Gender concepts have been hotly contested for more than 2500 years. For orientation in these disputes, it is important to know their traditions as well as conquered alternatives. Simone de Beauvoir's concepts of "existence" and "sexual differentiation" and Hannah Arendt's concept of plurality are crucial touchstones for reconstructing philosophical category theory and its entanglements with gender theorems. The book seeks out gender discourses in the history of philosophy from antiquity to modernity, makes the underlying concepts visible and reveals continuities and breaks within them.

Autorentext

PD Dr. phil. Dr. theol. Andrea Günter, Privatdozentin für Philosophie, u.a. an der Universität Freiburg; freischaffende Autorin und Referentin in der Beruflichen Fort- und Weiterbildung; Coaching-, Teamentwicklungs- und Moderationsprojekte



Inhalt
Philosophiekonzepte, Geschlechtertheoreme, Simone de Beauvoir und Hannah Arendt I Der antike Geschlechterdiskurs, Genealogie und Beauvoirs sexuelle Differenzierung 1 Natur, Ontologie und Gebärmutterordnung Parmenides' Über die Natur 2 Wie aus biologischen Beobachtungen eine Ursprungs-Zweck-Geschlechter-Metaphysik wird Aristoteles' Über die Zeugung der Geschöpfe 3 Gebärmutter oder Samen: Parmenides und Aristoteles vergleichen 4 Pluralität, Zwecke und Gerechtigkeit. Platons Politeia 5 Genealogie, sexuelle Differenzierung, sexuelle Differenz II Die zwei Lehren von der Substanz, Kategorienlehre und Existenz 1 Substanz ist nicht Substanz 2 Aristoteles' Metaphysik und die Ursache-Substanz 3 Sitte und Metaphysik 4 Das Substanz-Subjekt, seine Prädikate und die Prädikation 5 Das Substanz-Subjekt, das Ethische und die Kategorischen Imperative 6 Der Geschlechterdiskurs, Differenz und das Substanz-Subjekt 7 Pluralität und Prädikat: Der Paradigmenwechsel 8 Ontotheologiekritik und die Philosophie der Pluralität 9 Doppelter oder zweifacher Ursprung der Geschlechterdifferenz 10 Beauvoir und die Existenz der Frauen III Kategorienlehre und Geschlechterdiskurse 1 Das Kategorienfeld des Substanz-Subjekts 2 Quantität. Reihen in Raum und Zeit, Berührungspunkte und Pluralität 3 Relation(alität): Logik der Andersheit oder der Pluralität 4 Qualitäten. In der Zeit: Disposition und Habitus 5 Wirken und Leiden: aktive und passive Qualitäten 6 Das Entgegengesetzte 7 Früher. Zeit und Reihen 8 Zugleich/Gleichzeitig 9 Bewegung. Oder: Unterschiedliche Veränderungsmodi 10 Haben. Besitzen und Wohnen 11 Ergänzung: Pluralität kategorial entwickeln 12 Übergang in eine Kategorienlehre der Postmoderne: Hegels Wissenschaft der Logik als Kategorienpool für feministisch-philosophische Ansätze 13 Die Kraft und die Differenz 14 Differenz und Politik IV Geschlechtertheoreme und Kategorienlehre 1 Die Kategorienlehre um Geschlechterkategorisierungsweisen erweitern 2 Natur 3 weiblich-männlich, Frauen-Männer, Frauenbilder, Frauenentwürfe 4 Göttliche Frauen V Geburt aus dem väterlichen Ursprung? Zur logischen Entwicklung von weiblich in Platons Gastmahl 1 Platon, Diotima und das Gastmahl 2 Männlich und männlich-weiblich, Vater und Mutter, Himmel und Erde, überlegen und minderwertig 3 Jenseits des Dualismus: besonnene, gerechte und heilende Mischungen 4 Tugendhafte Idealität oder Realismus durch Erinnerungsbereitschaft 5 Inmitten der Generationengespräche: die Rede der Diotima 6 Gebären im Schönen VI Der Gebrauch von Gleichheit und Differenz in Aristoteles' Nikomachischer Ethik. Eine dekonstruktive Lektüre des Buchs über Gerechtigkeit 1 Gerechtigkeit und die Dualität Gleichheit/Differenz 2 Gerechtigkeit und die unterschiedlichen Dimensionen von Gleichheit/Differenz 3 Den Zusammenhang von Gleichheit/Differenz und Gerechtigkeit neu praktizieren VII Von einer einzelnen Frau sprechen. Investigation als feministische Methodologie am Beispiel Hildegards von Bingen 1 Feministische Methodologie als Investigation (Methodologie I) 2 Das Beispiel: Hildegard von Bingen (10981179) 3 (K)Ein Skandal? 4 Idealisierung, Verurteilung oder Liebe? (Methodologie II) 5 Extreme verhindern, Übergänge gestalten: Eine tugendethische Kultur klösterlicher Weltlichkeit 6 Mit wachen Augen sehen, geblendet sein, neue Deutungen benötigen 7 Die Stadt Bingen, das Reisen und Aufklärung 8 Warum Hildegard? Denken im Mobile (Methodologie III) VIII Philosophie der Geschlechterverhältnisse. Vom aristotelischen Unterordnungsverhältnis zum Kriterium für Gerechtigkeit 1 Aristoteles, die Befehls-Gehorsams-Natur, Vernunft und Politik 2 Die Moralitäten der Geschlechter naturalisieren Fichtes Naturrechtsphilosophie 3 Mündig, aber verschieden das Aufklärungskonstrukt Kants und die Idee einer Kulturentwicklung 4 Geschlechtergenealogie und Hegels Phänomenologie des Geistes 5 Geschlechterverhältnisse werden zum Kriterium Fouriers Gerechtigkeitsanspruch IX Philosopheme mithilfe weiblicher Figurationen zum Sprechen bringen: Tugendlehre in Jane Austens Überredung 1 Die Rede der Anderen 2 Entscheidungsfindung, Patriarchalismus und Familiensysteme 3 Tugendhaftigkeit der Eltern, Möglichkeiten der Töchter 4 Eine Heirat, der zweite Versuch 5 Romane, Heirat und Philosophie Auf dem Weg eines genealogischen Geschlechterdiskurses
Titel
Philosophie und Geschlechterdifferenz
Untertitel
Auf dem Weg eines genealogischen Geschlechterdiskurses
EAN
9783847417507
Format
E-Book (pdf)
Veröffentlichung
07.03.2022
Digitaler Kopierschutz
frei
Anzahl Seiten
274
Lesemotiv