Der nachhaltige Umgang mit Geld gilt als Schlüsselkompetenz und als kulturelle Technik. Birgit Happel betrachtet die Themen Geld und Lebensgeschichte aus einer biografieanalytischen Perspektive. Sie zeichnet ein differenziertes Bild übergeordneter Werte des täglichen ökonomischen Handelns und begreift den Umgang mit Geld als ein relevantes Kriterium biografischer Weichenstellungen. Die Untersuchung stellt zudem Divergenzen zwischen monetären Anforderungs- und Möglichkeitsstrukturen auf den Prüfstand, die in besonderer Weise von Armut gefährdete Gruppen treffen.
Autorentext
Birgit Happel, Dr. phil., ist Soziologin und arbeitet als freie Referentin für Wirtschaftsbildung und Biografiearbeit.
Inhalt
Inhalt Vorwort9 Einführung: Lebenslagen und Alltagsökonomie13 Teil IGeld und Lebensgeschichte: Theoretischer Rahmen 1. Der Umgang mit Geld im Licht des Forschungsinteresses 23 1.1 Die Verknüpfung von Geld und Lebensgeschichte: Zur geldbezogenen Alltags- und Zukunftsgestaltung23 1.2 Theoretische Konzeptualisierungen des Geldes und des Umgangs mit Geld: Der Stand der Forschung30 1.3 Der Umgang mit Geld im Spannungsfeld von Handlung und Struktur: Die Entwicklung der Fragestellung45 1.4 Zur Explikation des Forschungsanliegens64 1.4.1 Normative Implikationen des Forschungsdesigns67 1.4.2 Die Präzisierung der Forschungsfrage77 Teil II Biografieanalytische Fallstudie zum Umgang mit Geld 2. Methodologische Grundlagen und Methodenwahl85 2.1 Qualitativ-rekonstruktive Sozialforschung und soziologische Biografieforschung85 2.2 Methodologie und Vorgehensweise87 2.3 Das biografieanalytische Forschungsdesign92 3. Der Zugang zum Forschungsfeld104 3.1 Forschungskontext und Forschungsverlauf104 3.2 Datenerhebung und Analyseschema108 4. Vom Umgang mit Geld aus biografieanalytischer Perspektive:Drei exemplarische Falldarstellungen118 4.1 Die Diplom-Ökonomin und Beraterin Claudia Adler118 4.1.1 Biografische Fallanalyse: Geld und Werte im Transformationsprozess120 4.1.2 "Das Geld muss fließen" - Die symbolische Bedeutung von Geld im Leben der Claudia Adler133 4.2 Der angestellte Handwerker Thorsten Wendig136 4.2.1 Biografische Fallanalyse: Der pragmatische Umgang mit Geld als Bewältigungsstrategie139 4.2.2 "Da spart man halt und dann hat man auch etwas davon" - Die symbolische Bedeutung von Geld im Leben des Thorsten Wendig154 4.3 Die selbstständige Goldschmiedemeisterin Yvonne Silber157 4.3.1 Biografische Fallanalyse: (Geld-)Sozialisation zwischen Sparsamkeit und Genuss159 4.3.2 "Ich bin großzügig und ich bin sparsam" - Die symbolische Bedeutung von Geld im Leben der Yvonne Silber171 5. Auf der Suche nach dem guten Leben: Geldpraxen im Biografievergleich175 5.1 Die kontrastive Analyse der Geldpraxen175 5.2 Geldpraxis und (psycho-)sozialer Sinn186 5.2.1 Be- und Verarbeitungsstrategien188 5.2.2 Ermächtigungsstrategien196 5.2.3 Der Umgang mit Geld im Licht ungelebten Lebens209 5.3 Kontrolle, Situativität, Innovation - Eine lebensgeschichtlich fundierte Geldtypologie212 5.4 Fazit des Biografievergleichs: Das Allgemeine im Besonderen225 Teil III Biografie und Geldpraxis: Theoretische Anschlussfähigkeit 6. Lebensgeschichtliche Dimensionen des Umgangs mit Geld233 6.1 Grundlegende monetäre Handlungsmuster234 6.2 Vom Umgang mit Geld in der Lebensführung246 6.2.1 Chancen und Grenzen des Doing Money247 6.2.2 Wert(e)dimensionen259 6.2.3 Haben und Sein: Die Geldpraxis als biografische Ressource266 6.3 Die Biografieperspektive der Geldpraxen in Bildungsarbeit und Beratungspraxis272 6.4 Gesellschafts-, sozial- und bildungspolitische Implikationen277 Abschließende Betrachtung284 Glossar300 Literatur304 Anhang335