Ein abgelegenes Dorf in Westfalen, geprägt von Armut, Abhängigkeit und engen sozialen Strukturen. In dieser Welt wächst Friedrich Mergel auf, ein junger Mann, dessen Leben zwischen Gewalt, Verführung und Schuld verstrickt ist. Als ein Jude ermordet aufgefunden wird, verdichten sich Verdacht und Vorurteil - und ein jahrzehntelanges Geheimnis nimmt seinen Lauf. Annette von Droste-Hülshoffs berühmte Novelle von 1842 verbindet kriminalistische Spannung mit psychologischer Tiefenschärfe und zeichnet zugleich ein schonungsloses Bild einer Gesellschaft, in der Ungerechtigkeit, Schweigen und Vorurteile das Schicksal bestimmen. Die Judenbuche ist ein Klassiker der deutschen Literatur - erschreckend zeitlos in seiner Darstellung von Schuld, Ausgrenzung und gesellschaftlicher Verantwortung.
Autorentext
Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848) war eine deutsche Dichterin und Komponistin, die als eine der bedeutendsten Autorinnen des 19. Jahrhunderts gilt. Mit Werken wie Die Judenbuche und ihrer Lyrik verband sie eindringliche Naturbilder mit psychologischer Tiefe und gesellschaftlicher Kritik.