Refugee law is under pressure to justify itself and its scope. This is particularly true in cases of subsequently "self-created" grounds, which could potentially lead to persecution but are established first in the host country. In his analysis of German jurisprudence and its reasoning, Benjamin Karras takes international and European law into account, revealing both the need for correction and the means for adaptation.

Das Flüchtlingsrecht ist als Verfolgungsschutzrecht dazu konzipiert, künftig drohenden Menschenrechtsverletzungen vorzubeugen. Gleichwohl dominiert in Praxis und Literatur bisweilen der Blick in die Vergangenheit. Besonders prominent ist dies in Fällen sogenannter Nachfluchtgründe zu beobachten, also in Konstellationen, in denen erst im Aufnahmeland Umstände begründet werden, die eine Verfolgungsgefahr entstehen lassen. Gerade wenn die drohende Verfolgung auf Handlungen des Migranten zurückzuführen ist, bleibt der Vorwurf des "Missbrauchs" nicht fern. Ausgehend vom Völker- und Europarecht legt Benjamin Karras dar, dass flüchtlingsrechtlich relevant einzig die zu erwartende Reaktion des Verfolgers und nicht die Aktion des (potentiell) Verfolgten ist. Anhand des historisch und aktuell bedeutsamen Anwendungsfalles der religiösen Konversion wird demonstriert, wie diese Vorgaben verwaltungsprozessual zur Geltung kommen können.

Autorentext
Geboren 1991; Studium der Rechtswissenschaften und fachspezifischer Fremdsprachenausbildung in Münster; Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Öffentliches Recht und Politik in Münster; seit 2016 Rechtsreferendar am Landgericht Münster.
Titel
Missbrauch des Flüchtlingsrechts?
Untertitel
Subjektive Nachfluchtgründe am Beispiel der religiösen Konversion
EAN
9783161556173
ISBN
978-3-16-155617-3
Format
E-Book (pdf)
Hersteller
Herausgeber
Digitaler Kopierschutz
Adobe-DRM
Dateigrösse
4.56 MB
Anzahl Seiten
343
Jahr
2017
Untertitel
Deutsch
Lesemotiv