Der Volksschüler Kai wächst im zerstörten Hamburg der Nachkriegszeit auf. Das zerbombte Areal am Ufer der Bille ist sein Abenteuerspielplatz. Kai fühlt sich zur See hingezogen und probt schon als kleiner Junge am verwitterten Steuerrad eines halb gesunkenen Binnenschiffs seine große Fahrt über die Weltmeere. Nach dem Abschluss der Schule geht sein Wunsch auch tatsächlich in Erfüllung. Auf seinen abenteuerlichen Reisen über die Ozeane, die er erst als Schiffsjunge, später als Kapitän erlebt, erfährt er all die Gefahren, Freuden und Geheimnisse, die die Weltmeere offenbaren können. Nachdem er seine Jugendliebe geheiratet hat, führt Kai auch eine Ehe zur See. Und wo er auch hinkommt: Seine Vorliebe für Seemannsgarn beschert ihm gebannte Zuhörer.
Dieter Franke wurde 1941 in Hamburg geboren und erlernte nach der Schule den Beruf des Schriftsetzers. Daraufhin war er in verschiedenen Druckereien im In- und Ausland tätig. Zurück in Hamburg studierte er nach dem Besuch eines Abendgymnasiums an der Universität sowie der Kunsthochschule. Die Auferstehung der 'Hoffnung' ist sein zweites Werk.
Autorentext
Zusammenfassung
Der Volksschuler Kai wachst im zerstorten Hamburg der Nachkriegszeit auf. Das zerbombte Areal am Ufer der Bille ist sein Abenteuerspielplatz. Kai fuhlt sich zur See hingezogen und probt schon als kleiner Junge am verwitterten Steuerrad eines halb gesunkenen Binnenschiffs seine groe Fahrt uber die Weltmeere. Nach dem Abschluss der Schule geht sein Wunsch auch tatsachlich in Erfullung. Auf seinen abenteuerlichen Reisen uber die Ozeane, die er erst als Schiffsjunge, spater als Kapitan erlebt, erfahrt er all die Gefahren, Freuden und Geheimnisse, die die Weltmeere offenbaren konnen. Nachdem er seine Jugendliebe geheiratet hat, fuhrt Kai auch eine Ehe zur See. Und wo er auch hinkommt: Seine Vorliebe fur Seemannsgarn beschert ihm gebannte Zuhorer.
Leseprobe
Der Freundschaftsbund
Mit weit aufgerissenen Augen musste Kai zusehen, wie zwei seiner Mitschüler von der Eisenbahnbrücke in die Tiefe stürzten. Als sie das schrille Warnsignal des nahenden Zuges gehört hatten, waren sie in Panik geraten und von den vereisten Eisenbahnschwellen der Gleise abgerutscht.
Die Brücke bestand aus einer einfachen Eisenkonstruktion, deren eingleisige Überführung von zwei stählernen Bögen getragen wurde. Die Eisenbahnschwellen lagen jeweils auf einer Querverbindung, die mit den zwei Längsträgern der Brücke verbunden waren. Dazwischen war gähnende Leere, durch die man unten die Eisschollen den Fluss hinuntertreiben sah.
Die Breite der Überführung entsprach der Länge der Eisenbahnschwellen, sodass gerade ein Zug Platz hatte, um hinüberzufahren. In der Mitte war an einer Seite der Schienen eine kleine halbrunde Plattform angebracht worden, die über das Ende der Schwellen nach außen hinausragte. Dieser Vorbau war von einem Geländer umgeben und wirkte wie ein kleiner offener Erker zwischen Himmel und Erde. Diese kleine Zuflucht war für Bahnarbeiter gedacht, falls die mal beim Überqueren der Brücke von der Vorortsbahn überrascht würden.
Auf dieser kleinen rettenden Insel hatte Kai Zuflucht gefunden. Er klammerte sich am Geländer fest, als der Zug mit dröhnendem Getöse nur Zentimeter von ihm entfernt an ihm vorbeifuhr und die ganze eiserne Konstruktion ins Schwanken brachte. Als der Zug die Brücke am anderen Ufer erreicht hatte, der ohrenbetäubende Lärm und die Schwingungen sich gelegt hatten, schrie Kai durch die Eisenbahnschwellen zum Wasser hinunter: "Richard, Bernd, um Gottes willen, wo seid ihr?"
Mit vor Kälte zitternden Stimmen riefen die beiden zurück: "Hier, Hilfe! Hier unten, Kai. Hilf uns bitte!"
Bei Hochwasser hatte die Bille nur eine schwache Strömung. Kai sah die beiden unweit der Brücke im Wasser treiben. Sie klammerten sich verzweifelt an die Eisscholle, die bei ihrem Aufprall in der Mitte auseinandergebrochen war. An der Bruchstelle der Eisscholle waren sie dann ins Wasser gerutscht. Ihre Versuche, sich an der Scholle hochzuziehen, scheiterten. Sie war zu dünn und zu leicht und gab nach, wenn sie versuchten, sich an ihr hochzustemmen.
"Haltet durch!", schrie Kai, "ich hole euch raus."
Der Flussabschnitt der Bille mit der Eisenbahnbrücke lag in einer vereinsamten Gegend. Der Zweite Weltkrieg war drei Jahre her und diese von allen guten Geistern verlassene Zeit hatte auch an den Ufern der Bille zerbombtes und verödetes Territorium hinterlassen. Das verwahrloste Gebiet war übersät mit Trümmern, rostenden Stahlgerüsten und bizarrem Eisenschrott.
Im Sommer bedeckte Unkraut die zerbombten Flächen. Meterhohe Disteln und Brennnesseln überwucherten Bombensplitter und verrostetes Schiffszubehör. Jetzt im Winter lag meistens meterhoher Schnee, in den Kai eine tiefe Schneise getreten hatte. Das war die ideale Tarnung, um von der Straße her nicht gesehen zu werden, bis er die Senke der Bille erreicht hatte.
Dieses trostlose Terrain reichte bis zur Hauptstraße, die bis in Hamburgs Innenstadt führte. Der Zaun entlang der Hauptstraße, der Unbefugten den Zutritt zu dem gefährlichen Areal versperren sollte, war für Straßenjungs natürlich keine Hürde.
Nördlich der Hauptstraße waren die Volksschule und einige Dutzend Wohnblocks vom Bombenhagel verschont geblieben.
Kurz nach dem Krieg, als Kai zehn Jahre alt war, hatte er die abenteuerliche Gegend von der Hauptstraße zur Bille rüber entdeckt. Am Ufer lagen einige halb untergegangene Schuten, kleine Binnenschiffe und Elbkähne. Je nachdem ob gerade Ebbe oder Flut herrschte, ragten sie mal mehr oder weniger aus dem Wasser. Diese Wracks übten auf Kai eine magische Anziehungskraft aus. Gleich nach ihrer Entdeckung hatte er si
Dieter Franke wurde 1941 in Hamburg geboren und erlernte nach der Schule den Beruf des Schriftsetzers. Daraufhin war er in verschiedenen Druckereien im In- und Ausland tätig. Zurück in Hamburg studierte er nach dem Besuch eines Abendgymnasiums an der Universität sowie der Kunsthochschule. Die Auferstehung der 'Hoffnung' ist sein zweites Werk.
Autorentext
Dieter Franke wurde 1941 in Hamburg geboren und erlernte nach der Schule den Beruf des Schriftsetzers. Daraufhin war er in verschiedenen Druckereien im In- und Ausland tätig. Zurück in Hamburg studierte er nach dem Besuch eines Abendgymnasiums an der Universität sowie der Kunsthochschule. Die Auferstehung der "Hoffnung" ist sein zweites Werk.
Zusammenfassung
Der Volksschuler Kai wachst im zerstorten Hamburg der Nachkriegszeit auf. Das zerbombte Areal am Ufer der Bille ist sein Abenteuerspielplatz. Kai fuhlt sich zur See hingezogen und probt schon als kleiner Junge am verwitterten Steuerrad eines halb gesunkenen Binnenschiffs seine groe Fahrt uber die Weltmeere. Nach dem Abschluss der Schule geht sein Wunsch auch tatsachlich in Erfullung. Auf seinen abenteuerlichen Reisen uber die Ozeane, die er erst als Schiffsjunge, spater als Kapitan erlebt, erfahrt er all die Gefahren, Freuden und Geheimnisse, die die Weltmeere offenbaren konnen. Nachdem er seine Jugendliebe geheiratet hat, fuhrt Kai auch eine Ehe zur See. Und wo er auch hinkommt: Seine Vorliebe fur Seemannsgarn beschert ihm gebannte Zuhorer.
Leseprobe
Der Freundschaftsbund
Mit weit aufgerissenen Augen musste Kai zusehen, wie zwei seiner Mitschüler von der Eisenbahnbrücke in die Tiefe stürzten. Als sie das schrille Warnsignal des nahenden Zuges gehört hatten, waren sie in Panik geraten und von den vereisten Eisenbahnschwellen der Gleise abgerutscht.
Die Brücke bestand aus einer einfachen Eisenkonstruktion, deren eingleisige Überführung von zwei stählernen Bögen getragen wurde. Die Eisenbahnschwellen lagen jeweils auf einer Querverbindung, die mit den zwei Längsträgern der Brücke verbunden waren. Dazwischen war gähnende Leere, durch die man unten die Eisschollen den Fluss hinuntertreiben sah.
Die Breite der Überführung entsprach der Länge der Eisenbahnschwellen, sodass gerade ein Zug Platz hatte, um hinüberzufahren. In der Mitte war an einer Seite der Schienen eine kleine halbrunde Plattform angebracht worden, die über das Ende der Schwellen nach außen hinausragte. Dieser Vorbau war von einem Geländer umgeben und wirkte wie ein kleiner offener Erker zwischen Himmel und Erde. Diese kleine Zuflucht war für Bahnarbeiter gedacht, falls die mal beim Überqueren der Brücke von der Vorortsbahn überrascht würden.
Auf dieser kleinen rettenden Insel hatte Kai Zuflucht gefunden. Er klammerte sich am Geländer fest, als der Zug mit dröhnendem Getöse nur Zentimeter von ihm entfernt an ihm vorbeifuhr und die ganze eiserne Konstruktion ins Schwanken brachte. Als der Zug die Brücke am anderen Ufer erreicht hatte, der ohrenbetäubende Lärm und die Schwingungen sich gelegt hatten, schrie Kai durch die Eisenbahnschwellen zum Wasser hinunter: "Richard, Bernd, um Gottes willen, wo seid ihr?"
Mit vor Kälte zitternden Stimmen riefen die beiden zurück: "Hier, Hilfe! Hier unten, Kai. Hilf uns bitte!"
Bei Hochwasser hatte die Bille nur eine schwache Strömung. Kai sah die beiden unweit der Brücke im Wasser treiben. Sie klammerten sich verzweifelt an die Eisscholle, die bei ihrem Aufprall in der Mitte auseinandergebrochen war. An der Bruchstelle der Eisscholle waren sie dann ins Wasser gerutscht. Ihre Versuche, sich an der Scholle hochzuziehen, scheiterten. Sie war zu dünn und zu leicht und gab nach, wenn sie versuchten, sich an ihr hochzustemmen.
"Haltet durch!", schrie Kai, "ich hole euch raus."
Der Flussabschnitt der Bille mit der Eisenbahnbrücke lag in einer vereinsamten Gegend. Der Zweite Weltkrieg war drei Jahre her und diese von allen guten Geistern verlassene Zeit hatte auch an den Ufern der Bille zerbombtes und verödetes Territorium hinterlassen. Das verwahrloste Gebiet war übersät mit Trümmern, rostenden Stahlgerüsten und bizarrem Eisenschrott.
Im Sommer bedeckte Unkraut die zerbombten Flächen. Meterhohe Disteln und Brennnesseln überwucherten Bombensplitter und verrostetes Schiffszubehör. Jetzt im Winter lag meistens meterhoher Schnee, in den Kai eine tiefe Schneise getreten hatte. Das war die ideale Tarnung, um von der Straße her nicht gesehen zu werden, bis er die Senke der Bille erreicht hatte.
Dieses trostlose Terrain reichte bis zur Hauptstraße, die bis in Hamburgs Innenstadt führte. Der Zaun entlang der Hauptstraße, der Unbefugten den Zutritt zu dem gefährlichen Areal versperren sollte, war für Straßenjungs natürlich keine Hürde.
Nördlich der Hauptstraße waren die Volksschule und einige Dutzend Wohnblocks vom Bombenhagel verschont geblieben.
Kurz nach dem Krieg, als Kai zehn Jahre alt war, hatte er die abenteuerliche Gegend von der Hauptstraße zur Bille rüber entdeckt. Am Ufer lagen einige halb untergegangene Schuten, kleine Binnenschiffe und Elbkähne. Je nachdem ob gerade Ebbe oder Flut herrschte, ragten sie mal mehr oder weniger aus dem Wasser. Diese Wracks übten auf Kai eine magische Anziehungskraft aus. Gleich nach ihrer Entdeckung hatte er si
Titel
Die Auferstehung der "Hoffnung"
Untertitel
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet
Autor
EAN
9783990482513
ISBN
978-3-99048-251-3
Format
E-Book (epub)
Hersteller
Herausgeber
Genre
Veröffentlichung
15.12.2015
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
0.52 MB
Anzahl Seiten
544
Jahr
2015
Untertitel
Deutsch
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