Das Thema dieses Buches ist die Gründungsgeschichte der heutigen Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik als Akademie für Gemeinwirtschaft im Kontext der gesellschaftspolitischen Neuordnungsdiskussion der Nachkriegszeit. Die Anregung der Gründung durch Gewerkschafter, Genossenschafter und Sozialdemokraten und der Name der geplanten Ausbildungsinstitution ,Akademie für Gemeinwirtschaft' führten in Arbeiterkreisen und unter Sozialdemokraten zur Hoffnung, dass es sich um eine Hochschule für den Sozialismus handeln sollte. Auf Seiten der bürgerlichen Parteien wurde die erwartete Gründung einer möglichen Hochschule für den Sozialismus mit Argwohn betrachtet und abgelehnt. Die tatsächliche Gründung stand dann unter dem Anspruch, eine wissenschaftliche Ausbildung nach Universitätsstandards zu bieten. Die Qualifikationsanforderung der Habilitation an di einzustellenden Dozenten führte in der Nachkriegssituation zur Beschäftigung von Wissenschaftlern, die sich während des Dritten Reiches habilitiert hatten. Diese orientierten sich wissenschaftlich an westlichen Standards und förderten die Entwicklung der Akademie für Gemeinwirtschaft zur wissenschaftlichen Hochschule.
Autorentext
Dr. rer. pol. Bärbel von Borries-Pusback, Dipl. Soziologin, Dozentin im Fachgebiet Soziologie, Hochschule für Wirtschaft und Politik, Hamburg.
Klappentext
Das Buch stellt die Gründungsgeschichte der Akademie für Gemeinwirtschaft in den Kontext der gesellschaftspolitischen Neuordnungsdiskussion der Nachkriegszeit und zeigt, dass es kaum möglich war, eine freiheitlich-sozialistische Alternative zum bestehenden Bildungswesen zu entwickeln.
Inhalt
Die Gründer der Akademie für Gemeinwirtschaft zwischen gesellschaftspolitischer Neuordnungsvorstellungen Restauration - Dir Gründung der Akademie für Gemeinwirtschaft - Die Akademie für Gemeinwirtschaft an der Arbeit - Keine Hochschule für den Sozialismus, aber ein erfolgreicher Zweiter Bildungsweg