Dieses eBook: 'Der Virey und die Aristokraten (Historischer Roman)' ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Der Virey und die Aristokraten oder 'Mexico im Jahr 1812' schildert die ersten revolutionären Zuckungen des ebenso schönen als unglücklichen Landes, die ersten Versuche, das dreihundertjährige spanische Joch vom Nacken zu schütteln. Dieses Werk Sealsfield's ist dasjenige, welchem die meiste künstlerische Abrundung, die consequenteste Durchführung des Grundgedankens und die größte Sorgfalt in der Composition zuzuschreiben ist. Manche halten es für die beste seiner Arbeiten. Diese Geschichte verdankt ihre Entstehung der Reise des Verfassers in jenem Lande, deren wir bereits erwähnten. Er läßt im 'Vorwort' sagen: 'Die meisten Skizzen wurden im Lande selbst entworfen, so wie die Charaktere meistens nach der Natur gezeichnet sind... Charles Sealsfield, eigentlich Carl Anton Postl, (1793-1864) war ein österreichischer und US-amerikanischer Schriftsteller. Die Länder seiner Vorliebe waren die Südstaaten Amerikas, Texas, Louisiana... die Felseinöden der Codilleren, das Paradies von Mexico. Seine Romane über die Neue Welt ('Tokeah', die 'Transatlantischen Reiseskizzen', 'Der Virey und die Aristokraten' - historischer Roman über den mexikanischen Unabhängigkeitskrieg...) hatten einen großen literarischen Ruf begründet.

Dieses eBook: "Der Virey und die Aristokraten (Historischer Roman)" ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Der Virey und die Aristokraten oder "Mexico im Jahr 1812" schildert die ersten revolutionären Zuckungen des ebenso schönen als unglücklichen Landes, die ersten Versuche, das dreihundertjährige spanische Joch vom Nacken zu schütteln. Dieses Werk Sealsfield's ist dasjenige, welchem die meiste künstlerische Abrundung, die consequenteste Durchführung des Grundgedankens und die größte Sorgfalt in der Composition zuzuschreiben ist. Manche halten es für die beste seiner Arbeiten. Diese Geschichte verdankt ihre Entstehung der Reise des Verfassers in jenem Lande, deren wir bereits erwähnten. Er läßt im "Vorwort" sagen: "Die meisten Skizzen wurden im Lande selbst entworfen, so wie die Charaktere meistens nach der Natur gezeichnet sind... Charles Sealsfield, eigentlich Carl Anton Postl, (1793-1864) war ein österreichischer und US-amerikanischer Schriftsteller. Die Länder seiner Vorliebe waren die Südstaaten Amerikas, Texas, Louisiana... die Felseinöden der Codilleren, das Paradies von Mexico. Seine Romane über die Neue Welt ("Tokeah", die "Transatlantischen Reiseskizzen", "Der Virey und die Aristokraten" - historischer Roman über den mexikanischen Unabhängigkeitskrieg...) hatten einen großen literarischen Ruf begründet.



Leseprobe
Zweites Kapitel.
Inhaltsverzeichnis

Die Gesellschaft dieses Saales war von der soeben beschriebenen vorteilhaft verschieden; sie bestand aus beiläufig fünfundzwanzig jungen Männern, die, sämtlich in die reiche Tracht des Landes gekleidet, Mangas verschwenderisch mit Samt, Seide und Gold verbrämt, Jacken mit Otterfellen ausgeschlagen und gleichfalls mit Gold verbrämt, und die übrige Kleidung von entsprechend kostbaren Materialien hatten. Das spitze, feine Hohnlächeln, mit dem sie den Eindringling musterten, und ihre vornehm gleichgültigen Blicke auf die Goldhaufen, die den Tisch bedeckten, verrieten geübte Hasardspieler, oder, was in Mexiko dasselbe sagen will, Edelleute vom höchsten Range. Der Saal war kostbar möbliert, Tische und Sessel vom feinsten Holze und reich vergoldet, Vorhänge, Estraden, Lüster nach der neuesten Fasson.

»Sechzehn machen einen Doblón«, Ein spanischer Doblón ist gleich sechzehn Silberpiastern. sprach der junge Mann, der nichts weniger als verschüchtert durch den vornehm geringschätzigen Empfang nun zum Tische trat und eine Rolle von so vielen Piastern auf eine der Karten setzte.

» No pueden,« Können nicht. erwiderte der Bankier, der mit seiner hölzernen Hand das Silber geringschätzig zurückwies.

» No pueden,« sprachen in demselben einsilbigen Tone die Kavaliere, »eine geschlossene Gesellschaft«.

»Eine geschlossene Gesellschaft?« wiederholte der Mann kopfschüttelnd. »Allen Respekt vor Privilegien, nota bene, wenn sie respektiert werden. Wissen Sie aber, Señores, daß unser Privilegium älter ist?«

»Dein Privilegium älter, Spitzbube?« sprach einer der Edelleute gedehnt.

»Ei, gewiß ist es älter, und gerade so alt, als die Mutterkirche zum Narren geworden ist.«

»Die Mutterkirche zum Narren geworden?«

»Zum Narren geworden; sie fraß nämlich so viele Narrheit, daß sie ganz zum Narren geworden ist, wie Sie sehen können, wenn Sie auf die Gasse schauen wollen. Just so, wie die Madre Patria Madre Patria nennt der Mexikaner Spanien. - Mutterland. so viel mexikanisches Blut gefressen, daß sie ganz blutdürstig geworden ist.«

Die jungen Kavaliere wurden auf einmal aufmerksam. »Ruhe, mein Herr! Gehen Sie mit Gott, und möge Ihnen der Alguazil kein Geleit in die Cordelada Hauptgefängnis. geben«, sprach der Bankier.

»Ruhe wollen Sie? Sie werden sie in Mexiko nicht mehr finden! - Sie werden Sie so wenig finden als Pedrillo. Keine Ruh', keine Ruh', keine Ruh' bei Tag und Nacht; nichts, das ihm Vergnügen macht.« Und mit diesen Worten brach er auf einmal in die Arie Pedrillos aus, die er mit einem Feuer und einem Aufschwunge absang, daß die Kavaliere den Mann mit offenen Mäulern anstarrten.

Zugleich waren im anstoßenden Saale eine Gitarre und Kastagnetten eingefallen, die den Gesang regelmäßig begleiteten.

War es der Reiz der Überraschung oder das Originelle in der Weise des Sängers, der das Bruchstück aus dem Meisterwerke des berühmten und in Mexiko hochbeliebten Tonsetzers so unvergleichlich sang, die Kavaliere sprangen wie von einem elektrischen Funken berührt auf, und zwanzig Dublonen flogen ihm mit einem Male in die Manga.

»Señores,« sprach der Bankier, der allein mürrisch gehorcht hatte und nun unserem Aventurier näher trat, »ich warne Sie, Señores! Ich erkenne in dem Caballero denselben Gentilhombre, Gentleman, aber in einem ironischen Sinne. dem die Alguazils soeben auf den Fersen waren, und der uns diese ungebetenen Herren sehr leicht auf den Hals bringen dürfte!«

»Bist du es, der den Alguazils die Nase gedreht?« riefen mehrere.

Doch der junge Mann hatte statt aller Antwort mit dem Fuße gestampft, und wie auf einen Zauberschlag öffneten sich zwei Flügeltüren gegenüber denjenigen, durch die er gekommen, und heraus traten vier Gestalten, die, fleischfarben-seidene Masken auf den Gesichtern und ebensolche Kleider auf dem Leibe, zwei herrliche, aber etw

Titel
Der Virey und die Aristokraten (Historischer Roman)
Untertitel
Mexikanischer Unabhängigkeitskrieg - Revolution im Jahr 1812
EAN
9788026851042
ISBN
978-80-268-5104-2
Format
E-Book (epub)
Hersteller
Herausgeber
Veröffentlichung
22.02.2016
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
0.78 MB
Anzahl Seiten
390
Jahr
2016
Untertitel
Deutsch
Features
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet