Dieses eBook: 'Märchenbuch (Illustrierte Ausgabe)' ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Inhaltsverzeichnis: Die Harfe der Königin Der Erdbeerkönig Die wilde Marinka Was Hannchen im Walde erlebte Springmännchen und Goldfasan Stiefmütterchen Das dankbare Heinzelmännchen Elsbeth Montzheimer (1858 - 1926) war eine deutsche Schriftstellerin. In den Kunstmärchen Das dankbare Heinzelmännchen, Der Erdbeerkönig, Springmännchen und Goldfasan, Die wilde Marinka, Stiefmütterchen und Die Harfe der Königin sprechen die handelnden Personen oft in Gedichtform.

Dieses eBook: "Märchenbuch (Illustrierte Ausgabe)" ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen.
Inhaltsverzeichnis:
Die Harfe der Königin
Der Erdbeerkönig
Die wilde Marinka
Was Hannchen im Walde erlebte
Springmännchen und Goldfasan
Stiefmütterchen
Das dankbare Heinzelmännchen
Elsbeth Montzheimer (1858 - 1926) war eine deutsche Schriftstellerin. In den Kunstmärchen Das dankbare Heinzelmännchen, Der Erdbeerkönig, Springmännchen und Goldfasan, Die wilde Marinka, Stiefmütterchen und Die Harfe der Königin sprechen die handelnden Personen oft in Gedichtform.



Leseprobe
Der Erdbeerkönig
Inhaltsverzeichnis


Es war einmal ein Mägdelein; kreuzbrav und schön wie der junge Tag, doch es besaß keinen roten Heller, so daß es schon seit mehreren Jahren bei einem reichen Bauern als Magd diente.

Magdalies, so hieß daß Mägdelein, war aber an Arbeit gewöhnt, und so tat sie diese gern, war fröhlich und wohlgemut, trotzdem sie einem gar unfreundlichen Ehepaar diente, denn vom Bauern sowohl wie von dessen Frau bekam sie selten ein gutes Wort zu hören.

Wenn sie aber draußen im Felde oder im Walde war, wo sie allerlei Arbeit für den Bauern zu verrichten hatte, dann sang sie wie eine Lerche, daß es eine Freude war, es zu hören, dann vergaß sie jeden Kummer, der sie etwa drückte.

Sie war gern im Walde. Gar oft im Jahre mußte sie Holz dort holen, daß ihr Rücken zuweilen von der schweren Last schmerzte und blaue Flecken bekam, denn Magdalies war zart und fein gebaut, und ihre weiße Haut gar empfindlich, daher die Bäuerin, die fast so dick wie lang war, die arme Magd oft im Spott "Prinzessin" nannte.

Gar vieles hatte Magdalies außer dem Holzsuchen noch im Walde zu schaffen, denn wenn sie keine andere Arbeit mehr zu besorgen hatte, dann mußte sie von dort herbeischaffen, was die Jahreszeit bot. Beeren und Kräuter, die die Bäuerin in der Stadt verkaufte oder aus denen sie allerhand Heiltränke bereitete, späterhin Bucheckern, Schwämme und trockenes Laub.

Eines Tages nun, als Magdalies wieder im Walde Erdbeeren suchte und dabei fröhlich sang, traten plötzlich zwei Knappen aus dem Gebüsch zu ihr, um sie zu fragen, ob sie nicht den Königssohn gesehen habe. "Wir suchen ihn schon überall," sprachen sie weiter, "und seine Freunde, die edlen Ritter, durchstreifen den Wald ebenfalls, denn wenn er sich verirrt hat oder ihn ein Unfall betraf, so mögen sie sich auch nicht der Jagd erfreuen."

Da Magdalies auch keine Auskunft zu geben vermochte, ihnen nur die Richtung, in der die Stadt liegen mußte, zeigen konnte, so waren die Knappen bald wieder im Dickicht verschwunden. Nur fern hörte sie noch Hundegebell; dann war wieder alles still wie vordem. Magdalies suchte weiter Erdbeeren und sang:

"Saß ein Vöglein auf dem Ast,
Fühlte nicht des Lebens Last;
Schmetterte aus voller Brust -
Zuzuhör'n war eine Lust.
Vöglein, Vöglein, Vöglein sing,
Geht die Arbeit dann gar flink!"

Wirklich flog in diesem Augenblick ein Vöglein auf den nächsten Ast und äugte hinab zu Magdalies, die es lächelnd entdeckte, ihm zunickte und ihren Vers wiederholte.

Sie war so mit Erdbeeren, Gesang und Vogel beschäftigt, daß sie gar nicht bemerkte, wie abermals jemand aus dem Dickicht trat.

Erschrocken sah sie sich um, als eine Stimme rief:

"Vögelein, dein Sang stimmt heiter,
Singe noch ein wenig weiter!"

Ein Rittersmann stand in Jagdkleidung hinter ihr. Freundlich sprach er, als er ihren Schrecken bemerkte: "Habe keine Angst, Mägdelein, ich tue dir nichts zu Leide. Sahst du hier schon Ritter oder Knappen?"

"Ja, Herr," antwortete Magdalies; "sie suchten den verirrten Königssohn. Dorthin, in der Richtung nach der Stadt zu, sind sie gelaufen."

Wie Magdalies nun sah, daß der junge Rittersmann sie gar gütig anblickte und nicht so stolz war, wie sie sich die Ritter immer gedacht hatte, fühlte sie ihre Angst schwinden, daß sie Mut fand, selbst eine Frage zu tun: "Edler Herr, gewiß seid Ihr auch einer der Freunde des Königssohnes und wollt diesen suchen?"

Der Ritter lächelte. "Du kennst den Königssohn wohl nicht, Mägdelein?"

"Nein, Herr, aber gern möcht' ich ihn einmal sehen; er soll gut und edel sein, wie die Leute sagen."

"So, sagen sie das, und glaubst du das auch?"

"Ja, Herr."

"Ei," antwortete der Rittersmann, "da kann er sich freuen. Und weißt du, worüber ich mich freuen würde?" Er zeigte auf ihre Erdbeeren und spr

Titel
Märchenbuch (Illustrierte Ausgabe)
Untertitel
Die Harfe der Königin + Der Erdbeerkönig + Die wilde Marinka + Was Hannchen im Walde erlebte + Springmännchen und Goldfasan + Stiefmütterchen + Das dankbare Heinzelmännchen
EAN
9788026835509
ISBN
978-80-268-3550-9
Format
E-Book (epub)
Altersempfehlung
7 bis 12 Jahre
Hersteller
Herausgeber
Veröffentlichung
28.04.2015
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
0.91 MB
Anzahl Seiten
123
Jahr
2015
Untertitel
Deutsch
Features
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet