Autorentext
Dominik Hofmann-Wellenhof wurde 1983 in Graz geboren. Nach seiner Matura im Jahre 2002 und dem darauffolgenden achtmonatigen Präsenzdienst begann Hofmann-Wellenhof 2003 mit seinem Studium der Germanistik und Leibeserziehung an der Karl Franzens Universität in Graz. 2004/05 verbrachte er ein Auslandsjahr am Hendrix College in Conway, AR (USA), 2006/07 studierte er an der Universidad de Las Palmas de Gran Canaria in Spanien. Nach Abschluss des Lehramtstudiums im Jahre 2009 unterrichtete Hofmann-Wellenhof 2009/10 an einer Schule in Atlanta, GA (USA). Im darauffolgenden Jahr arbeitete er als Deutsch- und Turnlehrer an der GIBS (Graz International Bilingual School) in Graz. 2012/13 war Hofmann-Wellenhof an der University of New Orleans als s.g. "Ministry Fellow" angestellt und arbeitete in New Orleans, LA (USA) an seiner Dissertation, welche er 2013 fertigstellte. Seit Dezember 2013 arbeitet Hofmann-Wellenhof wieder als Lehrer in Graz, er unterrichtet am Bischöflichen Gymnasium ud promovierte 2014 an der Karl Franzens Universität Graz.
Zusammenfassung
In allen Autobiographien von judischen osterreichischen Fluchtlingen vor, wahrend und nach des Zweiten Weltkriegs spielt das Thema des Identitatsverlusts, der Heimat- und Rastlosigkeit und des inneren Wandels eine zentrale Rolle. Viele dieser Autobiographinnen und Autobiographen verloren nicht nur Familienangehorige, sondern auch ihre osterreichische Identitat. Beispielsweise war ihre Muttersprache plotzlich auch die Sprache des Feindes. Einige exilierte Judinnen und Juden beschlossen daher, nicht mehr Deutsch zu sprechen. Andere waren gegenteiliger Ansicht und hingen an ihrer Muttersprache als oft letzten Besitz und letzten Teil ihrer osterreichischen Identitat. Dominik Hofmann-Wellenhof geht, anhand der Autobiographien von Ruth Klger (weiter leben. Eine Jugend) und Frederic Morton (Runaway Waltz), vorrangig der Frage nach, wie die beiden Autoren den Verlust ihrer alten Identitten berwanden und die Herausforderung der Identittskonstruktion in Amerika literarisch verarbeiteten. Welche narrativen Methoden kommen zur Anwendung, welche Erlebnisse werden betont, welche Aspekte ausgespart?Der Autor deckt die in weiter leben und Runaway Waltz teils explizit geschilderten, teils implizit sprbar gemachten Identittskrisen der Autobiographin bzw. des Autobiographen auf. Verschiedene Mglichkeiten der literarischen Aufarbeitung von Identittskrisen, welche ins Exil Vertriebene unvermeidlich erleiden, werden aufgezeigt. Neben einer theoretischen Einfhrung in die Thematik und den literarischen Analysen der Autobiographien finden sich im Buch auch unverffentlichte Interviews mit den Autoren.
Inhalt
Vorwort Günter Bischof Einleitung Die Autobiographie Charakteristika und Eingrenzung Zum Begriff der Identität Identitätssuche in Frederic Mortons Runaway Waltz Exil als Bruch und Brücke Ruth Klüger weiter leben Schlusswort Anhang Literaturverzeichnis