In "Römische Geschichte" schildert Ammianus Marcellinus in eindrucksvoller Prosa die komplexen Ereignisse des Römischen Reiches im 4. Jahrhundert. Sein Werk, das oft als eines der letzten großen Geschichtswerke der Antike betrachtet wird, vereint Geschichtsberichterstattung mit persönlichem Erleben und bietet somit einen einzigartigen Einblick in die politischen Intrigen, sozialen Umwälzungen und militärischen Auseinandersetzungen dieser Zeit. Der literarische Stil ist durch seine lebendige und oft dramatische Erzählweise geprägt, was den Leser in die turbulente Welt der Spätantike eintauchen lässt und dabei nicht nur die Menschen, sondern auch die Kultur und das Alltagsleben der damaligen Zeit widerspiegelt. Ammianus Marcellinus, ein zeitgenössischer Historiker mit griechischen Wurzeln, diente selbst als Soldat im römischen Heer. Diese Perspektive verschaffte ihm nicht nur Zugang zu militärischen und politischen Informationsquellen, sondern formte auch seine kritische Haltung gegenüber den gesellschaftlichen und moralischen Verfallserscheinungen seiner Epoche. Durch seine Erfahrungen und die enge Beobachtung der römischen Gesellschaft wird deutlich, dass sein Werk auch als Appell an die Leser gedacht ist, sich mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen. "Römische Geschichte" ist eine unverzichtbare Lektüre für jeden, der sich für die Ausdrucksformen der antiken Geschichtsschreibung interessiert und ein tieferes Verständnis für die Dynamiken der römischen Zivilisation erlangen möchte. Marcellinus' prägnante Schilderungen und seine scharfsinnigen Analysen regen zur Reflexion über die anhaltenden Themen von Macht, Verantwortung und Identität an, die auch in der heutigen Zeit von Relevanz sind.