Die »Kriegsjugendgeneration« in der BRD und der DDR: »skeptische Generation« versus »Aufbaugeneration«. Ob Günter Grass, Martin Walser oder Jürgen Habermas: Die Jugendjahrgänge des Zweiten Weltkriegs bilden bis heute eine der politisch wirkmächtigsten Generationen der deutschen Nachkriegsgeschichte. Folgt man der gängigen Interpretation, so war es vor allem die gemeinsame Erfahrung von Nationalsozialismus und Krieg, die das generationsstiftende Moment dieser Jahrgänge bildete. Durch die Erfahrung des Krieges desillusioniert, erschien diese Generation den politischen Neuanfang symbolisch zu repräsentieren. Benjamin Möckel untersucht diese Zuschreibung erstmals anhand zeitgenössischer Tagebücher und anderer Selbstzeugnisse. Es zeigt sich, dass in den individuellen Erzählungen der Krieg nur selten als Generationserfahrung wahrgenommen wurde, und viele Protagonisten erst in der Nachkriegszeit die Vorstellung einer gemeinsamen Generationserfahrung zur Interpretation der eigenen Erinnerungen aufgriffen.

Autorentext
Benjamin Möckel, geb. 1983, ist zurzeit Vertretungsprofessor und Leiter einer Forschungsgruppe zur Demokratiegeschichte an der Universität Göttingen. Im Rahmen von Fellowships forschte Benjamin Möckel u.a. am University College London und an der University of Oxford. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Kulturgeschichte der Ökonomie, der Geschichte politischer Partizipation und der Generations- und Erfahrungsgeschichte. Veröffentlichungen u.a.: Erfahrungsbruch und Generationsbehauptung. Die Kriegsjugendgeneration in den beiden Nachkriegsgesellschaften, Göttingen 2014; Human Rights and Technological Change. Conflicts and Convergences since the 1950s, Göttingen 2022 (mit Michael Homberg); Ökonomie und Moral. Eine Anthologie, Göttingen 2022 (mit Jürgen Finger).

Klappentext

Die »Kriegsjugendgeneration" in der BRD und der DDR: »skeptische Generation" versus »Aufbaugeneration".

Ob Günter Grass, Martin Walser oder Jürgen Habermas: Die Jugendjahrgänge des Zweiten Weltkriegs bilden bis heute eine der politisch wirkmächtigsten Generationen der deutschen Nachkriegsgeschichte.
Folgt man der gängigen Interpretation, so war es vor allem die gemeinsame Erfahrung von Nationalsozialismus und Krieg, die das generationsstiftende Moment dieser Jahrgänge bildete. Durch die Erfahrung des Krieges desillusioniert, erschien diese Generation den politischen Neuanfang symbolisch zu repräsentieren.
Benjamin Möckel untersucht diese Zuschreibung erstmals anhand zeitgenössischer Tagebücher und anderer Selbstzeugnisse. Es zeigt sich, dass in den individuellen Erzählungen der Krieg nur selten als Generationserfahrung wahrgenommen wurde, und viele Protagonisten erst in der Nachkriegszeit die Vorstellung einer gemeinsamen Generationserfahrung zur Interpretation der eigenen Erinnerungen aufgriffen.

Titel
Erfahrungsbruch und Generationsbehauptung
Untertitel
Die Kriegsjugendgeneration in den beiden deutschen Nachkriegsgesellschaften
EAN
9783835326989
ISBN
978-3-8353-2698-9
Format
E-Book (pdf)
Herausgeber
Veröffentlichung
29.09.2014
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Anzahl Seiten
445
Jahr
2014
Untertitel
Deutsch
Lesemotiv