Autorentext
Dietmar Martin Apel wurde 1956 im sächsischen Freiberg geboren. Seine Kinder- und Schulzeit verlebte er in dem Vorerzgebirgsdorf Braunsdorf bei Freiberg. Die dreijährige Lehrzeit (Rinderzucht mit Abitur) absolvierte er im damaligen Karl-Marx-Stadt. Dem Militärdienst schloss sich die Tätigkeit in Betrieben des Außenhandels der ehemaligen DDR an, z. B. DEUTRANS und andere Hafenbetriebe. Aus der 1976 geschlossenen Ehe sind 2 Söhne hervorgegangen. Seit der Wende 1989 lebt Dietmar Martin Apel allein und ist freischaffend tätig. Das Bemühen, historische Originaldokumente für spätere in der Geschichte fußende Romane zu beschaffen, nahm Jahre in Anspruch.
Klappentext
Teil 1) Die Doktoren Neckstein, Becker und Mühle erhalten ihre Einberufung. In Warschau angekommen, fühlen Sie sich reichlich deplatziert. Ihnen ist dort alles fremd. Befremdlich ist Ihnen auch der Aufwand, der um ihre Person betrieben wird. Und die Situation, dass sie bezüglich ihrer Aufgabe immer noch im Ungewissen gehalten werden, ist und bleibt ihnen unverständlich. Nicht ganz ohne Probleme ist das Aufbauen der Beziehungen zu ihren Fahrern und Leibwächtern. Aber auch der polnische Widerstand hat mit großen Problemen zu kämpfen. Absolut beängstigend für die Sonderführer ist die nüchterne Information: "Widerspruch wäre sinnlos". Dieser Satz schwebt wie ein Damoklesschwert über ihnen. (Teil 1 - 3) Drei Insektenkundler werden als Sonderführer (K) nach Warschau einberufen. Sie werden der neu gegründeten Forschungsgruppe (C) zugeteilt. Jeder der drei Doktoren bekommt einen bewährten Soldaten als Fahrer, Ausbilder und Leibwächter zur Seite gestellt. Absolute Geheimhaltung und scheinbar unbegrenzte Bewegungsfreiheit können aber nicht vergessen machen, dass die Worte ,Widerspruch wäre sinnlos' wie ein Damoklesschwert über ihnen hängen. Spät, sehr spät erfahren dann alle, dass ihre Forschungen dazu dienen sollen, die B-Waffen-Forschung durch die Deutsche Wehrmacht und Führung des Reichssicherheitshauptamtes zu ermöglichen und in Gang zu bringen. Die Sonderführer und ihre Beschützer ahnen nicht, dass der polnische Widerstand sich seit geraumer Zeit für sie und ihre Arbeit interessiert. Sie leben und arbeiten in ihrem Mikrokosmos scheinbar unangefochten von der Welt um ihr Labor herum. Fast scheint man am Ziel, da bricht 1944 in Warschau der national-polnische Aufstand aus. Die Ereignisse entwickeln sich in rasender Eile und lassen keinen der Beteiligten unberührt.
Leseprobe
Genau wie er es geplant hatte kam Standartenführer Adolf Eberlein in der Prinz-Albrecht-Straße an. Die Zeit war durch ihn wie immer so berechnet worden, dass er - wie er es gewohnt war - pünktlich sein konnte. Mit der Zeit hatte er sehr gut gerechnet, nicht aber mit den Temperaturen. Es war einfach zu heiß heute. Dieser Umstand und das Ungewisse, weshalb er wohl zu seinem Chef, dem Brigadeführer Winkler gerufen wurde, hatte seine Körpertemperatur stark erhöht. Um es mit seinen Worten zu sagen - er schwitzte wie ein Affe. Und das ärgerte ihn wahnsinnig. Seine Uniform! Diese Uniform, auf die er so maßlos stolz war, fühlte sich bereits jetzt ganz nass an. Dabei hatte er den Kragen vorschriftswidrig offen gelassen, um nicht ganz zu zerfließen. Der Fahrer hatte ihn nur ganz kurz angesehen. Eberlein wusste genau, dass er einem Unterstellten nie eine solche Entgleisung hätte durchgehen lassen. Aber was sollte man machen, der Geist ist willig, das Fleisch aber schwach. Und das in dieser Uniform, die er so gerne trug! Er liebte das schwarze Tuch. Diesen Schnitt, diese silbernen Eichenblätter, das Koppelzeug. Ein wenig Veränderung auf den samtenen Kragenspiegeln - also Beförderung - hätte er sich gern gewünscht, aber man würde sehen, was die Zukunft noch so alles für ihn bereithielt. Diese Uniform machte aus ihm, dem eher Unattraktiven, fast Unscheinbaren, einen Mann von Würde und Bedeutung. Glaubte er. Um wie viel lieber wäre er aber ein blonder Hühne gewesen. Weißblond mit stahlhartem Blick! Mit Eis in den Augen, sodass es anderen Menschen ganz elend wurde vor Angst, wenn er sie nur ansah. Das hätte er gerne gehabt! Aber soo