Emily Henry studierte kreatives Schreiben in New York und arbeitet heute als Autorin und Lektorin in Cincinnati. Ihrem Debüt 'Verliebt in deine besten Seiten' gelang auf Anhieb der Sprung auf die New-York-Times-Bestsellerliste.
Zwei beste Freunde zehn gemeinsame Urlaube eine letzte Chance für die Liebe? Eigentlich hat die abenteuerlustige Poppy in New York alles, was sie sich schon immer gewünscht hat. Wirklich glücklich war sie trotzdem seit jenem Sommer-Urlaub vor zwei Jahren nicht mehr, als sie zum letzten Mal mit ihrem besten Freund Alex verreist ist. Seitdem haben sie nicht mal mehr miteinander gesprochen. Also fasst Poppy sich ein Herz und bittet Alex, noch einmal mit ihr in Urlaub zu fahren, um über alles zu reden. Wie durch ein Wunder sagt er zu. Jetzt darf nur diese eine Wahrheit nicht zur Sprache kommen, die seit zehn Jahren still und heimlich im Zentrum ihrer scheinbar perfekten Freundschaft steht Die romantische Komödie der amerikanischen Bestseller-Autorin Emily Henry ist ein Roman wie ein perfekter Sommer: heiter, heiß, und voller verlockender Möglichkeiten! »Kein Sommer ohne dich« stand auf Platz 1 der »New York Times«-Bestseller-Liste. Emily Henry ist eine charmante und humorvolle romantische Komödie gelungen, die direkt ins Herz trifft. Entdecke auch die anderen fröhlich-originellen RomComs der Bestseller-Autorin, die regelmäßig auf den Bestseller-Listen der New-York-Times, Sunday-Times & der SPIEGEL-Bestseller-Liste landen. - Happy Place - Book Lovers - Funny Story - Verliebt in deine schönsten Seiten
Autorentext
Emily Henry studierte kreatives Schreiben in New York und arbeitet heute als Autorin und Lektorin in Cincinnati, Ohio.
Leseprobe
Prolog
Vor fünf Sommern
Im Urlaub kann man sein, wer immer man sein will.
Wie ein gutes Buch oder ein tolles Outfit lässt einen der Urlaub zu einer anderen Version seiner selbst werden.
Im Alltag schafft man es vielleicht nicht einmal, mit dem Kopf im Takt zu einem Song aus dem Radio zu nicken, ohne dass es einem peinlich ist, aber auf der richtigen, mit glitzernden Lichtern geschmückten Terrasse, mit der richtigen Band im Hintergrund, wirbelt man herum wie ein Profi.
Im Urlaub verändert sich auch das Haar. Das Wasser ist anders, vielleicht auch das Shampoo. Vielleicht wäscht oder bürstet man sich überhaupt nicht mehr die Haare, weil das Salzwasser sie so schön lockt.
Man denkt: Vielleicht könnte ich das zu Hause auch so machen. Vielleicht kann ich auch dort dieser Mensch sein, der sich die Haare nicht kämmt, dem es egal ist, ob er verschwitzt ist oder überall Sand hat.
Im Urlaub spricht man völlig Fremde an und vergisst die Risiken. Wenn es ganz schrecklich peinlich wird - völlig egal! Man sieht sie ohnehin nie wieder.
Man ist, wer man sein will. Kann tun, was man will.
Na gut, vielleicht nicht alles. Manchmal zwingt einen das Wetter in eine bestimmte Situation wie zum Beispiel die, in der ich mich gerade befinde, und man muss einen Plan B finden, um Spaß zu haben, während man das Ende des Regens abwartet.
Auf meinem Weg zurück von der Toilette bleibe ich stehen. Teilweise deshalb, weil ich immer noch an meinem Plan tüftele. Hauptsächlich aber, weil der Fußboden so klebrig ist, dass ich meine Sandale verliere und zurückhumpeln muss, um sie zu holen. Theoretisch liebe ich alles an diesem Lokal, aber praktisch bin ich mir sicher, dass ich hier gute Chancen habe, mir eine von diesen seltenen Krankheiten einzufangen, die sie in den tiefgefrorenen Reagenzgläsern eines geheimen Seuchenzentrums aufbewahren, sobald ich mit dem bloßen Fuß das schmutzige Laminat berühre.
Halb hüpfend, halb tanzend, gelange ich zurück zu meinem Schuh, gleite mit den Zehen durch die dünnen orangefarbenen Riemchen und drehe mich zur Bar um: die Menge klebriger Körper, die Ventilatoren an der Decke, die sich träge drehen, die aufgesperrte Tür, die hin und wieder einen regennassen Windstoß aus der schwarzen Nacht in die verschwitzte Menge durchlässt. In der Ecke spielt eine Jukebox, die in allen Neonfarben leuchtet, »I Only Have Eyes for You« von den Flamingos.
Es ist zwar ein Feriendorf, doch die Bar ist für Einheimische - ohne bedruckte Strandkleidchen und Tommy-Bahama-Shirts, aber leider auch ohne Cocktails mit Spießchen, auf denen tropische Fruchtstückchen stecken.
Wenn das Unwetter nicht wäre, hätte ich meinen letzten Abend hier woanders verbracht. Die ganze Woche lang hat es ununterbrochen wie aus Eimern gegossen und ständig gedonnert, sodass meine Träume von schneeweißen Stränden und glänzenden Schnellbooten zerstört wurden. Zusammen mit den anderen enttäuschten Reisenden habe ich meine Tage damit verbracht, Piña Coladas in jeder brechend vollen Touristenfalle zu kippen, die ich finden konnte.
Aber heute konnte ich keine Menschenmengen, langen Wartezeiten oder grauhaarige Männer mit Eheringen mehr ertragen, die mir über die Schultern ihrer Ehefrauen zuzwinkerten. Deshalb bin ich heute hier.
In einer Bar mit klebrigem Fußboden, die schlicht BAR heißt, suche ich in der Menschenmenge nach meinem Ziel.
Es sitzt in der Ecke der BAR-Bar. Ein Mann, ungefähr in meinem Alter, fünfundzwanzig, sandfarbenes Haar und groß gewachsen mit breiten Schultern, wobei er so zusammengesunken dasitzt, dass man die letzten beiden Eigenschaften vielleicht nicht auf den ersten Blick erkennt. Er hat sich über sein Handy gebeugt. Ich sehe den konzentrierten Ausdruck in seinem Profil. Er kaut auf seiner vollen Unterlippe herum und streicht langsam