Eltern werden ist schon schwer, Eltern sein dann noch viel mehr - und dass dabei viel schiefgehen kann, liegt auf der Hand. Im ewigen Streben nach Perfektion kehren die meisten Mütter und Väter gern den ein oder anderen pädagogischen Aussetzer unter den Tisch. Fragt man aber doch einmal genauer nach ihren größten Fehltritten in der Erziehung, kommen haarsträubende Geschichten zum Vorschein: Kinder, die im Supermarkt verschütt gehen, oder übermüdete Eltern, die vergessen, wo sie das Neugeborene abgelegt haben. Und wenn man das erste Mal von seinen Kindern ausgetrickst wird, muss man einsehen, dass Familienleben nie perfekt, aber dafür schrecklich schön ist!

Eltern werden ist schon schwer, Eltern sein dann noch viel mehr und dass dabei viel schiefgehen kann, liegt auf der Hand.
Im ewigen Streben nach Perfektion kehren die meisten Mütter und Väter gern den ein oder anderen pädagogischen Aussetzer unter den Tisch. Fragt man aber doch einmal genauer nach ihren größten Fehltritten in der Erziehung, kommen haarsträubende Geschichten zum Vorschein: Kinder, die im Supermarkt verschütt gehen, oder übermüdete Eltern, die vergessen, wo sie das Neugeborene abgelegt haben. Und wenn man das erste Mal von seinen Kindern ausgetrickst wird, muss man einsehen, dass Familienleben nie perfekt, aber dafür schrecklich schön ist!



Autorentext
Bettina Schuler, geboren 1975, lebt und arbeitet in Berlin. Sie hat Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften, Geschichte und Germanistik in Köln und Paris studiert. Neben ihrer Tätigkeit als Autorin hat sie vor einigen Jahren eine Ausbildung zur Yogalehrerin gemacht. Seit einem Jahr gibt sie Yogakurse in einem Flüchtlingsheim in Berlin, wo sie Familie Idrees kennengelernt hat.

Leseprobe
KAPITEL 1
Hochmut. Die Frischlingseltern.

Sie haben alle Ratgeber gelesen, zwei Geburtsvorbereitungskurse plus ein Seminar für Hypnobirthing besucht und aus Angst davor, die Ratgeber-Profis könnten doch etwas ausgelassen haben, in ihrem Freundeskreis eine Studie über das Einschlaf- und Essverhalten von Neugeborenen durchgeführt. Ihr Kinderwagen hat bei allen Vergleichen die Bestnote erhalten und die Babyschale war so teuer wie ihr Verlobungsring.

Das Kinderzimmer ist selbstverständlich auch schon hergerichtet und der Kleiderschrank perfekt bestückt. Kurzum, Sie sind bestens vorbereitet. Auf alles?! Auf alles. Außer auf das Kind.

Denn ganz gleich, wie viele Bücher oder Zeitschriften Sie gelesen haben - Sie werden sich nie wieder so hilflos fühlen wie in dem Moment, in dem die Hebamme Ihnen dieses kleine, süße Wunder in die Arme legt.

Wie muss ich dieses zarte Köpfchen halten? Ist es gefährlich, wenn das Baby an meinem lackierten Fingernagel lutscht? Und wie zur Hölle soll ich dem Kind diese verdammte Hose anziehen, ohne ihm dabei alle Glieder zu brechen? Verrückt? Unfähig? Als Mama völlig gescheitert? Nein, ganz normale Fragen, die sich am Anfang fast alle Eltern stellen. Und noch viele, viele mehr ...
KACK DIE KOKOSNUSS!

Bettina, 39 Jahre alt. Hat sich vorgenommen, beim nächsten Kind direkt eine PDA zu nehmen. Oder so lange bis zum nächsten Kind zu warten, bis Männer schwanger werden können.

Die Schwangerschaft ist für jede Frau die längste Geduldsprobe ihres Lebens. Insbesondere, wenn man so ungeduldig ist wie ich und lieber heute als morgen diesen dicken Bauch loswerden will, weil man a) sich nicht mehr vorstellen kann, jemals wieder in eine stinknormale Jeans zu passen, und b) endlich wieder seine Schuhe allein zubinden will.

Natürlich hat sich deshalb auch mein Kind bei der Geburt besonders viel Zeit gelassen und ist nicht zwei Monate zu früh, sondern zehn Tage zu spät auf die Welt gekommen. Was im Nachhinein - ich sage nur 1. Januar 2007, Stichtag Elterngeld! - auch einige Vorteile hatte. Aber viel entscheidender war, dass meine Tochter sich als Geburtstermin ausgerechnet die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr ausgesucht hatte. Was dazu führte, dass mein Mann und ich nicht wussten, ob wir einen Weihnachtsbaum kaufen, Essen planen oder eine Einladung zu Silvester annehmen oder uns doch für die gemütliche Feiertagsvariante mit den Sopranos auf dem Sofa entscheiden sollten.

Irgendwann, am 30. Dezember, nachdem sich laut meiner Hebamme noch nichts, aber auch wirklich gar nichts geregt hatte, beschlossen mein Mann und ich, um keinen Lagerkoller zu bekommen, einen Freund zum Essen einzuladen. Eine nette Idee, der ein netter Abend folgte. Und insbesondere mein Mann war sehr froh, dass er endlich mal wieder mit jemandem ein Glas Wein trinken konnte, da ich mich während der Feiertage natürlich nur mit Wasser und Apfelschorle abgefüllt hatte.

Gegen zwölf Uhr ging ich ins Bett. Was für eine Schwangere ungefähr mit drei Uhr morgens vergleichbar ist. Denn Schwangere - ich sage es allen, die es noch nicht hinter sich haben, sehr ungern, aber leider ist es so - sind eigentlich immer und überall müde. Ein Zustand, der erst mit dem Auszug des Kindes beendet wird. Zumindest solange es keinen Liebeskummer oder andere Krisen hat, die es bis drei Uhr morgens am Telefon zu besprechen gibt.

Doch zurück zu mir und meinem Bett, in dem ich eingekuschelt lag und meinem Mann und seinem Freund bei einer angeregten Unterhaltung zuhörte. Da spürte ich plötzlich ein leichtes Zucken. Nicht im Bauch, sondern hinten im Rücken. Okay, das konnten noch keine Wehen sein. Also schloss ich meine Augen und versuchte, mich mit einem Mantra zu entspannen. Was mir, da ich mich leider nicht mehr so genau an das Mantra aus dem Pränatal-Yoga erinnern konnte, nur mittelmäßig gut gelang.

Ich war wohl eingenickt. Doch da wa
Titel
Karl, das Kind ist weg!
Untertitel
Wenn Eltern verkacken. Wahre Geschichten aus dem Erziehungsalltag.
EAN
9783959100298
ISBN
978-3-95910-029-8
Format
E-Book (epub)
Veröffentlichung
13.07.2015
Digitaler Kopierschutz
frei
Anzahl Seiten
240
Jahr
2015
Untertitel
Deutsch
Features
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet
Auflage
1. Auflage
Lesemotiv