During the Second World War, no one else was sued more often in the regional court of Bonn than the German Reich itself - and it also lost more often than others. Dominik A. Thompson shows that this happened not despite the national socialist policy of total war, but because of it.

Das NS-Regime zielte von Anfang an darauf ab, während des Zweiten Weltkriegs im Bereich des alltäglichen Wirtschaftens der nicht verfolgten Bevölkerungsmehrheit an der "Heimatfront" von vornherein jene Probleme zu vermeiden, von denen anhand der Erinnerung an den Ersten Weltkrieg eine Wiederkehr erwartet wurde. Unter anderem Preis- und Marktregulierung, Kriegsverfahrensrecht und eine äußerst weit gefasste Reichshaftung für Kriegsschäden sorgten dafür, dass eine Reihe von Themen gar nicht oder nur auf Umwegen der Gegenstand von Zivilprozessen vor Ort werden konnten. Bei Schadensersatzprozessen und besonders bei Verkehrsunfällen mit Wehrmachtbeteiligung war dies jedoch anders: Hier wurde die schon vor Kriegsbeginn nachweisbare Tendenz, die Amtshaftung im als "unpolitisch" deklarierten Bereich auszubauen, zum Sprungbrett dafür, die im übrigen Rechtssystem verankerte Kriegsfolgenkompensation in Zivilurteilen nachzubilden, ohne dass dies vom Regime explizit angeordnet worden wäre. Dominik A. Thompson liefert unter anderem die erste juristisch fundierte Darstellung des Kriegssachschädenrechts.

Autorentext
Geboren 1977; Studium der Rechtswissenschaften in Wien und Poitiers; 2002-06 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Wien, 2007-1o an der Universität zu Köln; 2011 Gerichtspraxis im Sprengel des OLG Wien; seit 2012 Rechtsanwaltsanwärter in Wien.
Titel
Krieg ohne Schaden
Untertitel
Vertragsstreitigkeiten und Haftpflichtprozesse im Kontext von Kriegswirtschaft und Amtshaftungskonjunktur ausgehend von der Rechtsprechung des Landgerichts Bonn während des Zweiten Weltkrieges (1939-1945)
EAN
9783161604256
Format
E-Book (pdf)
Hersteller
Digitaler Kopierschutz
Adobe-DRM
Dateigrösse
2.73 MB
Anzahl Seiten
350
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