Als Dokumentarfilmer verbringt Andreas Kieling monatelang mit Tieren und erlebt den Kreislauf der Natur aus nächster Nähe. Er ist bei der Hirschbrunft in der Eifel dabei; im Kongo beobachtet er, wie fürsorglich sich stattliche Berggorillamännchen um ihren Nachwuchs kümmen. Er erzählt von seinen spannendsten Reisen, die ihn zu liebestollen Löwen, zu Flussdelfinen und seltenen Wüstenelefanten führen, aber auch von heimischen Arten: vom Liebesleben der Frösche und Feldhasen, davon, wie sich Auerhähne, Bergmolche oder Igel paaren. Welche Tiere monogam leben und welche lieber einen Harem um sich scharen. Ob es im Tierreich Familienplanung oder Eifersucht gibt. Und welche Arten dem Menschen in ihrem Sexualverhalten am ähnlichsten sind.
Andreas Kieling, 1959 in Gotha geboren, floh 1976 aus der DDR und bereist seit 1990 die Welt; über zehn Jahre verbrachte er mit wilden Grizzlys in Alaska. Der vielfach preisgekrönte Dokumentarfilmer lebt in der Eifel. Zuletzt erschienen u.a. die Bildband-Bestseller 'Sehnsucht Wald' (zusammen mit Kilian Schönberger) und 'Im Bann der wilden Tiere'.
Vorwort
»Man muss schon einen besonderen Draht zu Tieren haben, um so weit zu gehen wie Andreas Kieling. Vielleicht sollte man es Seelenverwandtschaft nennen, vielleicht kann er ihre Sprache sprechen, vielleicht vertrauen sie ihm. Und nur ihm.« Helge Timmerberg
Autorentext
Andreas Kieling, 1959 in Gotha geboren, floh 1976 aus der DDR und bereist seit 1990 die Welt; über zehn Jahre verbrachte er mit wilden Grizzlys in Alaska. Der vielfach preisgekrönte Dokumentarfilmer lebt in der Eifel. Zuletzt erschienen u.a. die Bildband-Bestseller "Sehnsucht Wald" (zusammen mit Kilian Schönberger) und "Im Bann der wilden Tiere".
Leseprobe
Vorwort Als ich vor vielen Jahren professionell mit der Tierfilmerei anfing, fragte ich mich: Was ist das Spektakuläre im Leben eines Tieres? Tiere sind in erster Linie Energiesparer und längst nicht so agil und aktionsversessen wie wir Menschen. Daher spielt sich bei ihnen, wenn man vom Tagtäglichen wie etwa der Futtersuche absieht, nicht viel ab. Es gibt eigentlich nur zwei besondere Ereignisse bei Tieren: die Balz- beziehungsweise Paarungszeit und die Geburt der Jungen, wobei Letztere nur die Weibchen betrifft. Bleibt also die Paarungszeit als das absolute Highlight. Dann verwandeln sich Tiere manchmal in wundersamer Weise, wie wir Menschen ja auch. Aus Rothirschen etwa, die ansonsten das ganze Jahr über friedlich im Rudel zusammenstehen und nebeneinander Gräser, Blätter und Bäumchen knabbern, werden auf einmal für ein paar Wochen erbitterte Rivalen. Und Bären, die sich normalerweise aus dem Weg gehen und ein phlegmatisches, ruhiges Leben als Einzelgänger führen, mutieren plötzlich zu Kampfmaschinen. Somit ist die Paarungszeit für einen Tierfilmer natürlich die vielversprechendste Zeit, was aber nicht unbedingt heißt, dass man die Aufnahmen bekommt, die man haben möchte. Und naturgemäß begibt man sich, wenn der Hormonspiegel im Tierreich so hoch ist, oft auch in besonders gefährliche Situationen. Für mich sollte der Kampf zweier brunftiger Wildschweinkeiler in der Eifel eine der riskantesten Dreharbeiten überhaupt werden. Ich habe so viel Kurioses mit Tieren - und auch mit Menschen - erlebt, dass ich wahrscheinlich ganze Bände damit füllen könnte. Vieles davon ist nur für den Naturenthusiasten oder Tierfreak interessant, anderes, so glaube ich, auch für Menschen, die die Natur und Tiere vor allem bei Waldspaziergängen oder Zoobesuchen beziehungsweise in Tiersendungen im Fernsehen oder eben in Büchern erleben. Ein Eindruck, den ich bei meinen Vorträgen und Live-Reportagen immer wieder bestätigt sehe. Die Beobachtungen zum Liebesleben der Tiere, zu Brunft und Balz, Paarungs- und Fortpflanzungsverhalten und zur Aufzucht des Nachwuchses stoßen dabei übrigens auf besonders große Resonanz, gerade auch bei Familien mit Kindern und Jugendlichen. Zu den Höhepunkten gehören dabei zweifellos die Aufnahmen von der sogenannten Hasenhochzeit - die sorgen im Saal immer für viele Lacher. Wenn ich die Augen schließe und mich frage, welche Geschichten am erzählenswertesten sind, kommen erstaunlicherweise sehr unterschiedliche Sachen heraus; da denke ich an Eisbären und eine Paarung im Schneesturm oder an das lustige Treiben der Maikäfer, das schon Wilhelm Busch inspiriert hat. Mir fallen Geschichten mit Wüstenelefanten in Namibia ein, bei denen ich mir sagte: Das glaube ich jetzt nicht, was da gerade passiert, oder die unglaubliche Gelegenheit, Löwen bei der Paarung filmen zu können, und zwar aus einer Nähe, wie ich es nie zuvor zu hoffen gewagt hätte. Ich denke an Kindheitserlebnisse, an Tauchgänge in eiskalten Bergbächen in Deutschland, wo man wundersame Dinge unter Wasser beobachten kann, die sonst komplett im Verborgenen ablaufen. Oder an eine meiner größten Herausforderungen als Tierfilmer, nämlich eine solche Hasenhochzeit samt Paarung perfekt zu filmen. Geschichten schreiben sich immer sehr schön, wenn man sie gerade frisch erlebt hat und einem noch die Hand zittert vor Aufregung. Da hat man oft das Gefühl: Das ist die Sensationsgeschichte. Später, wenn man zu Hause im Warmen und Trockenen am Schreibtisch sitzt, neben sich eine Tasse mit frischem, duftendem Tee, stellen sich die Erlebnisse manchmal ganz anders dar, und man denkt: Ja, das war schon hart und tough, aber im Nachhinein nicht so aufregend, wie ich es in dem Moment empfunden habe. Es gibt aber auch Episoden, die noch Monate, vielleicht sogar Jahre später genauso reizvoll, einzigartig, dramatisch, lustig oder verblüffend sind wie zu dem Zeitpunkt, als man sie erlebte. Von solchen Geschichten möchte ich in diesem Buch erzählen. Frösche & Co - Klammern statt Küssen
Inhalt
Vorwort Frösche & Co Klammern statt Küssen Wüstenelefanten der bewegte Bulle Auerwild wild auf Rot Eisbären Stürmisch ist nur das Wetter Berggorillas sanfte Machos Sibirische Tiger die Stecknadel im Heuhaufen Maikäfer ausdauernd, aber uninspiriert Flussdelfine Fischen im Trüben Rothirsche viel Geschrei um ein kurzes Vergnügen Löwen Leidenschaft mit Biss Große Pandas lieber Bambus statt Sex Feldhasen Rammeln bis zum Umfallen Nachwort
Andreas Kieling, 1959 in Gotha geboren, floh 1976 aus der DDR und bereist seit 1990 die Welt; über zehn Jahre verbrachte er mit wilden Grizzlys in Alaska. Der vielfach preisgekrönte Dokumentarfilmer lebt in der Eifel. Zuletzt erschienen u.a. die Bildband-Bestseller 'Sehnsucht Wald' (zusammen mit Kilian Schönberger) und 'Im Bann der wilden Tiere'.
Vorwort
»Man muss schon einen besonderen Draht zu Tieren haben, um so weit zu gehen wie Andreas Kieling. Vielleicht sollte man es Seelenverwandtschaft nennen, vielleicht kann er ihre Sprache sprechen, vielleicht vertrauen sie ihm. Und nur ihm.« Helge Timmerberg
Autorentext
Andreas Kieling, 1959 in Gotha geboren, floh 1976 aus der DDR und bereist seit 1990 die Welt; über zehn Jahre verbrachte er mit wilden Grizzlys in Alaska. Der vielfach preisgekrönte Dokumentarfilmer lebt in der Eifel. Zuletzt erschienen u.a. die Bildband-Bestseller "Sehnsucht Wald" (zusammen mit Kilian Schönberger) und "Im Bann der wilden Tiere".
Leseprobe
Vorwort Als ich vor vielen Jahren professionell mit der Tierfilmerei anfing, fragte ich mich: Was ist das Spektakuläre im Leben eines Tieres? Tiere sind in erster Linie Energiesparer und längst nicht so agil und aktionsversessen wie wir Menschen. Daher spielt sich bei ihnen, wenn man vom Tagtäglichen wie etwa der Futtersuche absieht, nicht viel ab. Es gibt eigentlich nur zwei besondere Ereignisse bei Tieren: die Balz- beziehungsweise Paarungszeit und die Geburt der Jungen, wobei Letztere nur die Weibchen betrifft. Bleibt also die Paarungszeit als das absolute Highlight. Dann verwandeln sich Tiere manchmal in wundersamer Weise, wie wir Menschen ja auch. Aus Rothirschen etwa, die ansonsten das ganze Jahr über friedlich im Rudel zusammenstehen und nebeneinander Gräser, Blätter und Bäumchen knabbern, werden auf einmal für ein paar Wochen erbitterte Rivalen. Und Bären, die sich normalerweise aus dem Weg gehen und ein phlegmatisches, ruhiges Leben als Einzelgänger führen, mutieren plötzlich zu Kampfmaschinen. Somit ist die Paarungszeit für einen Tierfilmer natürlich die vielversprechendste Zeit, was aber nicht unbedingt heißt, dass man die Aufnahmen bekommt, die man haben möchte. Und naturgemäß begibt man sich, wenn der Hormonspiegel im Tierreich so hoch ist, oft auch in besonders gefährliche Situationen. Für mich sollte der Kampf zweier brunftiger Wildschweinkeiler in der Eifel eine der riskantesten Dreharbeiten überhaupt werden. Ich habe so viel Kurioses mit Tieren - und auch mit Menschen - erlebt, dass ich wahrscheinlich ganze Bände damit füllen könnte. Vieles davon ist nur für den Naturenthusiasten oder Tierfreak interessant, anderes, so glaube ich, auch für Menschen, die die Natur und Tiere vor allem bei Waldspaziergängen oder Zoobesuchen beziehungsweise in Tiersendungen im Fernsehen oder eben in Büchern erleben. Ein Eindruck, den ich bei meinen Vorträgen und Live-Reportagen immer wieder bestätigt sehe. Die Beobachtungen zum Liebesleben der Tiere, zu Brunft und Balz, Paarungs- und Fortpflanzungsverhalten und zur Aufzucht des Nachwuchses stoßen dabei übrigens auf besonders große Resonanz, gerade auch bei Familien mit Kindern und Jugendlichen. Zu den Höhepunkten gehören dabei zweifellos die Aufnahmen von der sogenannten Hasenhochzeit - die sorgen im Saal immer für viele Lacher. Wenn ich die Augen schließe und mich frage, welche Geschichten am erzählenswertesten sind, kommen erstaunlicherweise sehr unterschiedliche Sachen heraus; da denke ich an Eisbären und eine Paarung im Schneesturm oder an das lustige Treiben der Maikäfer, das schon Wilhelm Busch inspiriert hat. Mir fallen Geschichten mit Wüstenelefanten in Namibia ein, bei denen ich mir sagte: Das glaube ich jetzt nicht, was da gerade passiert, oder die unglaubliche Gelegenheit, Löwen bei der Paarung filmen zu können, und zwar aus einer Nähe, wie ich es nie zuvor zu hoffen gewagt hätte. Ich denke an Kindheitserlebnisse, an Tauchgänge in eiskalten Bergbächen in Deutschland, wo man wundersame Dinge unter Wasser beobachten kann, die sonst komplett im Verborgenen ablaufen. Oder an eine meiner größten Herausforderungen als Tierfilmer, nämlich eine solche Hasenhochzeit samt Paarung perfekt zu filmen. Geschichten schreiben sich immer sehr schön, wenn man sie gerade frisch erlebt hat und einem noch die Hand zittert vor Aufregung. Da hat man oft das Gefühl: Das ist die Sensationsgeschichte. Später, wenn man zu Hause im Warmen und Trockenen am Schreibtisch sitzt, neben sich eine Tasse mit frischem, duftendem Tee, stellen sich die Erlebnisse manchmal ganz anders dar, und man denkt: Ja, das war schon hart und tough, aber im Nachhinein nicht so aufregend, wie ich es in dem Moment empfunden habe. Es gibt aber auch Episoden, die noch Monate, vielleicht sogar Jahre später genauso reizvoll, einzigartig, dramatisch, lustig oder verblüffend sind wie zu dem Zeitpunkt, als man sie erlebte. Von solchen Geschichten möchte ich in diesem Buch erzählen. Frösche & Co - Klammern statt Küssen
Inhalt
Vorwort Frösche & Co Klammern statt Küssen Wüstenelefanten der bewegte Bulle Auerwild wild auf Rot Eisbären Stürmisch ist nur das Wetter Berggorillas sanfte Machos Sibirische Tiger die Stecknadel im Heuhaufen Maikäfer ausdauernd, aber uninspiriert Flussdelfine Fischen im Trüben Rothirsche viel Geschrei um ein kurzes Vergnügen Löwen Leidenschaft mit Biss Große Pandas lieber Bambus statt Sex Feldhasen Rammeln bis zum Umfallen Nachwort
Titel
Maikäfer können am längsten
Untertitel
Dem Liebesleben der Tiere auf der Spur
Autor
Schöpfer
EAN
9783492963459
ISBN
978-3-492-96345-9
Format
E-Book (epub)
Altersempfehlung
18 bis 18 Jahre
Hersteller
Herausgeber
Genre
Veröffentlichung
01.10.2013
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
21.51 MB
Anzahl Seiten
304
Jahr
2013
Untertitel
Deutsch
Features
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet
Auflage
2. Aufl.
Unerwartete Verzögerung
Ups, ein Fehler ist aufgetreten. Bitte versuchen Sie es später noch einmal.