chef, den die Arbeit auch im Urlaub nicht in Ruhe ließ. Joey ging um ihn herum und betrat den Imbiss. Sie fingerte an dem Saum ihrer Bluse herum und sah sich in dem mäßig besuchten Imbiss um. Außer einer Gruppe Fischer saß nur noch ein älterer Herr an einem Tisch in einer Nische. Er hatte seinen Hut tief in die Stirn gezogen, während er die Speisekarte studierte. Joey sah auf ihre Uhr. Punkt drei. Sie war doch am vereinbarten Treffpunkt, oder? Sie straffte die Schultern und trat auf den Mann in der Nische zu. Sie räusperte sich und er hob den Kopf. »Ich suche Finnegan O'Hare. Wissen Sie zufällig, wo ich ihn finden kann?« »Kommt drauf an.« »Worauf denn?« Joey trat von einem Fuß auf den anderen und widerstand dem Drang, einfach wieder in ihren Pickup zu steigen und zurückzufahren. »Wer Sie sind und was Sie von ihm wollen.« Seine Mundwinkel zuckten und seine blauen Augen funkelten. »Ich bin Josephina Harris und bin hier, um mir sein Leuchtturmprojekt anzusehen.« Der Kopf des Mannes zuckte ein kleines bisschen zurück und er blinzelte sie an. »Josephina Harris, auch bekannt als Joey Harris?« Joeys Gesicht wurde warm. Den Bruchteil einer Sekunde lang stockte ihr professionelles Lächeln, als er ihren Spitznamen sagte. »Ja, Sir. Genau die.« Der Mann stieß ein kurzes, heiseres Lachen aus. »Ich werd' nicht mehr.« Er streckte eine wettergegerbte Hand aus. »Ich bin Finnegan O'Hare. Es ist mir ein riesiges Vergnügen, Sie kennenzulernen. Mehr, als Sie ahnen.« Aber warum hatte er so verblüfft gewirkt, als sie sich vorgestellt hatte? Joey trat einen Schritt vor, um dem Mann die Hand zu geben. »Es freut mich sehr, Sie kennenzulernen, und ich kann es kaum erwarten, meine Sanierungsideen mit Ihnen durchzugehen und die Immobilie zu sehen, damit ich mir ein besseres Bild davon machen kann, welche Arbeiten durchgeführt werden müssen.« Sie griff in ihre Tasche und zog Notizbuch und Druckbleistift heraus, dazu einige Notizen und Fragen, die sie klären musste, bevor sie den Job offiziell annahm. O'Hare lächelte. »Immer mit der Ruhe. Sie warten besser « Die Eingangstür öffnete sich und der überarbeitete Geschäftsführer, der vor dem Imbiss telefoniert hatte, kam auf sie zu. »Der andere Projektleiter hat gerade abgesagt«, sagte er, als er die Nische erreicht hatte. »Jetzt habe ich nur noch diesen Joey, der viel weniger Erfahrung hat. Und zu spät ist er auch.« Joeys Herz hämmerte wie eine Basstrommel. Er hatte sie ebenfalls Joey genannt. »Em entschuldigen Sie « Sie hob die Hand und winkte verlegen. Hatte sie in der Bewerbung versehentlich ihren Spitznamen angegeben? Das konnte doch nicht sein. Der ältere der beiden Männer hob eine Hand. »Finn. Finn, warte.« Er zeigte auf Joey. Darf ich dir Joey Harris vorstellen?« Dem anderen Mann fiel die Kinnlade herunter. »Joey Harris? Der Joey Harris, der sich für die Sanierung von Bleakpoint Light beworben hat? Pops, ich bin nicht in der Stimmung für einen deiner Späße.« Joey zwang sich zu lächeln. »Genau genommen heiße ich Josephina Harris, aber ich « Ein nervöses Lachen begleitete ihre Worte. Die Blicke ihres Gegenübers huschten in einer Nanosekunde von Joeys Gesicht zu ihren Füßen und wieder zurück. »Auf Ihrer Bewerbung stand Joey Harris.« Sie presste die Lippen aufeinander und richtete sich so weit auf, wie sie konnte, während sie die Hand ausstreckte. Augen zu und durch. »Ja, Sir. So nennen meine Freunde mich. Und Sie sind?« Joey hielt die Hand ausgestreckt, während sie darauf wartete, dass er sie ergriff. »Finn O'Hare.« Sie drückte seine Hand fest und widerstand der Versuchung, den Blickkontakt abzubrechen. Er hatte also einen kräftigen Kerl namens Joey erwartet. Keine zierliche weibliche Fassung. Es war nicht ihre Schuld, dass er zum falschen Schluss gekommen war sie zog innerlich eine Grimasse , abgesehen von der Kleinigkeit, dass sie bei der Bewerbung nicht ihren offiziellen Vornamen angegeben hatte. Sie erwiderte seinen prüfenden Blick und tat so, als würde auch sie ihn mustern und abschätzen, ob er ein würdiger Auftraggeber war. Einen Vorteil hatte sie allerdings sie war die einzige Option für die beiden Männer. Sie unterdrückte einen Seufzer. Dann wandte sie sich wieder an den älteren Mann. »Ich dachte, Sie wären Finnegan O'Hare.« Er tippte sich an den Kopf. »Ich bin Finnegan O'Hare. Senior.« Seine blauen Augen funkelten im Sonnenlicht, das durch das Fenster fiel. » Er rückte seine Kappe zurecht und grinste sie verschmitzt an. »Wenn Sie meinen Enkel hier meinen« er deutete mit dem Daumen auf den jüngeren Mann »sollten Sie nach Finn fragen, damit es keine Verwirrung gibt. Mich nennen die Leute hier Walt.« »Walt?« Joeys Blick huschte zwischen den beiden Männern hin und her. Finns Miene war immer noch mürrisch. Seinem Großvater, der lebhaft und voller Elan war, schien die Wendung der Ereignisse Vergnügen zu bereiten. A…
Autorentext
Amanda Cox ist Theologin und Seelsorgerin. In der langjährigen Beratung und Begleitung von Menschen hat sie Erfahrungen gesammelt, die sie zur Entwicklung der vielschichtigen, facettenreichen und emotional anrührenden Charaktere ihrer Romane inspirierten. Mit ihrem Mann und drei Kindern lebt sie in Tennessee. https://amandacoxwrites.wordpress.com Instagram: https://www.instagram.com/amandacoxwrites/ Facebook: https://www.facebook.com/amandacoxwrites/
Leseprobe
Eine halbe Stunde später fuhr Joey auf einen freien Parkplatz vor einem kleinen Imbiss, der ein wenig versteckt hinter einer Reihe von Läden lag, die allesamt in die Jahre gekommen waren. Sie lehnte sich an die Kopfstütze und schloss die Augen ganz fest. Warum hatte sie sich nur von Sophie zu diesem Unsinn überreden lassen? Sie wusste genau, was nötig war, um den Ablauf eines Festbanketts zu planen, aber den Umfang und die Arbeitsgänge bei einem ausgemusterten Leuchtturm einzuschätzen? Dieser Finnegan O'Hare würde sie sofort durchschauen. Er würde wissen, dass sie keine Fachkraft war, sondern ihre Kenntnisse bei der gemeinsamen Arbeit mit ihrem Vater erworben hatte. Hinter ihrer Fassade würde er die Eventmanagerin sehen mit all dem Tüll und den Blumengestecken und den Dekoideen, die sie in Wirklichkeit ausmachten. Joey wusste, wie man Dinge einen Abend lang schön aussehen lassen konnte. Aber etwas zu reparieren, was wirklich kaputt war? Da hatte sie ernsthafte Zweifel. Sie stieg aus dem Wagen und straffte die Schultern. Sie hatte keine Wohnung und ihre Einkommensquelle war so gut wie versiegt ihre sprichwörtlichen Brücken waren so was von abgebrochen, dass nichts mehr davon übrig war. Wenn sie selbst nicht glaubte, dass sie dieses Projekt managen konnte, wie sollte sie dann Finnegan O'Hare davon überzeugen, sich für sie zu entscheiden und nicht für ihren Rivalen? Sie musste selbstbewusst auftreten. Joey warf einen letzten Blick auf das vorläufige Angebot, das sie geschrieben hatte, und ging im Geiste noch einmal durch, wie sie ihre wichtigsten Fähigkeiten präsentieren wollte. Auf dem Weg in die Gaststätte kam sie an einem Anzugträger vorbei, der neben dem Eingang auf und ab lief und telefonierte. Neben dem schlichten Imbiss mit seiner abblätternden Farbe wirkte er irgendwie fehl am Platz. Es schien so, als führte er gerade ein unangenehmes Telefonat. Vermutlich ein ausgebrannter Chef, den die Arbeit auch im Urlaub nicht in Ruhe ließ. Joey ging um ihn herum und betrat den Imbiss. Sie fingerte an dem Saum ihrer Bluse herum und sah sich in dem mäßig besuchten Imbiss um. Außer einer Gruppe Fischer saß nur noch ein älterer Herr an einem Tisch in einer Nische. Er hatte seinen Hut tief in die Stirn gezogen, während er die Speisekarte studierte. Joey sah auf ihre Uhr. Punkt drei. Sie war doch am vereinbarten Treffpunkt, oder? Sie straffte die Schultern und trat auf den Mann in der Nische zu. Sie räusperte sich und er hob den Kopf. »Ich suche Finnegan O'Hare. Wissen Sie zufällig, wo ich ihn finden kann?« »Kommt drauf an.« »Worauf denn?« Joey trat von einem Fuß auf den anderen und widerstand dem Drang, einfach wieder in ihren Pickup zu steigen und zurückzufahren. »Wer Sie sind und was Sie von ihm wollen.« Seine Mundwinkel zuckten und seine blauen Augen funkelten. »Ich bin Josephina Harris und bin hier, um mir sein Leuchtturmprojekt anzusehen.« Der Kopf des Mannes zuckte ein kleines bisschen zurück und er blinzelte sie an. »Josephina Harris, auch bekannt als Joey Harris?« Joeys Gesicht wurde warm. Den Bruchteil einer Sekunde lang stockte ihr professionelles Lächeln, als er ihren Spitznamen sagte. »Ja, Sir. Genau die.« Der Mann stieß ein kurzes, heiseres Lachen aus. »Ich werd' nicht mehr.« Er streckte eine wettergegerbte Hand aus. »Ich bin Finnegan O'Hare. Es ist mir ein riesiges Vergnügen, Sie kennenzulernen. Mehr, als Sie ahnen.« Aber warum hatte er so verblüfft gewirkt, als sie sich vorgestellt hatte? Joey trat einen Schritt vor, um dem Mann die Hand zu geben. »Es freut mich sehr, Sie kennenzulernen, und ich kann es kaum erwarten, meine Sanierungsideen mit Ihnen durchzugehen und die Immobilie zu sehen, damit ich mir ein besseres Bild davon machen kann, welche Arbeiten durchgeführt werden müssen.« Sie griff in ihre Tasche und zog Notizbuch und Druckbleistift heraus, dazu einige Notizen und Fragen, die sie klären musste, bevor sie den Job offiziell annahm. O'Hare lächelte. »Immer mit der Ruhe. Sie warten besser « Die Eingangstür öffnete sich und der überarbeitete Geschäftsführer, der vor dem Imbiss telefoniert hatte, kam auf sie zu. »Der andere Projektleiter hat gerade abgesagt«, sagte er, als er die Nische erreicht hatte. »Jetzt habe ich nur noch diesen Joey, der viel weniger Erfahrung hat. Und zu spät ist er auch.« Joeys Herz hämmerte wie eine Basstrommel. Er hatte sie ebenfalls Joey genannt. »Em entschuldigen Sie « Sie hob die Hand und winkte verlegen. Hatte sie in der Bewerbung versehentlich ihren Spitznamen angegeben? Das konnte doch nicht sein. Der ältere der beiden Männer hob eine Hand. »Finn. Finn, warte.« Er zeigte auf Joey. Darf ich dir Joey Harris vorstellen?« Dem anderen Mann fiel die Kinnlade herunter. »Joey Harris? Der Joey Harris, der sich für die Sanierung von Bleakpoint Light beworben hat? Pops, ich bin nicht in der Stimmung für einen deiner Späße.« Joey zwang sich zu lächeln. »Genau genommen heiße ich Josephina Harris, aber ich « Ein nervöses Lachen begleitete ihre Worte. Die Blicke ihres Gegenübers huschten in einer Nanosekunde von Joeys Gesicht zu ihren Füßen und wieder zurück. »Auf Ihrer Bewerbung stand Joey Harris.« Sie presste die Lippen aufeinander und richtete sich so weit auf, wie sie konnte, während sie die Hand ausstreckte. Augen zu und durch. »Ja, Sir. So nennen meine Freunde mich. Und Sie sind?« Joey hielt die Hand ausgestreckt, während sie darauf wartete, dass er sie ergriff. »Finn O'Hare.« Sie drückte seine Hand fest und widerstand der Versuchung, den Blickkontakt abzubrechen. Er hatte also einen kräftigen Kerl namens Joey erwartet. Keine zierliche weibliche Fassung. Es war nicht ihre Schuld, dass er zum falschen Schluss gekommen war sie zog innerlich eine Grimasse , abgesehen von der Kleinigkeit, dass sie bei der Bewerbung nicht ihren offiziellen Vornamen angegeben hatte. Sie erwiderte seinen prüfenden Blick und tat so, als würde auch sie ihn mustern und abschätzen, ob er ein würdiger Auftraggeber war. Einen Vorteil hatte sie allerdings sie war die einzige Option für die beiden Männer. Sie unterdrückte einen Seufzer. Dann wandte sie sich wieder an den älteren Mann. »Ich dachte, Sie wären Finnegan O'Hare.« Er tippte sich an den Kopf. »Ich bin Finnegan O'Hare. Senior.« Seine blauen Augen funkelten im Sonnenlicht, das durch das Fenster fiel. » Er rückte seine Kappe zurecht und grinste sie verschmitzt an. »Wenn Sie meinen Enkel hier meinen« er deutete mit dem Daumen auf den jüngeren Mann »sollten Sie nach Finn fragen, damit es keine Verwirrung gibt. Mich nennen die Leute hier Walt.« »Walt?« Joeys Blick huschte zwischen den beiden Männern hin und her. Finns Miene war immer noch mürrisch. Seinem Großvater, der lebhaft und voller Elan war, schien die Wendung der Ereignisse Vergnügen zu bereiten. A…
Titel
Die Tochter des Leuchtturmwächters
Autor
Übersetzer
EAN
9783963627439
Format
E-Book (epub)
Hersteller
Genre
Veröffentlichung
30.01.2025
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Anzahl Seiten
336
Auflage
Auflage
Lesemotiv
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