Das Böse lauert immer hinter einer freundlichen Maske. Catherine Shepherds Thriller lässt Sie garantiert nicht mehr schlafen! Der sechs Monate alte Sohn eines einflussreichen Unternehmers wird aus einem Supermarkt entführt. Spezialermittlerin Laura Kern steht vor einem Rätsel, denn es gibt keine Lösegeldforderung. Kurz darauf verschwinden weitere Babys, ohne jede Spur. Als dann auch noch ein altbekannter Serientäter, der Berliner Pärchenmörder, wieder zuschlägt, spitzt sich die Lage zu. Laura Kern gerät in einen gefährlichen Strudel von Ereignissen, die einen Albtraum aus ihrer Vergangenheit erneut zum Leben erwecken. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, und niemand vermag zu sagen, ob Laura die vermissten Kinder rechtzeitig finden wird.

Catherine Shepherd, geboren 1972, stammt ursprünglich aus Berlin und lebt heute mit ihrer Familie in Zons am Rhein. Nach dem Abitur studierte sie Wirtschaftswissenschaften und arbeitete anschließend bei einer großen Bank. Doch ihre Leidenschaft für Kreativität und Phantasie trat immer stärker hervor, bis sie eines Tages zum Stift griff und ihren ersten Thriller schrieb. Seitdem hat sie schon eine Million Leser mit ihren Büchern begeistert.

Autorentext

Catherine Shepherd, geboren 1972, stammt ursprünglich aus Berlin und lebt heute mit ihrer Familie in Zons am Rhein. Nach dem Abitur studierte sie Wirtschaftswissenschaften und arbeitete anschließend bei einer großen Bank. Doch ihre Leidenschaft für Kreativität und Phantasie trat immer stärker hervor, bis sie eines Tages zum Stift griff und ihren ersten Thriller schrieb. Seitdem hat sie schon eine Million Leser mit ihren Büchern begeistert.



Leseprobe

I

Laura war wieder gefangen. Dicke Taue schlangen sich um ihre Knöchel und zogen sie unbarmherzig in die Tiefe. Ihre Lungen brannten und sie musste ihre gesamte Kraft aufbringen, um die Luft weiterhin anzuhalten. Sobald sie den Mund öffnete, würde das eiskalte Wasser in ihre Atemwege eindringen und sie ersticken. Laura strampelte panisch mit den Beinen. Tief unter ihr waren die verrosteten Eisengitter noch zu erahnen, die in den Grund des Sees gerammt waren. Sie hatte es die ganze Strecke bis hierher geschafft. Nur noch wenige Meter trennten sie von der Wasseroberfläche. Sie durfte jetzt nicht aufgeben.

Mit ihrem schmalen Mädchenkörper hatte sie sich durch den engen Kanal aus dem Gefängnis hinausgewunden. Es war ein fast übermenschlicher Akt an Willenskraft gewesen, doch schließlich hatte sie ihre schmächtige Gestalt so sehr zusammengequetscht, dass sie in das Rohr hineinpasste und sich auch noch vorwärtsbewegen konnte. Das Rohr hatte sie verborgen hinter einer Klappe in der oberen Ecke ihres Gefängnisses entdeckt. Am Anfang war es trocken gewesen, doch nach einem Knick, der in die Tiefe führte, füllte es sich mehr und mehr mit Wasser. Irgendwann musste sie die Luft anhalten und untertauchen. Das Rohr wollte einfach kein Ende nehmen. Doch Laura wusste, dass dies ihre einzige Chance auf Freiheit war, und kämpfte tapfer, bis sie eine Öffnung erreichte, die mit einem Eisengitter gesichert war. Durch einen schmalen Spalt hatte sie sich in den kalten See gezwängt.

Laura schwamm nach oben. Trotz der aufgepeitschten Wasseroberfläche konnte sie bereits den blauen Himmel sehen. Ihre Beine strampelten, die Arme ruderten. Der Druck in Lauras Oberkörper schwoll zu einem unerträglichen Schmerz an. Endlich konnte sie die Füße aus den Schlingpflanzen befreien und schoss pfeilschnell nach oben. Ihr Mund öffnete sich kurz vor der Wasseroberfläche. Ein Gemisch aus Luft und Flüssigkeit presste sich in ihre gierigen Lungen. Sie hustete und rang nach Atem.

Laura schreckte hoch und riss die Augen auf. Verwirrt starrte sie in die Dunkelheit ihres Schlafzimmers und tastete nach der Lampe auf dem Nachttisch. Der Lichtschein verjagte die Schatten ihres Albtraums. Laura war jetzt fast dreißig Jahre alt und noch immer verfolgten sie die Dämonen aus ihrer Kindheit. Mit elf Jahren war sie entführt und mehrere Tage in einem Pumpwerk gefangen gehalten worden, bevor ihr die Flucht gelang. Der Täter hatte sowohl die Gelenkigkeit als auch die Willenskraft seiner zierlichen Geisel unterschätzt. Soweit bekannt war, hatte er vor ihr schon mehrere Mädchen entführt, die jedoch nicht so viel Glück hatten wie Laura. Keine von ihnen war lebend wieder aufgetaucht. Mit zitternden Händen griff Laura unter das Kopfkissen. Das kühle Metall ihrer Dienstwaffe ließ sie erleichtert aufatmen. Mit der Waffe in der Nähe fühlte sie sich sicher. Sie zog die Hand zurück und ließ sich ins Kissen sinken. Dann tastete sie nach ihrem Schlüsselbein und ihre Finger verharrten auf den schwieligen Narben, die nach all den Jahren zu einem Netz aus unebenen Linien verwachsen waren. Bei ihrer Flucht hatte sich Laura in den Eisengittern, die die Rohranlage des Pumpwerks vor Verschmutzung schützen sollten, verfangen. Die verrosteten Metallstangen zerfetzten ihre Haut und das darunterliegende Gewebe. Laura spürte die Wunden erst, als sie das sichere Ufer erreicht hatte. Mit mehreren Operationen hatten die Ärzte versucht, ihre Haut zu retten. Doch eine Infektion machte den ersten Erfolg der Behandlung zunichte. Ein Teil der Haut musste durch ein Transplantat ersetzt werden, das von ihrem Oberschenkel entnommen wurde. Die OP-Narben waren der Grund, warum Laura nur lange Hosen und hochgeschlossene Blusen oder T-Shirts trug.

Auch wenn Laura selbst es nicht wahrnahm - sie war eine Schönheit. Ausdrucksstarke braune Augen in einem feinen Gesicht, gerahmt von blonden Locken und eine sportliche Figur. Nicht wenige Männer drehten sic

Titel
Krähenmutter
Untertitel
Thriller
EAN
9783492975421
ISBN
978-3-492-97542-1
Format
E-Book (epub)
Hersteller
Herausgeber
Veröffentlichung
01.07.2016
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
6.76 MB
Anzahl Seiten
288
Jahr
2016
Untertitel
Deutsch
Features
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet