Es sind jetzt gut 30 Jahre her seit Indiens angesehener konom Amartya Sen uns gelehrt hat, dass es nicht nur darauf ankommt, wie viel Nahrung produziert wird. Hunger gibt es auch, wenn es mehr als genug Nahrung in Lden und Mrkten zu kaufen gibt. Selbst wenn diese mit Nahrung berquellen, knnen Menschen in direkter Nachbarschaft an Hunger sterben, wenn sie nicht das Geld haben, Nahrungsmittel zu kaufen. Sens verfgungsrechtlicher Ansatz hat dazu beigetragen, dass wir heute Ernhrungssicherheit nicht nur an Hand von Nahrungsproduktion definieren: Hungersnte sind keine von Gott gesandten Schicksale, keine „Naturkatastrophen“. Hunger ist das Ergebnis gesellschaftlicher Strukturen. Hunger ist nicht einfach da, sondern Hunger wird gemacht. Um Hunger ein Ende zu setzen reicht es nicht aus, einfach mehr Nahrung zu produzieren (so schwierig allein schon dies ist), sondern Hunger wird nur verschwinden, wenn gesellschaftliche Strukturen verndert werden, die Menschen daran hindern gengend Nahrung fr sich anzubauen oder zu kaufen. Indien erlebt heute einen wirtschaftlichen Aufschwung wie noch nie in ihrer nun mehr als 60 Jahre Unabhngigkeit. Und dennoch leben in dem Land mehr hungernde Menschen als irgendwo anders auf der Welt. In diesem Buch wird Hunger als offensichtlichstem Scheitern von Entwicklung angesehen. Hunger ist Symbol dafr, dass es eine Gesellschaft nicht fertig bringt, allen Brgern und Brgerinnen wenigsten das Allernotwendigste zum Leben zu ermglichen. Das Buch ist eine Kritik an gesellschaftlichen Strukturen und Prozessen in Indien, die dem modernen, dem stdtischen Indien Prioritt einrumen und dabei das lndliche Indien ausbeuten und Menschen, die dort leben. Das Buch ist ein Fragment, ein Versuch zu hinterfragen, was ein wirtschaftliches System erreichen soll, und wie Indien in mehr als 60 Jahren Unabhngigkeit diesbezglich abgeschnitten hat. Vorstellungen von Johan Galtung und Mohandas Karamchand (M.K.) Gandhi werden dabei angesprochen, um Alternativen zu gngigen Wirtschaftstheorien anbieten. Alternativen nicht, um auf anderen Wegen als den eingeschlagenen eine Massenkonsumgesellschaft zu erreichen, sondern Wege um Gewalt, Umweltzerstrung, Missachtung der Menschenwrde zu verringern, die durch wirtschaftliche Prozesse entstehen. Das Buch bleibt auch deshalb Fragment, weil es keine konkrete Utopie entwickeln kann, wie es Indien besser machen knnte als dies geschieht. Missbehagen mit der stattfindenden wirtschaftlichen, sozialen und politischen Entwicklung fhrt nicht zu Lsungsvorschlgen oder wenigstens zum Versuch eine alternative Entwicklungsstrategie zu umreisen. Die Komplexitt der Materie, und die Dimension der Probleme lassen dies nicht zu. Bewirkt werden soll aber ein Nachdenken beim Leser darber was Wirtschaft erreichen soll, und wo Grenzen unserer eigenen Konsumgesellschaften gesteckt wrden mssen.



Klappentext

Es sind jetzt gut 30 Jahre her seit Indiens angesehener Ökonom Amartya Sen uns gelehrt hat, dass es nicht nur darauf ankommt, wie viel Nahrung produziert wird. Hunger gibt es auch, wenn es mehr als genug Nahrung in Läden und Märkten zu kaufen gibt. Selbst wenn diese mit Nahrung überquellen, können Menschen in direkter Nachbarschaft an Hunger sterben, wenn sie nicht das Geld haben, Nahrungsmittel zu kaufen. Sens verfügungsrechtlicher Ansatz hat dazu beigetragen, dass wir heute Ernährungssicherheit nicht nur an Hand von Nahrungs¬pro¬duktion definieren: Hungersnöte sind keine von Gott gesandten Schicksale, keine „Naturkatastrophen“. Hunger ist das Ergebnis gesellschaftlicher Strukturen. Hunger ist nicht einfach da, sondern Hunger wird gemacht. Um Hunger ein Ende zu setzen reicht es nicht aus, einfach mehr Nahrung zu produzieren (so schwierig allein schon dies ist), sondern Hunger wird nur verschwinden, wenn gesellschaftliche Strukturen verändert werden, die Menschen daran hindern genügend Nahrung für sich anzubauen oder zu kaufen. Indien erlebt heute einen wirtschaftlichen Aufschwung wie noch nie in ihrer nun mehr als 60 Jahre Unabhängigkeit. Und dennoch leben in dem Land mehr hungernde Menschen als irgendwo anders auf der Welt. In diesem Buch wird Hunger als offensichtlichstem Scheitern von Entwicklung angesehen. Hunger ist Symbol dafür, dass es eine Gesellschaft nicht fertig bringt, allen Bürgern und Bürgerinnen wenigsten das Allernotwendigste zum Leben zu ermöglichen. Das Buch ist eine Kritik an gesellschaftlichen Strukturen und Prozessen in Indien, die dem modernen, dem städtischen Indien Priorität einräumen und dabei das ländliche Indien ausbeuten und Menschen, die dort leben. Das Buch ist ein Fragment, ein Versuch zu hinterfragen, was ein wirtschaftliches System erreichen soll, und wie Indien in mehr als 60 Jahren Unabhängigkeit diesbezüglich abgeschnitten hat. Vorstellungen von Johan Galtung und Mohandas Karamchand (M.K.) Gandhi werden dabei angesprochen, um Alternativen zu gängigen Wirtschaftstheorien anbieten. Alternativen nicht, um auf anderen Wegen als den eingeschlagenen eine Massenkonsumgesell¬schaft zu erreichen, sondern Wege um Gewalt, Umweltzerstörung, Missachtung der Menschen¬würde zu verringern, die durch wirtschaftliche Prozesse entstehen. Das Buch bleibt auch deshalb Fragment, weil es keine konkrete Utopie entwickeln kann, wie es Indien besser machen könnte als dies geschieht. Missbehagen mit der stattfindenden wirt¬schaftlichen, sozialen und politischen Entwicklung führt nicht zu Lösungsvorschlägen oder wenigstens zum Versuch eine alternative Entwicklungsstrategie zu umreisen. Die Komplexität der Materie, und die Dimension der Probleme lassen dies nicht zu. Bewirkt werden soll aber ein Nachdenken beim Leser darüber was Wirtschaft erreichen soll, und wo Grenzen unserer eigenen Konsumgesellschaften gesteckt würden müssen.

Titel
Gandhi, Galtung und Globalisierung
EAN
9783736939813
ISBN
978-3-7369-3981-3
Format
E-Book (pdf)
Herausgeber
Veröffentlichung
05.04.2012
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
2.45 MB
Anzahl Seiten
270
Jahr
2012
Untertitel
Deutsch