Emotionen sind mittlerweile zu einem wichtigen Thema der Literaturwissenschaft avanciert. Allerdings ist bisher nicht geklärt, auf welcher theoretischen Basis und mit welcher methodischen Herangehensweise Hypothesen über das emotionale Wirkungspotenzial literarischer Texte gerechtfertigt werden können. Dies erstaunt umso mehr, als literaturwissenschaftliche Argumentationen häufig mit diesbezüglichen Wirkungsannahmen operieren. Die Studie erarbeitet Vorschläge, wie diese Lücke für Erzähltexte geschlossen werden kann. Dazu bezieht sie sich auf Erkenntnisse der interdisziplinären Emotionsforschung und modelliert ein linguistisch-narratologisches Verfahren, mit dessen Hilfe sich emotionale Wirkungspotenziale von Erzähltexten rekonstruieren lassen. Dieses Modell wird an drei Romanen der Prager deutschsprachigen Literatur erprobt: Franz Kafkas Das Schloß, Leo Perutz' Der Meister des jüngsten Tages und Franz Werfels Verdi. Roman der Oper. In den Beispielanalysen zeigt sich, dass das vorgeschlagene Verfahren auch zu neuen literarhistorischen Einsichten führt. Damit bietet die Studie vielfältige Anknüpfungspunkte für weitere Forschungsarbeiten, die mit emotionalen Wirkungen von moderner Literatur befasst sind.



Autorentext
Claudia Hillebrandt, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Johannes Gutenberg Universität Mainz
Titel
Das emotionale Wirkungspotenzial von Erzähltexten
Untertitel
Mit Fallstudien zu Kafka, Perutz und Werfel
EAN
9783050057163
ISBN
978-3-05-005716-3
Format
E-Book (pdf)
Hersteller
Veröffentlichung
18.09.2012
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Anzahl Seiten
331
Jahr
2012
Untertitel
Deutsch
Lesemotiv