Dieses eBook: 'Bubu vom Montparnasse' ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Charles-Louis Philippe (1874-1909) war ein französischer Schriftsteller und Dichter. Er schrieb über die Welt der armen und kleinen Leute im Paris der Wende zum 20. Jahrhundert. André Gide erkannte sein Talent und förderte ihn in seiner schriftstellerischen Arbeit. Aus dem Buch: '...Man sucht das Glück. Das Glück der Freudenmädchen gleicht dem Rachen der Straßen, der stark ist und das Leben zwischen den Kinnladen zermalmt. Sie bedürfen eines Glücks, bei dem die Männer herrisch sind und sie mit ihren Fäusten packen wie die Wut, unter der man sich duckt. Man sucht die Liebe. Die Liebe der Passanten kommt und geht, ohne etwas von ihrer Flüchtigkeit zu hinterlassen, aber es gibt für das Frauenherz eine andere Liebe, die sie gefangen nimmt und sie niederbeugt und zu Fall bringt. So war es einst mit Maurice.'

Dieses eBook: "Bubu vom Montparnasse (Vollständige deutsche Ausgabe)" ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen.
Charles-Louis Philippe (1874-1909) war ein französischer Schriftsteller und Dichter. Er schrieb über die Welt der armen und kleinen Leute im Paris der Wende zum 20. Jahrhundert. André Gide erkannte sein Talent und förderte ihn in seiner schriftstellerischen Arbeit.
Aus dem Buch:
"...Man sucht das Glück. Das Glück der Freudenmädchen gleicht dem Rachen der Straßen, der stark ist und das Leben zwischen den Kinnladen zermalmt. Sie bedürfen eines Glücks, bei dem die Männer herrisch sind und sie mit ihren Fäusten packen wie die Wut, unter der man sich duckt. Man sucht die Liebe. Die Liebe der Passanten kommt und geht, ohne etwas von ihrer Flüchtigkeit zu hinterlassen, aber es gibt für das Frauenherz eine andere Liebe, die sie gefangen nimmt und sie niederbeugt und zu Fall bringt. So war es einst mit Maurice."



Zusammenfassung
Dieses eBook: "Bubu vom Montparnasse" ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Charles-Louis Philippe (1874-1909) war ein französischer Schriftsteller und Dichter. Er schrieb über die Welt der armen und kleinen Leute im Paris der Wende zum 20. Jahrhundert. André Gide erkannte sein Talent und förderte ihn in seiner schriftstellerischen Arbeit. Aus dem Buch: "...Man sucht das Glück. Das Glück der Freudenmädchen gleicht dem Rachen der Straßen, der stark ist und das Leben zwischen den Kinnladen zermalmt. Sie bedürfen eines Glücks, bei dem die Männer herrisch sind und sie mit ihren Fäusten packen wie die Wut, unter der man sich duckt. Man sucht die Liebe. Die Liebe der Passanten kommt und geht, ohne etwas von ihrer Flüchtigkeit zu hinterlassen, aber es gibt für das Frauenherz eine andere Liebe, die sie gefangen nimmt und sie niederbeugt und zu Fall bringt. So war es einst mit Maurice."

Leseprobe
II
Inhaltsverzeichnis

Um halb eins, als Berthe Méténier in ihr Zimmer in der Rue Malebranche zurückkehrte, lag ihr Liebhaber Maurice schon im Bett. Aus Pflichtbewußtsein öffnete er halb ein Auge und erkannte sie. Sie entkleidete sich. Die Kerze brannte auf dem Nachttisch, sie näherte sich ihr, um einen kleinen Pickel zu sehen, der sie oberhalb des Knies juckte. Dann steckte sie die Hand in den linken Strumpf, wo sie das Geld aufzubewahren gewohnt war, zog die hundert Sous von Pierre heraus und legte sie neben die Kerze. Diesmal öffnete Maurice beide Augen:

"Das ist alles, was du seit acht Uhr verdient hast?"

Sie erwiderte:

"Ach ja, geh doch selbst und schau, ob es leicht ist."

Er drehte sich zur Wand, indem er die Achseln zuckte. Er dachte: "Zu blöd, ein Weib zu haben, das seine Arbeit nicht versteht."

Sie legte sich nieder, nachdem sie die Kerze ausgelöscht hatte. Maurice war nicht ganz so unzufrieden, denn er hatte sich eine Kleinigkeit dazu verdient. In der Weinstube hatte ihn sein Freund Paul mit einem jungen Mann erwartet, der auf eine Kartenpartie einging und jeden von ihnen dreißig Sous gewinnen ließ. Noch fehlten drei Tage bis zum Wochenende. Berthe hatte Zeit, die sieben Francs für die Zimmermiete zu verdienen. Sie konnten morgen also sechs Francs fünfzig ausgeben.

Er war nicht müde. Er drehte sich daher zu Berthe um und legte den Arm um ihre Schulter. Sie küßte ihn mitten auf den Mund. Es ist zwischen Mann und Frau gesund und gut, sich eine Viertelstunde vor dem Schlaf zu vergnügen. Sie tat alles, die Wonne mit ihm auszukosten. Alles ging gut. Sie wusch sich nie, wenn es mit ihrem Mann war.

Dann sagte sie:

"Du glaubst, es geht, wie man will. Heute abend wird mehr als eine keine hundert Sous nach Hause bringen. Ich hab einen getroffen, der zuerst nur drei Francs geben wollte, und dann war er mit fünf Francs einverstanden, unter der Bedingung, daß ich eine Stunde bei ihm bin. Mir ist es lieber so. Man schafft sich seine Kundschaft, und dann sind es bessere Leute."

Maurice antwortete nicht. Sie fuhr fort:

"Oh! ja, ich weiß, du denkst an meine Schwester Blanche, weil sie fünfzehn Francs verdient. Und nachher amüsiert sie sich mit kleinen Jungens und arbeitet drei Tage nicht wieder."

Maurice antwortete nichts.

"Ich könnte auch solche haben, die vierzig Sous zahlen. Die bieten sich mir genug an. Und dann müßte ich die ganze Nacht herumlaufen wie Blanche, um etwas zusammenzubringen. Ich komme dir jetzt schon zu spät nach Hause."

Sie hatte ein großes Bedürfnis nach Anerkennung. Die Schwache brauchte einen Halt; die Sanfte brauchte gute Worte. Sie hätte lange geplaudert. Er wußte, daß man sich in Geldsachen immer anspruchsvoll zeigen muß. Die Frauen würden nicht mehr arbeiten, wenn die Männer sie anhören wollten. Er antwortete:

"Laß mich in Ruh! Ich will schlafen."

Maurice Bélu wurde geboren und lebte im Viertel Plaisance, wo seine Mutter ein kleines Geschäft hatte. Bis zum Alter von sechzehn Jahren war er in der Schule geblieben, weil es besser ist, etwas mehr Unterricht zu genießen, und weil es nicht eilt, die Kinder in die Lehre zu schicken, wo sie schlechte Gewohnheiten annehmen. Er empfing eine sorgfältige Erziehung, verließ die Schule mit einfachem Abgangszeugnis und verkehrte mit Jungen seines Alters, die ihm den Beinamen Bübü gaben. Er lernte Kunsttischlerei bei einem Meister des Faubourg Saint-Antoine. Man nannte ihn dort Maurice. Eines Tages, als er die Werkstatt verließ, rief einer seiner früheren Schulkameraden, der ihn sah: "Halt, da ist Bübü!" Das ging nun nicht verloren, weil nichts verloren geht. Maurice wurde wie

Titel
Bubu vom Montparnasse (Vollständige deutsche Ausgabe)
Übersetzer
EAN
9788026841289
ISBN
978-80-268-4128-9
Format
E-Book (epub)
Hersteller
Herausgeber
Veröffentlichung
18.08.2015
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
0.71 MB
Anzahl Seiten
144
Jahr
2015
Untertitel
Deutsch
Features
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet