Der Band bietet die erste profunde Rekonstruktion der Entwicklung der Frankfurter Schule aus feministischer Perspektive und eröffnet damit neue Anschlussmöglichkeiten für die Gesellschafts- wie Geschlechtertheorie. Basierend auf Schriften von Horkheimer, Adorno, Marcuse, Fromm u.a. wird gezeigt, wie Geschlechterverhältnisse, Familie und Sexualität in der Kritischen Theorie reflektiert wurden. Dabei deckt die Studie nicht nur Schwächen auf, die durch feministische Theorie und Geschlechterforschung bearbeitet wurden. Sie skizziert auch, wie sich Desiderate feministischer Theorie mithilfe der Kritischen Theorie gesellschaftstheoretisch fassen lassen.



Autorentext

Barbara Umrath hat Erziehungswissenschaften, Soziologie und Psychologie studiert. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschlechter-Studien des TH Köln.



Inhalt
Inhalt1. Einleitung 11Aufbau des Buches 19Hinweise für Leser*innen 212. Die Geschlechterthematik in der Rezeption der Kritischen Theorie 25Zur Darstellung des grundlegenden Ansatzes der Kritischen Theorie 27Die Geschlechterthematik in der Einführungsliteratur und den Studien zu Geschichte und Entwicklung der Kritischen Theorie 31Die Geschlechterthematik in der Rezeption Herbert Marcuses 38Überblick über die geschlechterthematische Rezeption der Kritischen Theorie 41(Homo-)Sexualität in der Rezeption der Kritischen Theorie 45Schwerpunkte der feministischen Rezeption Kritischer Theorie 48Perspektivverschiebungen in der feministischen Rezeption 51Vorgehensweise und Material 583. Geschlecht, Geschlechterdifferenz und patriarchale Geschlechterordnung als Momente der bürgerlichen Gesellschaft 65Die Debatten zu Mutterrecht und Männerbund als Bezugspunkte der Kritischen Theorie 70Horkheimer zur Genese und Wirkmächtigkeit des Charakters 75Fromm zur Historizität und Gesellschaftlichkeit der menschlichen Triebnatur 81Das Mutterrecht und die Notwendigkeit einer historisch- materialistischen Situierung psychoanalytischer Überlegungen in der bürgerlich-vaterrechtlichen Gesellschaft 85Die patriarchale Geschlechterordnung als konstitutives Moment bürgerlicher Gesellschaft und die affektive Abwehr der Mutterrechtstheorie 87Fromms dialektisches Verständnis von Emanzipation 89Psychische Veränderung als genuiner Bestandteil von Emanzipation 92Gleichheit, Differenz und die Notwendigkeit eines alternativen Verständnisses von Geschlecht 94Bedingungslose Mutterliebe und psychische Bisexualität 99Zwischen Konkurrenz und Kolonialisierung: Löwenthal zum Verhältnis von Erwerbs- und Privatsphäre 105Zum emanzipatorischen Potenzial der Liebe 108Adornos These der Entwicklung spezifisch weiblicher bürgerlicher Züge 111Odysseus oder: Die Konstitution des bürgerlichen Subjekts in herrschaftsförmigen Klassen-, Geschlechter- und Naturverhältnissen 115Problematisierungen der Emanzipation der Frau in der spätbürgerlichen Gesellschaft 127Horkheimers Sorge um das Schwinden von Sorge 130Marcuses Emanzipationsperspektive: Androgynität und feministischer Sozialismus 133Adornos Analyse von Weiblichkeit und Männlichkeit als Produkt männlicher Gewalt 139Das Ringen um und mit (Geschlechter-)Differenz bei Adorno und Horkheimer 142Zusammenfassung 1464.
Titel
Geschlecht, Familie, Sexualität
Untertitel
Die Entwicklung der Kritischen Theorie aus der Perspektive sozialwissenschaftlicher Geschlechterforschung
EAN
9783593441566
Format
E-Book (epub)
Veröffentlichung
13.03.2019
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
3.6 MB
Anzahl Seiten
409