Jeremias Drexel's Julianus (1608) is about the rise and fall of the Roman emperor Julian, who became known as Julian the Apostate due to his rejection of Christianity. The drama uses the figure of Julian to discuss the limits of the scientific curiosity of Christian and especially Neostoic scholars. In addition to a translation of the drama, the volume provides an introductory analysis and a commentary.
Autorentext
Andreas Abele, Eberhard Karls Universität Tübingen.
Klappentext
Jeremias Drexels SJ >Iulianus Apostata Tragoedia< (1608) erzählt vom Aufstieg und Fall des römischen Kaisers Julian, der für seinen Abfall vom Christentum bereits zeitgenössisch als >Apostata< (>Abtrünniger<) geschmäht wurde. Während des Renaissance-Humanismus gelangte man jedoch zu einem differenzierteren, teils positiveren Urteil, das v.a. von Julians herausragender Bildung geprägt war.Drexels >Iulianus< setzt sich entsprechend mit der Frage auseinander, wie weit gelehrter Forscherdrang aus christlicher Sicht gehen darf und welche Folgen sich aus einer Grenzüberschreitung ergeben können. Während Julian zu Beginn über seine vom lipsianischen Neustoizismus geprägten intellektuellen Ambitionen noch den Christengott stellt, lehnt er - von eitler Ruhmsucht angestachelt - dies später ab. Er leugnet Gott, verfolgt dessen Anhänger und fällt am Ende der ewigen Verdammnis anheim. Somit wird im >Iulianus< ferner nicht nur die Vereinbarkeit von Christentum und Neustoizismus diskutiert, sondern auch die generelle Absage an letzteren, wie sie sich in Jakob Bidermanns >Cenodoxus< findet, ausdifferenziert.Dieses Buch liefert erstmalig eine Edition des Dramentextes mit Übersetzung sowie einen Kommentar und eine einleitende Analyse des Stücks.