Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Kunst - Bildhauerei, Skulptur, Plastik, Note: 1 (sehr gut), Universitt Wien (Inst. fr Kunstgeschichte), Veranstaltung: Proseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Barberini-Diptychon (Abb. siehe Titelblatt) entstand in der ersten Hlfte des 6. Jahrhunderts 1) in Konstantinopel. Es ist aus Elfenbein gefertigt und hat das Format 34,2 x 26,6 cm. Das Diptychon ist fnfteilig, wobei nur einer der beiden Flgel erhalten ist und von diesem das originale rechte Seitentfelchen fehlt. Nach Richard Delbrueck 2) handelt es sich bei der erhaltenen Tafel um die hintere des Diptychons. Das Relief war vermutlich bemalt und mit Edelsteinen, die jedoch grtenteils ausgefallen sind, besetzt. Der Name des Diptychons bezieht sich auf die Sammlung Barberini in Rom, in der es sich bis zum Ende des 19. Jh. befand. Kardinal Barberini erhielt das Diptychon im Jahr 1625 von einem Gelehrten namens Nicolas-Claude Fabri de Peiresc aus Aix-en-Provence als Geschenk. Man nimmt an, dass sich das Diptychon schon im 7. Jahrhundert in der Provence befunden hat, da sich auf seiner Innenseite eine Liste mit Namen von Bischfen des 4.-7. Jahrhunderts und Knigen aus der Zeit von 612-675 aus dieser Region befindet 3). 1899 wurde das Diptychon bei der Versteigerung der Sammlung Barberini in Paris fr den Louvre erworben, wo es sich auch heute noch befindet (Inv.-Nr. OA. 9063). Das Wort Diptychon kommt aus dem Griechischen und bedeutet "doppelt gefaltet". Seit der Antike bezeichnete man damit zweiflgelige, zusammenklappbare Schreibtafeln aus Holz, Metall oder Elfenbein. Die beiden Flgel solcher Diptychen wurden mit Schnren, Riemen oder (in spterer Zeit) mit Scharnieren verbunden. Geschrieben wurde mit Griffeln auf einer Wachsschicht, mit der die Innenseiten der Diptychen berzogen waren. [...] 1) ber die genaue Datierung gibt es leicht differierende Meinungen: Zum Beispiel nennt P. Metz das Datum 527 n. Chr., whrend W. Telesko 540 n. Chr. angibt: Peter Metz, Elfenbein der Sptantike, Mnchen, 1962, S. 32; Werner Telesko, Studien zu den Bildquellen des sogenannten Barberini- Diptychons in Rmische Historische Mitteilungen, 41. Band, Wien 1999, S. 371. 2) Richard Delbrueck, Die Consulardiptychen und verwandte Denkmler, 1929, S 20; S 193; S 188, N48: "Der Deckel war der hintere eines Diptychons, da auf der linken Seite unter der Mitte sein Rahmen leicht eingezogen und an der oberen Kante abgerundet ist; das Scharnier sa also an dem verlorenen rechten Teilstck." 3) Wolfgang Fritz Volbach, Elfenbeinarbeiten der Sptantike und des frhen MA, 1976, S. 47; Peter W.Hartmann, Elfenbeinkunst, Wien, 1998, S. 41