Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Arabistik, Note: gut (2,0), Freie Universitt Berlin (Seminar fr Arabistik und Semitistik), Veranstaltung: Offenbarung und Erzhlen: Reprsentation mythischer Elemente im Koran, Sprache: Deutsch, Abstract: Wissenschaft im Allgemeinen ist ein rationales System des Erkenntnisgewinns. Ihre Ergebnisse mssen nachprfbar sein, mssen ber bloe Meinung, Glauben, Erfahrung, Weisheit, Sinnlichkeit oder Gefhl hinausgehen und mit Quellen begrndet sein. Geisteswissenschaften haben dabei eine Sonderstellung. Sie mssen, in hherem Grade als andere Bereiche der Forschung, stets die Gratwanderung begehen, auf rationaler Ebene Phnomene zu untersuchen, die sich eben mit Glauben, Gefhlen, Sinnlichkeit und subjektiven Erfahrungen befassen. Dass die Wissenschaftler bei dieser Aufgabe selbst immer wieder mit ihren grundeigenen subjektiven Empfindungen konfrontiert werden ist unausweichlich. Ein altes, beinahe ebenso unausweichliches Problem jedweder Forschung ist es, dass wer nach Beweisen fr seine subjektiven Empfindungen sucht, meist auch welche findet. Ein Literaturwissenschaftler, der davon berzeugt ist, Shakespeare habe nur die Hlfte seines Werks selbst geschrieben und den Rest von seinen Geliebten geschenkt bekommen, wird das in komplizierten Arbeiten wissenschaftlich zu untermauern wissen. Genauso wie jener, der Shakespeare alleinverantwortlich fr sein groes, weltbedeutendes Werk hlt. Diese Arbeit soll und kann nun in keinster Weise beweisen wer in der Koranforschung seinen subjektiven Ideen erlegen ist und diese durch zweifelhafte wissenschaftliche Thesen zu sttzen versucht oder wer auf dem hundertprozentig rein objektiv-wissenschaftlichen Weg geblieben ist, dessen tatschliche Existenz anzweifelswert ist. Sie soll eher im Allgemeinen aufzeigen, zu welch unterschiedlichen Ergebnissen Forscher kommen knnen, die dasselbe Werk untersuchen. Wobei bei einigen Beispielen eine eher wissenschaftsferne Motivation zu erkennen sein wird. Im folgenden Kapitel werden einfhrend allgemein verbreitete und in den meisten wissenschaftlichen Kreisen als Grundlage anerkannte Informationen zur Geschichte des Korans und seiner Redaktion, sowie ein kleiner berblick ber seine wichtigsten formalen und inhaltlichen Kennzeichen angefhrt werden. Kapitel 3 gibt anschlieend einen Einblick in die westliche Koranwissenschaft und ihre verschiedenen Anstze. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf jenen Arbeiten, deren Thesen von den allgemein anerkannten Basisannahmen ber die Geschichte und den Inhalt des Koran abweichen. Das vierte Kapitel stellt die Arbeit "Gott ist schn- Das sthetische Erleben des Koran" von Navid Kermani und damit eine neue Herangehensweise an das Thema vor.