Der Autor hat 'Homosexualität im Profifußball' als Thema seiner Studie gewählt, weil der Profifußball als Synonym für Leistungssport in Deutschland ein Spiegelbild der Gesellschaft darstellen kann. Im Gegensatz zur Politik, in der dies schon lange kein Tabuthema mehr ist, wofür der langjährige amtierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, ein gutes Beispiel bietet, gibt es in der Parallelwelt Fußball nur vereinzelt Profis, die den Mut haben, zu ihrer Sexualität zu stehen. Folgt man den gängigen Statistiken, so müssten sich jedoch auch dort zwischen 5 und 10% der Männer vom eigenen Geschlecht erotisch angezogen fühlen (Blaschke, 2008). Im Laufe der Arbeit wird deutlich, welchen Einfluss der Profifußball auf die Gesellschaft hat und wieso dieser kein Hort der Diskriminierung sein darf. In der vorliegenden Arbeit werden die möglichen Ursachen untersucht, die zu einem Versteckspiel der Leistungssportler führen, die Idole der Gesellschaft sind und doch die Konsequenzen eines Outings fürchten müssen. Ein passendes Beispiel ist der ehemalige Jugendauswahlspieler Marcus Urban, der in seinem Buch 'Versteck Spieler' die Konflikte darlegt, die einen Menschen begleiten, der nicht zu seiner Sexualität stehen kann, will oder darf. Mit seiner Offenheit stellt er einen Einzelfall dar. Das Thema Homosexualität wird in verschiedenen Facetten dargestellt werden, besonders mit Bezug auf die Entwicklung, die es in der deutschen Gesellschaft genommen hat. Im Fokus steht dabei vor allen Dingen der männliche Fußballsport. Darauf aufbauend wird der Autor auf das Geschlecht als Konstrukt eingehen, mit besonderem Augenmerk auf die Gender-Forschung, da das vorgefertigte Geschlechterbild einen Einblick darauf geben könnte, weshalb Homosexualität im Fußball im Gegensatz zur Politik und anderen Bereichen der Gesellschaft immer noch ein Tabuthema ist. Auch wird das Erscheinungsbild "Stadion" genauso Beachtung finden wie das Verhalten der Fans untereinander und im Dialog mit den Spielern auf 'dem Platz'. Wie bereits erwähnt, sollen auch wichtige Meinungsmacher in Fußball und Medien, sogenannte Experten, nicht unberücksichtigt bleiben. Es kann vermutet werden, dass hier eine Ursache für die intolerante Haltung im Profifußball zu suchen ist. Die vielen Kampagnen, die sich dem Thema der Enttabuisierung von Homosexualität in der Fußballwelt verschrieben haben, oftmals unter Mithilfe des Deutschen Fußball Bundes, sind politische Versuche mit diesem Thema umzugehen und werden [...]
Autorentext
Christian Brügel, B.A., wurde 1982 in Düsseldorf geboren. Sein Studium im Bereich Sozialpädagogik absolvierte der Autor an der FH Düsseldorf und schloss diesen mit dem akademischen Grad Bachelor of Arts erfolgreich ab. Zahlreiche Besuche von Fußballspielen motivierten Christian Brügel das Tabuthema Homosexualität im Profifußball' wissenschaftlich zu beleuchten.
Zusammenfassung
Der Autor hat 'Homosexualitat im Profifuball' als Thema seiner Studie gewahlt, weil der Profifuball als Synonym fur Leistungssport in Deutschland ein Spiegelbild der Gesellschaft darstellen kann. Im Gegensatz zur Politik, in der dies schon lange kein Tabuthema mehr ist, wofur der langjahrige amtierende Burgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, ein gutes Beispiel bietet, gibt es in der Parallelwelt Fuball nur vereinzelt Profis, die den Mut haben, zu ihrer Sexualitat zu stehen. Folgt man den gangigen Statistiken, so mussten sich jedoch auch dort zwischen 5 und 10% der Manner vom eigenen Geschlecht erotisch angezogen fuhlen (Blaschke, 2008). Im Laufe der Arbeit wird deutlich, welchen Einfluss der Profifuball auf die Gesellschaft hat und wieso dieser kein Hort der Diskriminierung sein darf. In der vorliegenden Arbeit werden die mglichen Ursachen untersucht, die zu einem Versteckspiel der Leistungssportler fhren, die Idole der Gesellschaft sind und doch die Konsequenzen eines Outings frchten mssen. Ein passendes Beispiel ist der ehemalige Jugendauswahlspieler Marcus Urban, der in seinem Buch 'Versteck Spieler' die Konflikte darlegt, die einen Menschen begleiten, der nicht zu seiner Sexualitt stehen kann, will oder darf. Mit seiner Offenheit stellt er einen Einzelfall dar. Das Thema Homosexualitt wird in verschiedenen Facetten dargestellt werden, besonders mit Bezug auf die Entwicklung, die es in der deutschen Gesellschaft genommen hat. Im Fokus steht dabei vor allen Dingen der mnnliche Fuballsport. Darauf aufbauend wird der Autor auf das Geschlecht als Konstrukt eingehen, mit besonderem Augenmerk auf die Gender-Forschung, da das vorgefertigte Geschlechterbild einen Einblick darauf geben knnte, weshalb Homosexualitt im Fuball im Gegensatz zur Politik und anderen Bereichen der Gesellschaft immer noch ein Tabuthema ist. Auch wird das Erscheinungsbild Stadion"e; genauso Beachtung finden wie das Verhalten der Fans untereinander und im Dialog mit den Spielern auf 'dem Platz'. Wie bereits erwhnt, sollen auch wichtige Meinungsmacher in Fuball und Medien, sogenannte Experten, nicht unbercksichtigt bleiben. Es kann vermutet werden, dass hier eine Ursache fr die intolerante Haltung im Profifuball zu suchen ist. Die vielen Kampagnen, die sich dem Thema der Enttabuisierung von Homosexualitt in der Fuballwelt verschrieben haben, oftmals unter Mithilfe des Deutschen Fuball Bundes, sind politische Versuche mit diesem Thema umzugehen und werden genauso kritisch beleuchtet zahlreiche andere Projekte, unter anderem die Etablierung von homosexuellen Fangruppen in Fuballstadien.