In einer empirisch gesättigten und innovativen Analyse der südafrikanischen Medienberichterstattung vor der Fußball-Weltmeisterschaft der Männer 2010 zeigt die Autorin Carolin Küppers, wie über das Massenereignis WM Diskurse über Sexarbeit verstärkt medial inszeniert und so öffentlich verhandelt und sichtbarer werden. In den Narrativen über die Zunahme von Sexarbeit zur WM sind auf verschiedenen Ebenen heteronormative Vorstellungen von Sexarbeiterinnen* und Fußball-Fans mit vergeschlechtlichten Deutungen von Sexualität, race', Migration und Nation verwoben. Sexarbeiterinnen selbst kommen in der Regel als Andere' in die Sphäre medialer Sichtbarkeit: als Hure' oder als Opfer' von Gewalt, Menschenhandel und Kommodifizierung. Diese Subjektivierungsformen konstituieren sich maßgeblich über die Zuweisung von Gefährdung oder Gefahr für das nationale Kollektiv. Es gibt jedoch noch eine weitere Subjektposition: die der Mutter'. Hier erscheinen Sexarbeiterinnen als Teil des Eigenen', als verantwortungsvolle, selbstlose und moralisch agierende Subjekte. Mit einer besonderen Aufmerksamkeit für die Widersprüche und Feinheiten medialer Semantiken zeichnet die Autorin aus einer postkolonialen, queeren und intersektionalen Perspektive nach, wie Sexarbeiterinnen in diesem Diskurs dargestellt und in spezifischen Subjektpositionen hervorgebracht werden.


Die Autorin

Dr. Carolin Küppers ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt »Food for Justice« an der Freien Universität Berlin.



Der mediale Diskurs zur Sexarbeit in Südafrika Die Weltmeisterschaft als Anlass zur aufgerollten Debatte Eine Analyse der Printmedien

Autorentext

Carolin Küppers ist Professorin für Gender in der Soziale Arbeit an der Technischen Hochschule Köln.



Klappentext

Die Analyse südafrikanischer Zeitungsartikel vor der WM 2010 zeigt, dass das Massenereignis WM als Katalysator dient, durch den Diskurse über Sexarbeit verstärkt medial inszeniert und dadurch sichtbar werden. Auf verschiedenen Ebenen sind in den Narrativen über die Zunahme von Sexarbeit zur WM heteronormative Vorstellungen von Sexarbeiterinnen* und Fußball-Fans mit vergeschlechtlichten Deutungen von Migration und Nation verwoben. Die Subjektpositionen, die Sexarbeiterinnen* in diesem medialen Diskurs zugewiesen werden, werden im Kontext vergeschlechtlichter und postkolonialer Machtverhältnisse gedeutet. Es zeigt sich, dass sie maßgeblich über die Zuweisung von Gefährdung oder Gefahr konstituiert werden.

Der Inhalt
Situierung und theoretischer Rahmen.- Die WM in Südafrika: Fußball, Nation und Geschlecht.- Sexarbeit: Repräsentationen und Verhandlungen.- Diskursanalytisch Forschen: Kritische Diskursanalyse als methodologischer Rahmen.- Diskursanalyse machen: Feldzugang, Dossier und Auswertungsmethode.- Die mythischen 40.000: Der Verlauf des Diskurses über die Zunahme von Sexarbeit zur Fußball-WM 2010.- Von Massen', Invasionen' und offenen Grenzen': Die Struktur des Diskurses.- (M)others': Subjektpositionen von Sexarbeiterinnen*.

Die Zielgruppen
Studierende und Wissenschaftler*innen in den Sozial- und Kulturwissenschaften

Die Autorin
Dr. Carolin Küppers ist Wissenschaftliche Referentin im Referat Gesellschaft, Teilhabe und Antidiskriminierung der Bundesstiftung Magnus-Hirschfeld, Berlin.



Inhalt
Situierung und theoretischer Rahmen.- Die WM in Südafrika: Fußball, Nation und Geschlecht.- Sexarbeit: Repräsentationen und Verhandlungen.- Diskursanalytisch Forschen: Kritische Diskursanalyse als methodologischer Rahmen.- Diskursanalyse machen: Feldzugang, Dossier und Auswertungsmethode.- Die mythischen 40.000: Der Verlauf des Diskurses über die Zunahme von Sexarbeit zur Fußball-WM 2010.- Von Massen', Invasionen' und offenen Grenzen': Die Struktur des Diskurses.- (M)others': Subjektpositionen von Sexarbeiterinnen*.
Titel
Gefährlich oder gefährdet?
Untertitel
Diskurse über Sexarbeit zur Fußball-Weltmeisterschaft der Männer in Südafrika
EAN
9783658151225
ISBN
978-3-658-15122-5
Format
E-Book (pdf)
Herausgeber
Veröffentlichung
15.09.2017
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Anzahl Seiten
387
Jahr
2017
Untertitel
Deutsch
Auflage
1. Aufl. 2018
Lesemotiv