Die Malerin von Meißen. Meißen, 1748: Nach dem Tod ihrer Mutter begibt sich die talentierte Zeichnerin Geraldine auf die Suche nach ihrem unbekannten Vater, den sie in Meißen vermutet. Kurze Zeit später findet sie sich in einem Netz aus Intrigen wieder. Sie wird verdächtigt, das Staatsgeheimnis der Porzellanherstellung verraten zu haben. Nur der Gerichtsassessor Frederik Nehmitz, der die Affäre aufklären soll, glaubt an ihre Unschuld und scheint auch einen Hinweis auf die Identität ihres Vaters zu haben. Aber kann sie ihm trauen?

Birgit Jasmund, geboren 1967, stammt aus der Nähe von Hamburg. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Kiel hat das Leben sie nach Dresden verschlagen. Wenn einem dort der Wind so richtig um die Nase weht, hält sie nichts im Haus.
Im Aufbau Taschenbuch Verlag sind von ihr bereits die historischen Romane "Die Tochter von Rungholt", "Luther und der Pesttote", "Der Duft des Teufels", "Das Geheimnis der Porzellanmalerin", 'Das Erbe der Porzellanmalerin', "Das Geheimnis der Zuckerbäckerin" sowie bei Rütten & Loening die Liebesgeschichte "Krabbenfang" erschienen.



Autorentext

Birgit Jasmund, geboren 1967, stammt aus der Nähe von Hamburg. Sie hat Rechtswissenschaften in Kiel studiert und lebt in Dresden.

Im Aufbau Taschenbuch Verlag sind ihre Romane »Die Tochter von Rungholt«, »Luther und der Pesttote«, »Der Duft des Teufels«, »Das Geheimnis der Porzellanmalerin«, »Das Geheimnis der Zuckerbäckerin«, »Das Erbe der Porzellanmalerin«, »Die Maitresse. Aufstieg und Fall der Gräfin Cosel«, »Das Geheimnis der Baumeisterin« und »Die Elbflut« lieferbar.



Zusammenfassung

Die Malerin von Meißen.

Meißen, 1748: Nach dem Tod ihrer Mutter begibt sich die talentierte Zeichnerin Geraldine auf die Suche nach ihrem unbekannten Vater, den sie in Meißen vermutet. Kurze Zeit später findet sie sich in einem Netz aus Intrigen wieder. Sie wird verdächtigt, das Staatsgeheimnis der Porzellanherstellung verraten zu haben. Nur der Gerichtsassessor Frederik Nehmitz, der die Affäre aufklären soll, glaubt an ihre Unschuld und scheint auch einen Hinweis auf die Identität ihres Vaters zu haben. Aber kann sie ihm trauen?



Leseprobe
Zwei

Die Tür zu Geraldines Kammer war kaum geschlossen, da stemmte die Teuchertin die Hände in die Hüften und funkelte ihren Gatten an. »Können Sie mir verraten, was das werden soll? Dieser dahergelaufenen Fremden haben wir nicht nur ein köstliches Abendessen serviert, nein, sie liegt auch noch in unserem Haus und schläft den Schlaf der Gerechten, als hätten wir sie als Tochter angenommen. Ist das Ihr Plan? Soll ich auf diese Weise zu der Tochter kommen, die unser himmlischer Herr mir nicht vergönnt hat? Dazu muss ich Ihnen sagen ...«

»Nicht so laut!« Teuchert legte eine Hand an die Lippen. »Sie könnte uns hören.« Er ergriff den Ellenbogen seiner Frau und drängte sie in den Salon neben dem Esszimmer. Erst nachdem er sorgfältig die Tür geschlossen hatte, sprach er weiter: »Sie wird dabei helfen, unsere Probleme zu lösen.«

»Sie meinen, Ihre Probleme«, polterte die Teuchertin und stemmte erneut die Hände in die Hüften. Ihre Schnürbrust engte sie ein und zwang sie zu kurzen, schnellen Atemzügen, verhinderte, dass sie ihren Mann so herunterputzte, wie sie es eigentlich wollte. »Wir könnten bequem und sorgenfrei leben. Ach was, wir haben bequem und sorgenfrei gelebt, bis vor einem Jahr dieser Dämon in Sie gefahren ist.«

»Schimpfen Sie auch auf den, der die Karten erfunden hat?«

»Das würde ich, stände er vor mir.« Sie holte so tief Luft, wie es ihr möglich war. »Ich kann Ihnen nur sagen, schlagen Sie sich das aus dem Kopf. Diese Person wird gleich morgen das Haus wieder verlassen. Schlimm genug, dass wir sie eine Nacht beherbergen! Ein dahergelaufenes Frauenzimmer aus der Fremde! Über ihren Ruf möchte ich mir lieber keine Gedanken machen.«

»Sie wird Kleinschmidt ersetzen.«

»Die?«

»Sie ist Malerin.« Teuchert hatte das Vergnügen, seine Frau verblüfft zu sehen. »Ich habe einen Blick auf ihre Zeichnungen werfen können.«

»Jemand, der zeichnen kann, wird Ihre Probleme nicht lösen.«

»Sie wird lernen, was nötig ist. Höroldt war beeindruckt von ihr. Das habe ich gesehen, auch wenn er sie tüchtig heruntergeputzt hat. Sie wird unsere Sorgen beseitigen und unsere Träume erfüllen.«

»Sie ist und bleibt eine Fremde, eine Zigeunerin, so dunkel wie sie ist.«

»Eine Malerin! Hören Sie mir zu, meine Liebe ...«

»Sie hören mir zu! Was ist mit unseren Träumen? Davon sind wir weiter entfernt als je zuvor. Ein Gut auf dem Land wollten wir kaufen. Dessen Früchte wollten wir genießen, ein gastfreundliches Haus führen. Sehen Sie uns an!«

Seine Frau musste Luft holen, und das gab Teuchert die Gelegenheit zu einer Erwiderung: »Es gibt gewisse Dinge, denen man als Mann nicht abgeneigt sein darf. Dazu gehört es, ein Kartenspiel nicht abzulehnen. Ein glücklicher Abend, und Ihr Traum von einem Bauerngut wird erfüllt.«

»Das haben Sie mir schon vor einem Jahr versprochen.«

»Es wird gelingen. Sie werden sehen. Hätten Sie nicht versucht, den armen Kleinschmidt festzuhalten, wäre er nie so kopflos aus dem Haus gestürmt und unter die Räder einer Kutsche geraten.«

Die Teuchertin presste die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. Christoph Balthasar Kleinschmidt war einer der jungen, schlecht bezahlten Maler der Manufaktur gewesen und hatte sich nach Feierabend bei ihnen ein Zubrot verdient, bis im Februar etliche Maler wegen verbotener Hausmalerei abgemahnt wurden. Einige wurden sogar arretiert, andere aus den Diensten der Manufaktur entlassen. Kleinschmidt war nicht unter ihnen gewesen, aber die Angelegenheit hatte ihn gehörig in Unruhe versetzt. An einem Dienstag vor vierzehn Tagen war er zu ihnen gekommen. Sein frisches junges Gesicht hatte im Schein einer Laterne geglänzt.

»Frau Teuchertin«, hatte er gesagt, »ich kann nicht länger für Sie und Ihren Mann arbeiten. Ich bin nur gekommen, um Ihnen das zu sagen.« Selbst seine Stimme klang jung und unschuldig.

»Sie sind eine Verpflichtung eingegangen. Die

Titel
Das Geheimnis der Porzellanmalerin
Untertitel
Historischer Roman
EAN
9783841214195
ISBN
978-3-8412-1419-5
Format
E-Book (epub)
Herausgeber
Veröffentlichung
04.12.2017
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
2.35 MB
Anzahl Seiten
448
Jahr
2017
Untertitel
Deutsch
Features
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet
Auflage
2. Aufl.