Faschingsausklang in Strunzheim. Im Wirtshaus der Krapfenbergers steppt der Bär. Kommissar Bülent Rambichler mitten drin im närrischen Treiben. Fast das ganze Dorf nimmt an dem feucht fröhlichen Spektakel teil. Ausgerechnet in der schönsten Polonäse-Blankenese fällt Bülent plötzlich eine hinkende Maus um den Hals und bleibt regungslos an ihm hängen. Dabei will Bülent sich doch nur dem Rausch des Vergessens hingeben. Liebeskummer hat er nämlich wegen Astrid, seiner Assistentin. Doch daraus wird nichts: Bei der Toten handelt es sich um die Grundschullehrerin Gertrude Funseneder. Sie ist ein angesehenes Mitglied der Gemeinde. So eine ganz eine Heilige. Kirchenchormitglied, Landfrauenmatrone. Aufklärung also pronto erwünscht. Wohl oder übel beginnt Bülent Rambichler zu ermitteln ...
Nachdem sich Anja Bogner anhören musste: 'Du kannst besser schreiben als küssen' entschloss sie sich konsequenterweise dazu, Drehbuchautorin und Texterin zu werden. Nach Stationen in Hamburg und Nürnberg lebt sie nun mit ihrer Familie in der Nähe von München und tut das, was sie am besten kann: schreiben.
Ein neuer Fall für den fränkisch-türkischen Ermittler Bülent Rambichler
Faschingsausklang in Strunzheim. Im Wirtshaus der Krapfenbergers steppt der Bär. Kommissar Bülent Rambichler mitten drin im närrischen Treiben. Fast das ganze Dorf nimmt an dem feucht fröhlichen Spektakel teil. Ausgerechnet in der schönsten Polonäse-Blankenese fällt Bülent plötzlich eine hinkende Maus um den Hals und bleibt regungslos an ihm hängen. Dabei will Bülent sich doch nur dem Rausch des Vergessens hingeben. Liebeskummer hat er nämlich wegen Astrid, seiner Assistentin. Doch daraus wird nichts: Bei der Toten handelt es sich um die Grundschullehrerin Gertrude Funseneder. Sie ist ein angesehenes Mitglied der Gemeinde. So eine ganz eine Heilige. Kirchenchormitglied, Landfrauenmatrone. Aufklärung also pronto erwünscht. Wohl oder übel beginnt Bülent Rambichler zu ermitteln ...
Autorentext
Nachdem sich Anja Bogner anhören musste: "Du kannst besser schreiben als küssen" entschloss sie sich konsequenterweise dazu, Drehbuchautorin und Texterin zu werden. Nach Stationen in Hamburg und Nürnberg lebt sie nun mit ihrer Familie in der Nähe von München und tut das, was sie am besten kann: schreiben.
Klappentext
Ein neuer Fall für den fränkisch-türkischen Ermittler Bülent Rambichler
Faschingsausklang in Strunzheim. Im Wirtshaus der Krapfenbergers steppt der Bär. Kommissar Bülent Rambichler mitten drin im närrischen Treiben. Fast das ganze Dorf nimmt an dem feucht fröhlichen Spektakel teil. Mitten im schönsten Polonäse-Blankenese-Spektakel fällt Bülent plötzlich eine hinkende Maus vor die Füße und bleibt regungslos liegen. Dabei will Bülent sich doch nur dem Rausch des Vergessens hingeben. Liebeskummer hat er nämlich wegen Astrid, seiner Assistentin. Doch daraus wird nichts: Bei der Toten handelt es sich um die Grundschullehrerin Gertrude Funseneder. Sie ist ein angesehenes Mitglied der Gemeinde. So eine ganz eine Heilige. Grundschuhllehrerin, Kirchenchormitglied, Landfrauenmatrone. Aufklärung also pronto erwünscht. Wohl oder übel beginnt Bülent Rambichler zu ermitteln ...
Leseprobe
KAPITEL 1
Aus die Maus
»Atemlos durch die Nacht, bis ein neuer Tag erwacht. Atemlos ...«
Schon ein bisschen makaber, dass die Band dort oben auf der Bühne die illustre Faschingsgesellschaft ausgerechnet mit Helenes Kassenschlager übers Tanzparkett trieb. Schließlich hing an Bülents Brust seit Kurzem eine lebensgroße tote Maus mit Klumpfuß, und die würde garantiert keinen einzigen Schnauferer mehr tun, geschweige denn jemals mehr erwachen. »Wir sind heute ewig, tausend Glücksgefühle. Alles, was ich bin, teil ich mit dir, wir sind unzertrennlich, irgendwie unsterblich ...«
Konnte denn niemand diese Hawaiihemden tragenden Musiker abstellen, die altersmäßig zwar definitiv den Schnitt der Rolling Stones übertrafen, aber von deren Coolness weit entfernt waren?
Bis dato schien noch niemand gemerkt zu haben, dass Bülent keinen engen Blues mit dieser ihm fremden Dame tanzte, die regungslos in seinen Armen lag. Im Gegenteil, viele grinsten ihm frivol zu und machten eindeutige Gesten. Kein Wunder, Strunzheimer Faschingsbälle waren dafür bekannt, dass der Promillewert jedes einzelnen Gastes weit über der Empfehlung der Weltgesundheitsbehörde lag. Eine Empfehlung für Alkohol - eh schon der Wahnsinn.
Was einem nicht alles durch den Kopf ratterte, wenn man ein totes Tier an der Gurgel hängen hatte. Bülent merkte langsam, dass ihm zum einen die Arme, aber auch der Magen schwer wurden. Die zahlreichen Cuba Libre, die er intus hatte, brachten seinen Säure-Basen-Haushalt mächtig ins Wanken. Ihm war heftig zum Speien. Was unter anderem an dem aufdringlichen Parfüm lag, das von der Toten her auf ihn einströmte. Er tippte auf Opium von Yves Saint Laurent. Für viele eine Offenbarung, für ihn ein wahrer Nasensprenger. Außerdem wurde es ihm langsam heiß unter seiner Elvis-Perücke. Es lief gerade alles andere als gut für ihn. Nicht nur dass Astrid, seine Assistentin, oder schon auch ein bisschen mehr, sich auf einem Selbstfindungsseminar mit so einem durchgeomten Yoga-Graddler befand und ihn mit all seinen diffusen Gefühlen allein gelassen hatte. Nein, jetzt hatte er doch tatsächlich im wahrsten Sinne des Wortes wieder eine Strunzheimer Leiche an der Backe. Vielleicht war das alles nur ein alkoholgeschwängerter Traum, und er würde in Kürze erwachen.
»Mensch, Rambichler, etz hauts die Weiber schon bei deim bloßen Anblick vom Stängler.«
Kein Traum. Die Stimme von Erna Walder, dem einen Teil der unsäglichen Zwillingsdragoner - Traudl, der andere Teil, grinste für ihr naives Gemüt fast schon gemein -, keifte wie immer so klar daher, dass es keinen Zweifel darüber gab, dass er in der Wirklichkeit gefangen war.
Immerhin hatte die Alte gecheckt, was Sache ist, und sorgte mit ihrer gewohnt uncharmanten Art ganz schnell für Ruhe im überladen faschingsgeschmückten Saal. Allein die Girlandenmacht, die von der Decke hing, hätte für ganz Versailles ausgereicht. Die Stille also, bis auf den ein oder anderen feuchten Rülpser aus diversen Ecken, die nun eintrat, war richtig angenehm. Faktisch hielten alle Strunzheimer mal tatsächlich ihr Mundwerk und starrten, eher beleidigt denn entsetzt, auf Bülent. Muss man auch irgendwie verstehen, hat man ihnen doch gerade eines ihrer Jahreshighlights versaut.
Das halbe Dorf stand jetzt jedenfalls in einem großen Kreis um Bülent herum. Nutten, Bauarbeiter, Cowboys, Prinzessinnen, Zauberer, Hexen, sogar ein Schwein war dabei - irgendwie hatte jeder Dorfbewohner das passende Kostüm gewählt. Das entlockte Bülent glatt einen kurzen Schmunzler. War jetzt nicht unbedingt angebracht, klar. Schließlich hatte er immer noch eine Frauenleiche vor der Brust kleben. Durfte er sich eigentlich bewegen, oder musste er warten, bis seine Kollegen von der Staatsmacht eintrafen, die ja hoffentlich irgendwer gerufen hatte?
»Dass du fei die Füß ruhig hältst, Bub. Zwecks der Spuren,