What caused the fall of St. John Chrysostom, Bishop of Constantinople from 398-404 AD? Claudia Tiersch examines the Bishop's conduct in office, his interaction with the urban, court and church structures in Constantinople and describes his relationship to various social groups in the capital city. The author sees the decisive factors for the increasing resistance to him, especially from the highest circles, in the Bishop's socially non-conformist life-style and in his consistent demands for a reform of earthly structures according to biblical norms , in which Chrysostom did not show any compatibility between Christian ideals and social norms. As a result of this, members of the social elite increasingly regarded him as a threat to society.
Das Schicksal des Johannes Chrysostomus wird in der Forschung seit langem intensiv und kontrovers diskutiert. Als der engagierte Seelsorger und glänzende Prediger 404 n. Chr. seines Amtes enthoben und ins Exil geschickt wurde, geschah dies auf maßgebliches Betreiben hoher kaiserlicher Beamter, ja sogar der Kaiserin selbst. Was waren die Ursachen seines Sturzes?
Claudia Tiersch bewertet dieses einmalige Geschehen neu, indem sie das Wirken des Bischofs in seinen Wechselwirkungen mit den städtischen, kirchlichen und höfischen Machtstrukturen Konstantinopels analysiert. Wichtige Erkenntnisse liefert die Einbeziehung der Grabrede eines unbekannten Verfassers auf Johannes Chrysostomus. Es zeigt sich, daß Chrysostomus nicht nur Opfer seiner christlichen Predigten war, in denen er die Mächtigen am Hofe, darunter auch die Kaiserin geißelte. Die Ursachen für den Widerstand, der dem Bischof aus hohen Kreisen zunehmend zuteil wurde, liegen vielmehr in seinem Plädoyer für eine grundlegende Reform der irdischen Strukturen nach den Idealen des jenseitigen Lebens, ohne eine Vereinbarkeit von existierenden sozialen Normen und christlichen Idealen aufzuzeigen. Eine Konsequenz dieser Amtsauffassung stellt auch seine sozial distanzierte Lebensweise dar, die auf eine Pflege intensiver Sozialbeziehungen zu Angehörigen der Oberschicht verzichtete. Chrysostomus wurde deshalb von den Angehörigen der gesellschaftlichen Elite nicht als einer der ihren empfunden, seine Predigten wurden als revolutionär und seine guten Beziehungen zur Stadtbevölkerung als sozial bedrohlich angesehen.
Autorentext
Geboren 1967; 1987-93 Studium der Alten Geschichte in Leipzig und München; 1993-96 Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Alte Geschichte an der Technischen Universität Dresden; seit 1997 wiss. Mitarbeiterin am Sonderforschungsbereich 'Institutionalität und Geschichtlichkeit' an der Technischen Universität Dresden; 1998 Promotion.
Das Schicksal des Johannes Chrysostomus wird in der Forschung seit langem intensiv und kontrovers diskutiert. Als der engagierte Seelsorger und glänzende Prediger 404 n. Chr. seines Amtes enthoben und ins Exil geschickt wurde, geschah dies auf maßgebliches Betreiben hoher kaiserlicher Beamter, ja sogar der Kaiserin selbst. Was waren die Ursachen seines Sturzes?
Claudia Tiersch bewertet dieses einmalige Geschehen neu, indem sie das Wirken des Bischofs in seinen Wechselwirkungen mit den städtischen, kirchlichen und höfischen Machtstrukturen Konstantinopels analysiert. Wichtige Erkenntnisse liefert die Einbeziehung der Grabrede eines unbekannten Verfassers auf Johannes Chrysostomus. Es zeigt sich, daß Chrysostomus nicht nur Opfer seiner christlichen Predigten war, in denen er die Mächtigen am Hofe, darunter auch die Kaiserin geißelte. Die Ursachen für den Widerstand, der dem Bischof aus hohen Kreisen zunehmend zuteil wurde, liegen vielmehr in seinem Plädoyer für eine grundlegende Reform der irdischen Strukturen nach den Idealen des jenseitigen Lebens, ohne eine Vereinbarkeit von existierenden sozialen Normen und christlichen Idealen aufzuzeigen. Eine Konsequenz dieser Amtsauffassung stellt auch seine sozial distanzierte Lebensweise dar, die auf eine Pflege intensiver Sozialbeziehungen zu Angehörigen der Oberschicht verzichtete. Chrysostomus wurde deshalb von den Angehörigen der gesellschaftlichen Elite nicht als einer der ihren empfunden, seine Predigten wurden als revolutionär und seine guten Beziehungen zur Stadtbevölkerung als sozial bedrohlich angesehen.
Autorentext
Geboren 1967; 1987-93 Studium der Alten Geschichte in Leipzig und München; 1993-96 Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Alte Geschichte an der Technischen Universität Dresden; seit 1997 wiss. Mitarbeiterin am Sonderforschungsbereich 'Institutionalität und Geschichtlichkeit' an der Technischen Universität Dresden; 1998 Promotion.
Titel
Johannes Chrysostomus in Konstantinopel (398-404)
Untertitel
Weltsicht und Wirken eines Bischofs in der Hauptstadt des Oströmischen Reiches
Autor
EAN
9783161586804
Format
E-Book (pdf)
Hersteller
Genre
Digitaler Kopierschutz
Adobe-DRM
Dateigrösse
38.18 MB
Anzahl Seiten
485
Lesemotiv
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