Um 1500 floriert ein poetisches Verfahren, das Metaphern von Sprichwörtern nutzt, um daraus Holzschnitte oder Erzählungen zu gewinnen. Es bildet sich die neue Gattung des Sprichwortbilder-Buchs. Exemplarisch wird dafür das berühmte Narrenschiff analysiert. Ein narratives Pendant ist der Ulenspiegel, dessen Schwänke komplett auf Sprichwörtern fußen. Narrative und piktoriale Varianten gehören zu demselben Verfahren, was intertextuelle Bezüge belegen. Das Verfahren wird u.a. satirisch genutzt, die Sprichwortbilder aber auch mnemonisch oder als Rebus. Rezipienten sind neben dem "Volk" Bürger, Gelehrte und Adlige. Die literarischen Bezüge sind vielfältig: zum illustrierten Flugblatt, zur Hieroglyphik und Emblematik oder zur Menippea.

Das literarhistorische Thema wird erstmals in systematischer Grundlegung und umfassender Synopse behandelt.



Autorentext

Der Autor arbeitet an der Universität Stuttgart, Abteilung Neuere Deutsche Literatur II.

Titel
Sprichwortbild und Sprichwortschwank
Untertitel
Zum illustrativen und narrativen Potential von Metaphern in der deutschsprachigen Literatur um 1500
EAN
9783110902259
ISBN
978-3-11-090225-9
Format
PDF
Hersteller
Veröffentlichung
08.08.2013
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
26.69 MB
Anzahl Seiten
403
Jahr
2003
Untertitel
Deutsch
Auflage
Reprint 2013
Lesemotiv