Rätselhafte Botschaften. Eine Serie von Kunstdiebstählen. Zwei verletzte Herzen in einem tödlichen Spiel. Christian O´Brady, einst in ein Leben als Trickbetrüger gezwungen, ist heute ein vielgefragter Sicherheitsexperte. Als eine Serie von Kunstdiebstählen eine Galerie trifft, deren Sicherheitssystem er installiert hat, wird er von der Polizei als Berater hinzugezogen und sieht sich mit der brillanten Versicherungsermittlerin Andi Forester konfrontiert. Andi, deren vielversprechende FBI-Karriere durch falsche Anschuldigungen zerstört wurde, ist fest entschlossen, die Kunstdiebstähle um jeden Preis aufzuklären. Doch je tiefer sie und Christian in die Ermittlungen eintauchen, desto gefährlicher wird es. Die Täter treiben ein tödliches Spiel mit ihnen und nur ein falscher Schritt könnte ihr letzter sein. Wer ist der namenlose Feind, der immer wieder rätselhafte Nachrichten auslegt und offenbar eine alte Rechnung begleichen will? Und können zwei Menschen mit schwieriger Vergangenheit einander wirklich vertrauen, wenn alles auf dem Spiel steht?
Autorentext
Dani Pettrey ist für ihre spannenden Romane mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden. Im deutschsprachigen Raum sind bisher ihre Alaska-Serie rund um die fünf McKenna-Geschwister, die Baltimore-Reihe sowie die Küstenwachen-Krimis erschienen. Sie ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und lebt in Maryland. www.danipettrey.com Instagram: authordanipettrey Facebook: Dani Pettrey
Leseprobe
Christians Hände krallten sich in die Felswand. Feine Körner schürften das zarte Fleisch unter seinen Fingernägeln blutig. Er drückte sich mit den Fußballen ab und streckte die Finger nach dem Felssporn aus. Endlich berührte seine Hand die kalte Oberfläche keine acht Zentimeter ragte der Stein vor. Christian atmete tief ein und langsam wieder aus, während er sich nach oben reckte nur ein unsicherer Griff trennte ihn von einem Sturz in den Wald. Sein Fuß landete auf dem nächsten Vorsprung und er ruhte sich einen Moment lang aus, die Muskeln heiß in der frischen Morgenluft. Das Blut pochte in seinen Fingern und er verlagerte sein Gewicht auf die Fußballen. Während er die weitere Route in Gedanken plante, sprang er zum nächsten Halt. Den Bruchteil einer Sekunde lang spürte er Luft anstelle des festen Steins und das Adrenalin rauschte durch seine Adern, als der Felsvorsprung ihm entglitt. Christian hörte den Pulsschlag in seinen Ohren rauschen, während er abrutschte und auf seinem schnellen Weg nach unten wieder einen Felssporn zu fassen bekam. Seine Finger krallten sich mit aller Macht darum das Einzige, was sein Körpergewicht noch hielt und ihn vor dem Abgrund bewahrte. Er betrachtete die Klippe und suchte nach einer Stelle, an der er Fuß fassen konnte. Ein Stück Fels. Irgendetwas. Das Adrenalin in seinem Körper ließ seine Arme zittern. Nicht gut. Die Zeit blieb stehen, bis er den Fuß auf einem schmalen Vorsprung absetzen konnte, wobei kleine Steinchen unter den Sohlen seiner Kletterschuhe wegrutschten. Christian ließ sein Gewicht auf dem Fußballen ruhen, während er nach einer neuen Route die Wand hinauf suchte. Als er sie gefunden hatte, atmete er aus, aber noch ein Sprung ins Ungewisse war dafür nötig. Er lockerte seinen Griff und streckte sich nach einem festeren Halt aus. Als er den Fels umfassen konnte, wagte er sich zu einem anderen Vorsprung vor dieser war so breit, dass er bequem darauf stehen konnte. Von dem Aufstieg noch ganz außer Atem, drehte er sich um, presste den Rücken gegen das Vulkangestein, das sich auf seiner erhitzten und schweißnassen Haut kühl anfühlte, und atmete lange aus. Das war knapp gewesen. Er lächelte. Wieder ein Abenteuer geschafft. Christian blieb einen Augenblick lang stehen und genoss das Morgenlicht, das sich über einen scheinbar endlosen Himmel erstreckte. Mann, wie er diese Aussicht liebte. Schmale Sonnenstrahlen drangen durch den Morgennebel und ließen das gelb-orangefarbene Laub aufleuchten. Alle sprachen von den herrlichen Herbstfarben in New England, aber für ihn gab es nichts Schöneres als den Herbst in New Mexico und jetzt war die Hauptsaison. Er versank in der Stille. Nur ein gelegentliches Vogelzwitschern in den Bäumen unter ihm drang in der kühlen auffrischenden Brise an sein Ohr. Die leuchtend orangefarbene Sonne stieg über dem Horizont höher und ihre Strahlen brachen sich in dem rauschenden Wasser des schnell dahinfließenden Baches am Grund des Tals sie vertrieben die nachlassende Kühle der Nacht und ersetzten sie durch die neue Wärme des kommenden Tages. »Ain't Worried About It« von OneRepublic durchbrach die Stille mit seiner Melodie. Wer in aller Welt rief ihn denn da so früh an? Er hoffte, dass nichts passiert war. Das war der einzige Grund, warum er beim Klettern sein Handy dabeihatte für den Fall, dass es einen Notfall gab und seine Familie ihn brauchte. Er schob das Telefon aus der aufgesetzten Hosentasche an seinem rechten Oberschenkel und hielt es sich ans Ohr, ohne nachzusehen, wer der Anrufer war. »O'Brady.« »Ich brauche Sie auf der Stelle hier!« Tad Gaimans Stimme bebte vor Zorn. Wieso rief Tad ihn so früh an? Warum rief er überhaupt an? Tads hitzige Worte überschlugen sich. »Meine Galerie ist ausgeraubt worden!« »Was?« Christian blinzelte. Das konnte nicht sein. Die Upgrades, die er gerade erst installiert hatte, machten das Sicherheitssystem undurchdringbar, das hatte er zumindest bis jetzt gedacht. »Haben Sie nicht verstanden? Meine Galerie wurde ausgeraubt!« »Doch, das habe ich verstanden.« Er sprach ganz ruhig. Tad war so aufgeregt, dass es für sie beide reichte. »Welche Galerie?« Der Mann besaß drei davon. »Jeopardy Falls.« Die in ihrer Heimatstadt? In der kleinen, ländlichen und in letzter Zeit zunehmend touristischen Stadt mit ihren fünfhundert Einwohnern gab es so gut wie keine Kriminalität. »Holen Sie tief Luft und beruhigen Sie sich, damit Sie sich konzentrieren können.« »Beruhigen?«, kreischte Tad und Christian hielt das Handy etwas von seinem Ohr weg. Selbst seine Schwester Riley konnte nicht so hoch quieken. »Haben Sie nicht gehört? Meine Galerie ist ausgeraubt worden.« »Ich habe Sie gehört. Und ich rufe Sie gleich zurück.« »Wie, Sie rufen zurück? Das ist nicht Ihr Ernst, oder?« »Ich stehe gerade auf einem Felsvorsprung in den Manzano-Bergen.« »Aber klar!«, schnaubte Tad. »Ich rufe Sie an, wenn ich wieder im Wagen sitze.« »Und wie lange wird es dauern, bis Sie hier sind, O'Brady?« »Ich muss runterklettern und in die Stadt zurückfahren. Wir sehen uns in einer Stunde.« »In einer Stunde!« »Und auf dem Weg können wir alles besprechen.« Nachdem er so schnell, wie er konnte, die Felswand hinuntergeklettert war, kam Christian zu seinem Oldtimer Ford Bronco. Er stieg ein und tippte auf das Bluetooth-Gerät, das er eingebaut hatte. Es hatte eine Menge gekostet, aber in seinem Job musste er reden können, während er auf den Spuren eines Falls unterwegs war. Jetzt schüttelte er den Kopf, immer noch erstaunt darüber, dass jemand sein Sicherheitssystem geknackt hatte. Die Aufregung des nächsten Raubüberfalls kribbelte in Andis Gliedern, als sie ihre Schotterauffahrt hinunterraste und den Weg nach Jeopardy Falls einschlug. Ihr Boss hatte gesagt, er würde sie anrufen und ihr die Einzelheiten mitteilen, die er in Erfahrung gebracht hatte, sobald sie zu der hübschen Kleinstadt unterwegs war, die ungefähr auf halber Strecke zwischen Santa Fe und Taos in den Sangre-de-Cristo-Bergen lag. Während sie das Gaspedal durchdrückte, rannte ein Kojote auf die Straße und seine Augen leuchteten im Licht der aufgehenden Sonne. Andi trat in die Eisen und Staubwolken wirbelten auf, als ihr Pick-up ruckelnd zum Stehen kam während ihr das Herz bis zum Hals schlug. Das Tier erstarrte, seine Beute noch im Maul, und lief dann schnell weiter. Andi gab wieder Gas und bog auf die Straße ab, die in nördlicher Richtung nach Jeopardy Falls führte. Die Stadt war seit einiger Zeit sehr angesagt es gab mehrere Galerien, hübsche Restaurants und Läde…
Autorentext
Dani Pettrey ist für ihre spannenden Romane mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden. Im deutschsprachigen Raum sind bisher ihre Alaska-Serie rund um die fünf McKenna-Geschwister, die Baltimore-Reihe sowie die Küstenwachen-Krimis erschienen. Sie ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und lebt in Maryland. www.danipettrey.com Instagram: authordanipettrey Facebook: Dani Pettrey
Leseprobe
Christians Hände krallten sich in die Felswand. Feine Körner schürften das zarte Fleisch unter seinen Fingernägeln blutig. Er drückte sich mit den Fußballen ab und streckte die Finger nach dem Felssporn aus. Endlich berührte seine Hand die kalte Oberfläche keine acht Zentimeter ragte der Stein vor. Christian atmete tief ein und langsam wieder aus, während er sich nach oben reckte nur ein unsicherer Griff trennte ihn von einem Sturz in den Wald. Sein Fuß landete auf dem nächsten Vorsprung und er ruhte sich einen Moment lang aus, die Muskeln heiß in der frischen Morgenluft. Das Blut pochte in seinen Fingern und er verlagerte sein Gewicht auf die Fußballen. Während er die weitere Route in Gedanken plante, sprang er zum nächsten Halt. Den Bruchteil einer Sekunde lang spürte er Luft anstelle des festen Steins und das Adrenalin rauschte durch seine Adern, als der Felsvorsprung ihm entglitt. Christian hörte den Pulsschlag in seinen Ohren rauschen, während er abrutschte und auf seinem schnellen Weg nach unten wieder einen Felssporn zu fassen bekam. Seine Finger krallten sich mit aller Macht darum das Einzige, was sein Körpergewicht noch hielt und ihn vor dem Abgrund bewahrte. Er betrachtete die Klippe und suchte nach einer Stelle, an der er Fuß fassen konnte. Ein Stück Fels. Irgendetwas. Das Adrenalin in seinem Körper ließ seine Arme zittern. Nicht gut. Die Zeit blieb stehen, bis er den Fuß auf einem schmalen Vorsprung absetzen konnte, wobei kleine Steinchen unter den Sohlen seiner Kletterschuhe wegrutschten. Christian ließ sein Gewicht auf dem Fußballen ruhen, während er nach einer neuen Route die Wand hinauf suchte. Als er sie gefunden hatte, atmete er aus, aber noch ein Sprung ins Ungewisse war dafür nötig. Er lockerte seinen Griff und streckte sich nach einem festeren Halt aus. Als er den Fels umfassen konnte, wagte er sich zu einem anderen Vorsprung vor dieser war so breit, dass er bequem darauf stehen konnte. Von dem Aufstieg noch ganz außer Atem, drehte er sich um, presste den Rücken gegen das Vulkangestein, das sich auf seiner erhitzten und schweißnassen Haut kühl anfühlte, und atmete lange aus. Das war knapp gewesen. Er lächelte. Wieder ein Abenteuer geschafft. Christian blieb einen Augenblick lang stehen und genoss das Morgenlicht, das sich über einen scheinbar endlosen Himmel erstreckte. Mann, wie er diese Aussicht liebte. Schmale Sonnenstrahlen drangen durch den Morgennebel und ließen das gelb-orangefarbene Laub aufleuchten. Alle sprachen von den herrlichen Herbstfarben in New England, aber für ihn gab es nichts Schöneres als den Herbst in New Mexico und jetzt war die Hauptsaison. Er versank in der Stille. Nur ein gelegentliches Vogelzwitschern in den Bäumen unter ihm drang in der kühlen auffrischenden Brise an sein Ohr. Die leuchtend orangefarbene Sonne stieg über dem Horizont höher und ihre Strahlen brachen sich in dem rauschenden Wasser des schnell dahinfließenden Baches am Grund des Tals sie vertrieben die nachlassende Kühle der Nacht und ersetzten sie durch die neue Wärme des kommenden Tages. »Ain't Worried About It« von OneRepublic durchbrach die Stille mit seiner Melodie. Wer in aller Welt rief ihn denn da so früh an? Er hoffte, dass nichts passiert war. Das war der einzige Grund, warum er beim Klettern sein Handy dabeihatte für den Fall, dass es einen Notfall gab und seine Familie ihn brauchte. Er schob das Telefon aus der aufgesetzten Hosentasche an seinem rechten Oberschenkel und hielt es sich ans Ohr, ohne nachzusehen, wer der Anrufer war. »O'Brady.« »Ich brauche Sie auf der Stelle hier!« Tad Gaimans Stimme bebte vor Zorn. Wieso rief Tad ihn so früh an? Warum rief er überhaupt an? Tads hitzige Worte überschlugen sich. »Meine Galerie ist ausgeraubt worden!« »Was?« Christian blinzelte. Das konnte nicht sein. Die Upgrades, die er gerade erst installiert hatte, machten das Sicherheitssystem undurchdringbar, das hatte er zumindest bis jetzt gedacht. »Haben Sie nicht verstanden? Meine Galerie wurde ausgeraubt!« »Doch, das habe ich verstanden.« Er sprach ganz ruhig. Tad war so aufgeregt, dass es für sie beide reichte. »Welche Galerie?« Der Mann besaß drei davon. »Jeopardy Falls.« Die in ihrer Heimatstadt? In der kleinen, ländlichen und in letzter Zeit zunehmend touristischen Stadt mit ihren fünfhundert Einwohnern gab es so gut wie keine Kriminalität. »Holen Sie tief Luft und beruhigen Sie sich, damit Sie sich konzentrieren können.« »Beruhigen?«, kreischte Tad und Christian hielt das Handy etwas von seinem Ohr weg. Selbst seine Schwester Riley konnte nicht so hoch quieken. »Haben Sie nicht gehört? Meine Galerie ist ausgeraubt worden.« »Ich habe Sie gehört. Und ich rufe Sie gleich zurück.« »Wie, Sie rufen zurück? Das ist nicht Ihr Ernst, oder?« »Ich stehe gerade auf einem Felsvorsprung in den Manzano-Bergen.« »Aber klar!«, schnaubte Tad. »Ich rufe Sie an, wenn ich wieder im Wagen sitze.« »Und wie lange wird es dauern, bis Sie hier sind, O'Brady?« »Ich muss runterklettern und in die Stadt zurückfahren. Wir sehen uns in einer Stunde.« »In einer Stunde!« »Und auf dem Weg können wir alles besprechen.« Nachdem er so schnell, wie er konnte, die Felswand hinuntergeklettert war, kam Christian zu seinem Oldtimer Ford Bronco. Er stieg ein und tippte auf das Bluetooth-Gerät, das er eingebaut hatte. Es hatte eine Menge gekostet, aber in seinem Job musste er reden können, während er auf den Spuren eines Falls unterwegs war. Jetzt schüttelte er den Kopf, immer noch erstaunt darüber, dass jemand sein Sicherheitssystem geknackt hatte. Die Aufregung des nächsten Raubüberfalls kribbelte in Andis Gliedern, als sie ihre Schotterauffahrt hinunterraste und den Weg nach Jeopardy Falls einschlug. Ihr Boss hatte gesagt, er würde sie anrufen und ihr die Einzelheiten mitteilen, die er in Erfahrung gebracht hatte, sobald sie zu der hübschen Kleinstadt unterwegs war, die ungefähr auf halber Strecke zwischen Santa Fe und Taos in den Sangre-de-Cristo-Bergen lag. Während sie das Gaspedal durchdrückte, rannte ein Kojote auf die Straße und seine Augen leuchteten im Licht der aufgehenden Sonne. Andi trat in die Eisen und Staubwolken wirbelten auf, als ihr Pick-up ruckelnd zum Stehen kam während ihr das Herz bis zum Hals schlug. Das Tier erstarrte, seine Beute noch im Maul, und lief dann schnell weiter. Andi gab wieder Gas und bog auf die Straße ab, die in nördlicher Richtung nach Jeopardy Falls führte. Die Stadt war seit einiger Zeit sehr angesagt es gab mehrere Galerien, hübsche Restaurants und Läde…
Titel
Nur ein falscher Schritt
Autor
Übersetzer
EAN
9783963627293
Format
E-Book (epub)
Hersteller
Veröffentlichung
01.06.2025
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Anzahl Seiten
427
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