Die vorliegende Untersuchung behandelt die Verwertung organischer Reststoffe auf dem Wege der Niedertemperaturkonvertierung. Aufgezeigt werden Lsungswege zum Recycling der Elemente Kohlenstoff und Phosphor. Experimentelle Untersuchungen basieren auf Produkten aus statischen Umsetzungen der Substrate (Rapspresskuchen, Klrschlamm, Tierund Fleischknochenmehl, Getreideschlempe und Apfeltrester) im rohrfrmigen Laborofen bei 400 C unter Stickstoffatmosphre und zweier kontinuierlich betriebener Pilotanlagen. Ein Fokus liegt auf der Verbesserung der Produkteigenschaften durch die Zugabe von Soda zum Substrat vor der Konvertierung. Die entstehenden Konvertierungsle zeichnen sich durch einen hheren Grad der Entfunktionalisierung von Heteroatomen aus. In Bezug auf die Sauerstoffkonzentration im Konvertierungsl der untersuchten Substrate liegt diese ohne Soda-Zusatz bei etwa 10 % und erfhrt durch die Umsetzung in Gegenwart von Soda eine Reduktion auf etwa 5 %. Die qualitative Verbesserung ist auf eine alkalische Verseifung der Lipide mit anschlieender thermischer Zersetzung der Natriumsalze der Fettsuren zurckzufhren. Im Zuge dieser Reaktionsfolgen wird Wasser verbraucht. Darauf aufbauend gelingt in einer Anlage im Pilotmastab ( = 20 kg/h) bei Verwendung von Tierfett als Ausgangssubstrat eine nahezu vollstndige Decarboxylierung der Fette in Kohlenwasserstoffe. Der organisch gebundene Phosphor der biogenen Reststoffe kann nach der Konvertierung in der gebildeten Kohle als Polyphosphat vorliegen. Hingegen entstehen bei Zugabe von Soda vor der Konvertierung ortho-Phosphate. Sie sind grtenteils wasserlslich. Die Pflanzenverfgbarkeit dieser Phosphate wird im Gefversuch mit Deutschem Weidelgras (Lolium perenne L.) nachgewiesen. Schon im Ausgangssubstrat vorliegende stabile Phosphate wie Apatit oder Eisenphosphat werden in der Niedertemperaturkonvertierung nicht verndert. Bei direkter Verwendung der phosphathaltigen Kohle aus der Niedertemperaturkonvertierung in Dngemittelkonzepten ergeben sich zustzliche Mglichkeiten der langfristigen Fixierung von Kohlenstoff im Boden. Brennstoffanalysen der Kohle aus der Niedertemperaturkonvertierung zeigen, dass bei der Umwandlung von Rapspresskuchen, Getreideschlempe und Apfeltrester feste Rckstnde mit physikalischen Eigenschaften von Steinkohlen entstehen. Hingegen werden bei der Konvertierung von Klrschlamm, Tier- und Fleischknochenmehl berwiegend Festprodukte vom Typ "Braunkohle" gebildet.