Britt Reißmann, geboren 1963 in Naumburg/Saale, war Intarsienschneiderin und Sängerin, bevor sie begann, für die Mordkommission Stuttgart zu arbeiten - und dadurch inspiriert wurde, ihre alte Leidenschaft für das Schreiben neu zu entdecken. Seitdem veröffentlichte Britt Reißmann zahlreiche Kriminalroman und Kurzgeschichten. Britt Reißmann schrieb gemeinsam mit Silvija Hinzmann den Kriminalroman »Die Farbe des Himmels«, dem drei weitere Fälle rund um die Stuttgarter Kommissarin Thea Engel folgten: »Der Ruf der Schneegans«, »Der Traum vom Tod« und »Die Einsamkeit der Nacht«. Die Autorin im Internet: www.brittreissmann.de
Die Tatwaffe: ein gläserner Briefbeschwerer. Das Opfer: ein vermögender Textilfabrikant. Das Motiv: vermutlich klassisch - hatte die Ehefrau des Ermordeten ein Interesse daran, ihn aus dem Weg zu räumen? Der Fall scheint Thea Engel von der Mordkommission Stuttgart sehr eindeutig. Doch dann geschieht ein weiterer Mord, der alle Thesen untergräbt. Gemeinsam mit ihrem Ermittlungspartner Michael Messmer deckt die Kommissarin nach und nach ein Geflecht aus Lügen und Intrigen auf, das weit in die Vergangenheit zurückreicht. Und auch mit ihrer eigenen Familiengeschichte hat Thea Engel plötzlich zu kämpfen: Als Waise aufgewachsen, stellte sich immer die Frage nach den eigenen Wurzeln. Aber was, wenn die Antwort gleichzeitig eine schreckliche Wahrheit beinhaltet?
Psychologisch raffiniert und authentisch aus dem Polizeialltag erzählt: Der Auftakt zur Krimireihe um die Stuttgarter Kommissarin Thea Engel, die zwischen perfiden Verbrechen und den Schatten ihrer Vergangenheit gefangen ist.
Für Fans von Daniel Holbe und Susanne Mischke. Dieser Krimi ist bereits unter dem Titel »Die Farbe des Himmels« erschienen.
Autorentext
Britt Reißmann, geboren 1963 in Naumburg/Saale, war Intarsienschneiderin und Sängerin, bevor sie für die Mordkommission Stuttgart zu arbeiten begann. Seitdem veröffentlichte sie zahlreiche Krimis, die u. a. mit dem Delia-Literaturpreis ausgezeichnet wurden.
Die Autorin im Internet:
brittreissmann.de
instagram.com/reissmannbritt
Britt Reißmann veröffentlichte bei dotbooks ihre Krimireihen um KOMMISSARIN VERENA SANDER sowie um
KOMMISSARIN THEA ENGEL, den ersten Band dieser Reihe schrieb sie gemeinsam mit Silvija Hinzmann. Auch bei dotbooks erscheinen ihre Reihe um KOMMISSARIN MEIKE MASUR, die auch als Printausgabe und im Hörbuch von Saga Egmont erhältlich ist.Silvija Hinzmann, geboren 1956 in Cakovec, Kroatien, lebt seit ihrer Kindheit in Deutschland und arbeitet als Übersetzerin, Dolmetscherin und Krimiautorin.
Gemeinsam mit Britt Reißmann veröffentlichte sie bei dotbooks den Kriminalroman "Die Farbe des Himmels" um die Stuttgarter Kommissarin Thea Engel.
Leseprobe
Eins
Als der Alarmapparat klingelte, war Thea Engel allein im Geschäftszimmer. Sie erwartete ein Fax mit den Personalien eines Studenten, der sich am Abend zuvor aus Liebeskummer von dem sechsundfünfzig Meter hohen Bahnhofsturm gestürzt hatte. Selbstmorde waren keine Straftat, und Thea fragte sich manchmal, warum sie eigentlich von ihrem Dezernat bearbeitet wurden. Zugegeben, Stuttgart war laut Statistik die sicherste deutsche Großstadt, und tatsächlich passierte hier nur alle paar Monate ein Mord. Körperverletzungsdelikte und jede Menge unklare Todesfälle, die sich letztlich meist doch als natürliche Tode herausstellten, waren das tägliche Brot der Stuttgarter Mordkommission.
Thea nahm ab. »Engel, Dezernat 1.1.«
»Henning, Funkleitzentrale, guten Morgen.«
»Ich bin nicht sicher, ob der Morgen gut wird, wenn ich einen von euch am Telefon habe. Was gibt's denn?« Thea angelte nach Notizblock und Stift.
»Eine Frau Baric hat eben angerufen. Wenn ich sie richtig verstanden hab, meldete sie eine 'tote Person in Wohnung', in Sonnenberg, Orplidstraße 15, Wolf Hauser. Möglicherweise ihr Arbeitgeber. Die Frau war völlig hysterisch, und ihr Deutsch war ungefähr so gut verständlich wie ein Brief vom Finanzamt. Es klang nicht nach natürlichem Tod, aber das werdet ihr schon herausfinden.«
»Danke, wir sind unterwegs.« Thea griff nach dem Personalienblatt, das gerade aus dem Faxgerät kroch. »Du musst leider warten«, murmelte sie, schob es in die Ablage und lief den Flur hinunter.
Ein paar Türen weiter stürzte sie in das Zimmer des Dezernatsleiters Rudolf Joost, der eben sein Zigarillo ausdrückte und die letzte Rauchwolke in die Luft blies. Thea musste unwillkürlich an die kleine Dampflok denken, die im Höhenpark auf dem Killesberg Scharen von Besuchern durch die Anlagen fuhr.
»Ein Toter in Sonnenberg, wahrscheinlich ein nichtnatürlicher Tod«, stieß sie hervor.
Joost griff zum Telefon und wählte eine Nummer. »Micha, kannst du mit Thea zu einer Leiche fahren? Sie erzählt dir alles Weitere.«
Er legte auf. »Und ab mit euch.«
Thea hastete zu ihrem Büro, um ihren Rucksack zu holen. Aus dem Spiegel an der Innenseite der Schranktür blickte sie ihr erhitztes Gesicht an. Wie ich schon wieder aussehe, dachte sie, fuhr sich durch die dichte rote Mähne und band sie in aller Eile zu einem Pferdeschwanz.
»Es ist in der Orplidstraße«, rief sie, als sie die Tür ihres Kollegen Michael Messmer erreichte.
»Das weiß ich schon. Die Buschtrommeln funktionieren mal wieder prächtig.« Messmer steckte sein Handy ein, schloss das Büro ab und lief den Flur hinunter.
»Buschtrommeln? Ich benutze meistens das Telefon.« Thea hatte Mühe, mit ihm Schritt zu halten. Er war schlank und durchtrainiert und überragte sie um mindestens zwanzig Zentimeter.
Messmer grinste sie wortlos von der Seite an und lief noch schneller.
»Wieso rennst du so? Dem Toten hilft diese Hetze auch nicht mehr«, keuchte sie.
»Ihm nicht, aber dir. Das hält fit.« Messmer hielt ihr galant die Tür zum Treppenhaus auf.
Thea schwieg irritiert. Woher kam plötzlich diese kleine, züngelnde Flamme in ihrem Bauch? Der Kerl war für diesen Job eindeutig zu attraktiv. Seine braunen Augen standen in reizvollem Kontrast zu dem dunkelblonden, für die derzeitige Mode etwas zu langem Haar. Michael Messmer verfehlte seine Wirkung auf Frauen nicht, und Thea argwöhnte, dass er das auch wusste.
»Weißt du, wer dieser Wolf Hauser ist, ich meine, war? Der Name kommt mir irgendwie bekannt vor«, fragte Thea, als sie auf die Pragkreuzung zurollten.
»Wenn mich nicht alles täuscht, ist es dieser Kleiderfabrikant. Merkle & Hauser, kennst du doch sicher.« Messmer bog auf die Heilbronner Straße ab und stieg aufs Gas. Er hatte kein Blaulicht aufs Autodach geklemmt, kümmerte sich aber trotzdem nicht um , die Geschwindigkeitsbegrenzung. »Die machen so Schickimicki-Klamotten, ohne die che