Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Mediengeschichte, Note: 1,3, Heinrich-Heine-Universitt Dsseldorf (Medienwissenschaften), Veranstaltung: Mediennutzung, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] In der Tat hatte das Fernsehen der DDR whrend seines fast 40-jhrigen Bestehens mit schweren Akzeptanzproblemen zu kmpfen: Anstatt ausschlielich das ansssige Fernsehprogramm zu nutzen, wandte sich das Publikum eher den Sendern aus der benachbarten Bundesrepublik zu. ber das Zuschauer- und Leseverhalten in der DDR gibt es wenig gesichertes Quellenmaterial. Innerhalb der Grenzen wurden Daten manipuliert, gefiltert und verheimlicht, Forschern auerhalb der ,Zone' war es nicht gestattet, eigene Untersuchungen durchzufhren. Erst seit der Wiedervereinigung Deutschlands 1989 ist es mglich, den Mediengebrauch im sozialistischen Staat zu rekonstruieren. Dazu werden zunchst die Massenmedien der spten DDR vorgestellt: Wie waren diese strukturiert, und was vermittelten sie? Auerdem wird beleuchtet, wie die Bewohner Printmedien, Radio- und Fernsehsender handhabten. Nutzungsgewohnheiten nach Zeitaufwand und inhaltlichen Prferenzen stehen dabei im Mittelpunkt: Welche Bedeutung hatte der Konsum von medialen Angeboten, insbesondere die des Fernsehens, fr den DDR-Alltag? Selbstverstndlich darf dabei nicht die besondere Kommunikationssituation im sozialistischen Staat auer Acht gelassen werden: Durch die restriktive Medienpolitik der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) bernahmen Presse, Hrfunk und Fernsehen in der DDR andere Funktionen als unter demokratisch gewhlten Regierungen. Aus diesem Grund wird ebenfalls hinterfragt, ob und wie Publikumswnsche im DDR-Mediensystem realisiert wurden. Zumindest bei den elektronischen Medien hatte das Publikum die Mglichkeit, auf weitgehend ungelenkte Unterhaltungs- und Informationssendungen zurck zu greifen: Fernsehund Hrfunkprogramme aus der BRD wurden in weiten Teilen der DDR konsumiert. Daher soll auch die Anwendung des so genannten ,Westfernsehens' eine Rolle spielen. Ein weiteres Kapitel widmet sich der Gegenwart: Zwar ist ein direkter Vergleich der Nutzung vor und nach der Wende problematisch - die Quellenlage ist zu drftig2. Dennoch kann in Anstzen untersucht werden, ob die Mediensozialisation der DDR auch heute noch erkennbar ist: Inwiefern wird das Publikum in Ostdeutschland davon bestimmt? Zu diesem Zweck werden aktuelle ostdeutsche Fernsehgewohnheiten und Programmvorlieben beschrieben. Gesellschaftliche Besonderheiten in den neuen Bundeslndern, die sich erst nach dem Mauerfall herausbildeten, mssen dabei ihre Bercksichtigung finden. 2 Vgl. Stuiber, 1998, S. 471