Hannes Oberhanger, aufgewachsen ohne seinen Vater, ist ein lustiger, humorvoller und hilfsbereiter junger Mann. Bis er eines Tages eine herbe Enttäuschung erleben muss, die seine Lebensweise dramatisch verändert! Doch dann kommt eine junge Dorfhelferin auf den Oberhangerhof, obwohl sie doch dort gar nicht erwünscht war. Und die fleißige Ida schafft so manches, von dem der Hannes nur träumen kann! Eine lustige, humorvolle Geschichte, die einen leisen Hauch von Melancholie durchblicken lässt, denn das Leben ist nicht immer einfach!

Christine Stöckl geb. am 6.3.1969 in 3204 Kirchberg / Pielach, Soisgegend, im schönen Pielachtal!

Autorentext

Christine Stöckl geb. am 6.3.1969 in 3204 Kirchberg / Pielach, Soisgegend, im schönen Pielachtal!



Leseprobe

Eine männliche Gestalt schleppte sich den schmalen Waldweg von der Ortschaft kommend mit schweren Schritten bergauf. Wieder stolperte er und verlor das Gleichgewicht, sodass er sich unsanft auf seinem Hosenboden wiederfand. Sein Hut verrutschte ihm dabei und schließlich fiel ihm dieser auch noch vom Kopf. "Sapperlot! Habe ich heute einen sitzen! Da habe ich heute aber wirklich ein bisserl zu tief ins Glas geschaut." So redete der Hannes mit sich selbst, um sich die Zeit beim Heimgehen zu vertreiben. Stockdunkle Nacht war es schon, als er sich wieder aufrappelte und vorsichtig wiederholend einen Fuß vor den anderen setzte. "Mein Hut, mein Hut ist mir auch noch vom Dach gefallen." lallte er weiter.

Der Oberhanger Hannes war eben ein sehr humorvoller, lustiger Bursche. Zweiundzwanzig Lenze zählte er schon, so sagte man im Volksmund. Das hieß, der Hannes war zweiundzwanzig Jahre alt.

"Wo ist denn nur dieser verflixte Hut hingekommen?" sprach der Hannes recht laut weiter. Er kniete sich nieder, um seine Kopfbedeckung zu suchen. "Der Hannes, der kann es!" sagte er jetzt und versuchte noch ein Grinsen aufzusetzen, was ihm aber leider ein bisschen misslang. Doch leider konnte er seinen Hut nirgends finden. Es war viel zu dunkel, um nur annähernd auch nur ein bisschen was zu sehen. Jetzt tapste er mit seinen Händen auch noch in einen Brombeerstrauch und stach sich an den spitzen Dornen die Finger auf. "So, jetzt reicht es mir aber. Meinen Hut, den suche ich morgen." So war er weiter, mit sich selber in ein Gespräch vertieft, denn er war ja auf seinem anstrengenden Nachhauseweg ganz alleine unterwegs. Und dann torkelte und stolperte er wieder und fing auch noch ein recht lustiges Liedchen an zu singen.

Endlich konnte er einen Lichtschimmer erblicken. "Hurra! Ich bin daheim." rief er freudestrahlend aus. Seine Mutter hatte nämlich in der Küche noch Licht brennen. Sie saß in ihrem alten Lehnstuhl und strickte, als der Hannes dann endlich das Haus betrat. "Ja, sag einmal Bub, wo bist du denn so lange gewesen?" fragte die Oberhangerbäuerin sogleich und sah ihren Sohn mit einem durchdringlichen Blick an. "Ich habe mir schon große Sorgen um dich gemacht, wo es doch schon weit nach Mitternacht ist." ergänzte die Bäuerin mit traurigen Augen ihre Frage.

Doch der Hannes kam in keine Erklärungsnöte. Er setzte ein gewinnendes Lächeln auf und wollte seine Mutter umarmen. Was ihm aber nicht so recht gelang. Denn als er sich zu seiner Mutter runter beugte, begann er gleich wieder zu torkeln. "Mir ist so schlecht." gab er aber dann doch kleinlaut zu, um dann gleich wieder mutiger zu werden. "Dem Jäger habe ich geholfen beim Hochstand bauen. Das weißt du doch eh, Mutter. Dafür hat er mich halt dann zum Wirten eingeladen, als ein kleines Danke schön. Und.., und,.."

Hannes fing schon wieder zu lallen an. "Und,... da habe ich wohl ein paar Gläschen zuviel erwischt. Tut mir leid, dass du dir wegen mir Sorgen gemacht hast." - "Ist schon gut, Bub. Reden wir morgen noch einmal darüber. Geh jetzt bitte zu Bett. Aber..., sag einmal, wo hast du denn deinen Hut?" sagte die Oberhanger Hanni noch. Aber da hatte der Hannes sich schon auf die Ofenbank gelegt und gab keine Antwort mehr. Denn im selben Augenblick als er sich hinlegte, war er auch schon eingeschlafen.

Die Bäuerin legte ihre Strickarbeit in das geflochtene Körbchen zurück, stand dann auf von ihrem Lehnstuhl, überprüfte noch einmal, ob auch die Haustüre abgeschlossen war und begab sich dann auch zu Bett. Denn morgen hieß es um fünf Uhr früh aufstehen. Denn da ließ schon die Stallarbeit auf sich warten. Da mussten die Kühe gemolken und alle anderen Tiere auch versorgt werden. Und ob der Hannes ihr da behilflich sein konnte, wusste sie nicht mit Sicherheit. Denn der hatte einen "Mugl Rausch" und den musste er wohl oder übel zuerst einmal ausschlafen.

Sicherheitshalber war die Oberhangerin heute schon um halb fünf Uhr aufgest

Titel
Hannes Oberhanger
EAN
9783991299356
Format
E-Book (epub)
Veröffentlichung
29.04.2022
Digitaler Kopierschutz
frei
Dateigrösse
1.6 MB
Features
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet