Der heroische Widerstand weniger Politiker oder Militärs gegen den Nationalsozialismus gehört zum sorgsam gepflegten Repertoire der bundesrepublikanischen Geschichte. Dass es auch einen unheroischen Widerstand gab, der sich aus einem einfachen humanen Impuls speiste, wird darüber leicht vergessen.

Heinrich Börner, 1919 unehelich in Linden geboren, verbrachte sein Leben als Melker auf verschiedenen Bauernhöfen Norddeutschlands. Weder war er politisch aktiv noch gar Widerstandskämpfer oder Intellektueller. Er gehörte auch keiner in der Nazizeit verfolgten Gruppierung an ein sogenannter einfacher Mann, niemand Besonderes. Nach erzwungenem Reichsarbeitsdienst wurde er zu Kriegsbeginn in Hannover zur Wehrmacht eingezogen. Noch bevor er an die Front musste, desertierte er. Kurz nach seiner Fahnenflucht wurde er gefasst, vom Militärgericht zum Tode verurteilt und 1940 in Hannover bei der Kugelfangtrift erschossen. Er wurde nur 21 Jahre alt. Die Romanbiografie »Kein Besonderer« folgt den Stationen des kurzen, gewöhnlichen Lebens von Heinrich Börner und möchte ihn ins öffentliche Gedächtnis bringen. Eine notwendige Ergänzung zu den bekannten Geschichten »großer Helden«.

Autorentext
Bodo Dringenberg war nach dem Studium an der Universität Hannover Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Sprachwissenschaft. Er veröffentlichte sprachgeschichtliche Untersuchungen, Rundfunkfeatures, Einführungen zu Kunstausstellungen und diverse Prosaarbeiten. Bei zu Klampen erschienen von ihm »Mord auf dem Wilhelmstein« (2007, 2009), »Kleiner Tod im Großen Garten« (2009), »Die Gruft im Wilhelmstein« (2011), »Ein Bier, ein Wein, ein Mord« (2012), »Ein Pils, ein Sekt, ein Todesfall« (2015), »Die Inseldirne vom Wilhelmstein« (2015) sowie die Romanbiografie »Kein Besonderer. Das zu kurze Leben des Heinrich Börner« (2023).
Titel
Kein Besonderer
Untertitel
Das zu kurze Leben des Heinrich Börner. Romanbiografie
EAN
9783987373671
Format
E-Book (pdf)
Veröffentlichung
12.04.2023
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Anzahl Seiten
200