Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich BWL - Allgemeines, Note: 1,7, Universitt Ulm (Finanzwirtschaft), Veranstaltung: Behavioral Finance, Sprache: Deutsch, Abstract: Nach einem kurzen berblick ber die Problemstellung und den Aufbau der vorliegenden Arbeit soll im Folgenden ein Einblick in die bisher weit verbreitete neoklassische Wirtschaftstheorie gegeben werden. ber die Bedeutung der Psychologie bei der Beschreibung konomischen Verhaltens war man lange Zeit uneins. Die Ansicht, dass die Psychologie menschliche Entscheidungen auch im wirtschaftswissenschaftlichen Umfeld geeignet zu beschreiben in der Lage ist, gilt mittlerweile jedoch als fundiert. Auch die immer weiter steigende Zahl von Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet verdeutlicht dies. So ging der Nobelpreis fr Wirtschaftswissenschaften im Jahr 2002 fr eine Arbeit ber die Bedeutung der Psychologie in der konomischen Theorie an Daniel Kahnemann und Vernon L. Smith. Die zugrundeliegende Fragestellung dieses Forschungsgebietes richtet sich auf die Vorraussetzungen unter welchen Menschen Entscheidungen treffen: bilden rationale und konsistente Beweggrnde die Basis wirtschaftlichen Handelns, oder sind es vielmehr andere Kriterien, aus denen Entscheidungen abgeleitetet werden. In der vorliegenden Arbeit soll nun gezeigt werden, dass Menschen nicht ausschlielich rational nach dem Effizienzkriterium handeln, sondern dass hufig eher die Psychologie in der Lage ist (wirtschaftliche) Entscheidungen zu beschreiben. Die "Psychologische Wende in der konomie", wie einige bekannte Wirtschaftswissenschaftler diese Abkehr vom neoklassischen Menschenbild nennen, wurde dabei insbesondere durch empirische Arbeiten wie die der beiden Nobelpreistrger von 2002 vorangetrieben. In den folgenden beiden Abschnitten dieser Arbeit werden zunchst die Grundannahmen der neoklassischen Lehre beschrieben, welche im Wesentlichen davon ausgehen, dass psychologische Faktoren bei der Entscheidungsfindung keinen Einfluss haben, sondern dass sich wirtschaftliche Akteure durch: "...perfekte Rationalitt, uneingeschrnkte Willenskraft und unbeschrnktes Streben nach Eigennutz" (Fehr, 2001, S.29) auszeichnen. Bei Fragestellungen wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Dimension wurden diese Annahmen immer wieder unterstellt, und es wurde davon ausgegangen, dass der Mensch, dem konomischen Prinzip gem, rational handelt und sich nach diesem Verhaltensmodell als "Homo Oeconomicus" eigennutzmaximierend verhlt. [...]