The fifth colloquium of the International Arnim Society in Heidelberg (2004) revolved around the imminent 200th anniversary of the publication of »Des Knaben Wunderhorn« in 2006. For Heidelberg romanticism and for Volkspoesie in general, issues concerned with performance, the relationship between the oral and the written, citation, and intertextuality have always been central concerns. Alongside other works by Arnim and the Heidelberg romantics discussed here, Arnim and Brentano's »Des Knaben Wunderhorn« is an especially grateful subject for the discussion of these issues. Goethe himself stressed the performative aspect: »By right, this little book should be found in every house where fresh-minded people live, on the window-sill, under the mirror, or wherever hymn-books and cook-books normally lie, to be opened whenever the mood (good or bad) should take us, and we are in search of something like-minded or stimulating.«
Inhalt
Inhalt: Heinz Rölleke, »Des Knaben Wunderhorn«: eine romantische Liedersammlung. Produktion, Distribution, Rezeption. - Konrad Feilchenfeldt, Zur Entstehung der romantischen Liedersammlung aus der Verseinlage im Roman der Jahrhundertwende 1800. »Des Knaben Wunderhorn« als Beispiel. - Dieter Martin, »Fliegende Blätter«. Eine »Wunderhorn«-Quellengruppe zwischen Literarizität und simulierter Oralität. - Günter Häntzschel, »Des Knaben Wunderhorn« im Kontext der Anthologien des 19. Jahrhunderts. - Achim Hölter, Eichendorff und der >Eleusische Bund< in Heidelberg. - Jürgen Knaack, Achim von Arnim und die »Heidelbergischen Jahrbücher der Literatur«. - Klaus Peter, Nach dem Krieg. Für Versöhnung im Alten Europa: Achim von Arnims »Seltsames Begegnen und Wiedersehen«. - Stefan Nienhaus, Ludwig Tiecks »Kaiser Octavianus« als romantisches Gesamtkunstwerk. - Johannes Barth, »Des Knaben Wunderhorn« und Arnims »Die Päpstin Johanna«. - Dieter Borchmeyer, Poesie für das Ohr: Tönende versus gelesene Dichtung. Zur Geschichte eines Strukturproblems von Klopstock bis Wagner. - Yvonne Pietsch, »Wie soll ich mich gebährden, was soll ich sprechen?« Die sprachlichen Gestaltungsprinzipien Arnims im Drama am Beispiel der »Schaubühne«. - Ulfert Ricklefs, Das »Wunderhorn« im Licht von Arnims Kunstprogramm und Poesieverständnis. - Detlef Kremer, »grellste Verkettungen von Altem und Neuem.« Die Präsenz der Stimme und das Archiv der Schrift bei Achim von Arnim. - Claudia Nitschke, Die legitimatorische Inszenierung von >Volkspoesie< in Achim von Arnims »Scherzendem Gemisch über die Nachahmung des Heiligen.« - Walter Pape, »keineswegs unmittelbar und augenblicklich aus dem Boden entsprungen«: Goethes Wunderhorn-Rezeption und sein Konzept des Naturpoeten und der Improvisation. - Uwe Japp, Auftritte: Inszenierte Dramatik in Prosa (»Melück Maria Blainville«, »Don Juan«, »Massimilia Doni«). - Ann T. Gardiner, Performative Dreiecksverhältnisse: Frau von Staël, Arnim und Bettina Brentano.