Zwei der umtriebigsten und erfolgreichsten Slam-Poeten Deutschlands haben ihre besten Texte genommen und in eine Geschichte eingeflochten, die davon handelt, wie sie im Kampf gegen Faulheit, Zeitnot und Prokrastination ein Buch zu schreiben versuchen. Ein pointierter Mix aus launischen Dialogen und schräger Prosa! Wie ist es, mit Mitte zwanzig in einer Berliner WG binnen vier Wochen ein Buch zu schreiben, von dem der eine Autor erst kurz vor der Deadline erfahren hat? Insgeheim hoffen Lobrecht und Rosskopf, sich das Buch als Masterarbeit anrechnen lassen zu können. Weil Felix Politik studiert und Malte Jura, ist das eine sehr dumme Hoffnung. Aber das Motto für die zwei ist sowieso immer: Klappt schon irgendwie, weil es muss! Eingestreut in diese Rahmenhandlung sind die besten Slam-Texte der beiden: Warum findet Malte einfach keine Freundin, die ihn cool findet, weil er cool ist, und nicht, weil er grad zufällig da ist? Und warum kauft Felix Gänse bei Ebay? Liegen bleiben vs. endlich anfangen zu schreiben, Kommodenvermessen vs. Bumerangwerfen, gestreifte T-Shirts vs. ausdefinierten Bizeps und Hochdeutsch vs. Berliner Schnauze sind nur einige der Konfliktlinien zwischen den beiden Storytellern. Das Ergebnis ist zu witzig für ein Lexikon und zu smart für reine Comedy. Dieses Buch ist wie Berlin: jung, random und gut aussehend.

Felix Lobrecht, 1988 geboren, ist Berliner, der im temporären Exil in Marburg weilt. Er ist erfolgreicher Poetry-Slammer, Autor, Comedian und Stammautor bei den Lesebühnen "Late-Night-Lesen" in Marburg und "Wal fällt auf Boot" in Gießen sowie 50 Prozent des SlamTeams "Slamdog Millionaire". Mit seinen Texten bringt er vor allem sich selbst, aber auch mal das Publikum zum Lachen. Ferner zeichnen ihn sein ausgeprägter Bizeps und die Berliner Schnauze aus (ebenfalls ausgeprägt). Nach dem Studium wird er zurück in seine geliebte Heimat ziehen, um dort groß und noch stärker zu werden. Malte Rosskopf wurde 1988 geboren und ist Slam- Poet, Autor und Vorleser. Als zugezogener Berliner hat er es sich seit 2009 im Wedding bequem gemacht, ist aber ohnehin meist unterwegs, wenn er mit seinen Gedichten und Kurzgeschichten erfolgreich durch Deutschland, Österreich und die Schweiz tourt. Rosskopf ist Mitglied der Berliner Lesebühne "Schnaps & Würde" und zweier Poetry-Slam-Teams, von denen eines bekannt ist ("Slamdog Millionaire") und das andere noch keinen Namen hat, weil es sehr geheim ist.

Autorentext

Felix Lobrecht, 1988 geboren, ist Berliner, der im temporären Exil in Marburg weilt.
Er ist erfolgreicher Poetry-Slammer, Autor, Comedian und Stammautor bei den Lesebühnen "Late-Night-Lesen" in Marburg und "Wal fällt auf Boot" in Gießen sowie 50 Prozent des SlamTeams "Slamdog Millionaire". Mit seinen Texten bringt er vor allem sich selbst, aber auch mal das Publikum zum Lachen. Ferner zeichnen ihn sein ausgeprägter Bizeps und die Berliner Schnauze aus (ebenfalls ausgeprägt). Nach dem Studium wird er zurück in seine geliebte Heimat ziehen, um dort groß und noch stärker zu werden.

Malte Rosskopf wurde 1988 geboren und ist Slam- Poet, Autor und Vorleser.
Als zugezogener Berliner hat er es sich seit 2009 im Wedding bequem gemacht, ist aber ohnehin meist unterwegs, wenn er mit seinen Gedichten und Kurzgeschichten erfolgreich durch Deutschland, Österreich und die Schweiz tourt. Rosskopf ist Mitglied der Berliner Lesebühne "Schnaps & Würde" und zweier Poetry-Slam-Teams, von denen eines bekannt ist ("Slamdog Millionaire") und das andere noch keinen Namen hat, weil es sehr geheim ist.



Leseprobe
PROLOG

STRASSE & STUDIUM

"Fick dich, Rosskopf, fick dich einfach!", tobt Felix. In der Hand hält er drohend einen Nothammer aus einem Bus, vor ihm liegt eine leere Flasche Ouzo. "Wie zur Hölle soll dein beschissener Vorschlag funktionieren? Wie, frag ick dich!"

"Halt doch mal deine bekackte Scheißfresse, Felix!", brüllt Malte zurück und nimmt noch einen großzügigen Schluck Whiskey. Neben ihm liegen griffbereit zwei Äxte. "Wir müssen bis morgen ein Scheißbuch bei unserem Scheißverleger abgeben und es war ein Scheißfehler, dir zu erlauben, das letzte Kapitel zu schreiben. Hast du dir deinen lieblos hingekackten Rotz mal selber durchgelesen? Schau mir in die Augen und sag mir, dass du das letzte Kapitel gelesen hast, ohne zu denken, dass das die verfickteste Fickscheiße ist, die je ein 'Mensch' geschrieben hat."

"Ick schau dir in die Augen und sag dir, dass du schielst, dit sag ick dir, du Lappen. Dit letzte Kapitel vom Buch ist einsame Spitze und bevor du jetzt hier alles mit deinen lappigen, weichgespülten Scheißideen kaputtmaltest, zünd ick hier lieber den janzen Laden an. Den janzen verfickten Laden!" Felix zückt sein Feuerzeug. "Und hör auf, Mensch in Tüddelchen zu setzen, du arroganter Sack!" Beide schnauben sich wütend an.

"Alter, Felix, wach endlich auf." Malte versucht, die Situation ein wenig zu beruhigen. "Wir müssen morgen ein Buch abgeben. Morgen. Verstehst du? Das ist der Tag nach heute. Und wir sind fast fertig, haben da so viel Arbeit reingesteckt, aber mit so einem Ende machen wir doch alles zunichte, was wir vorher mühsam aufgebaut haben."

"Nischt wird hier zunichte jemacht. Dit ist 'ne runde Sache, so wie ick dit jeschrieben hab. 'ne runde Sache. So wie ein Ball. Oder 'n runder Kasten. Die von dir anjebotene Alternative is' keene runde Sache. Die is' eckig. Wie 'n normaler Kasten. Wenn wir jetzt deinem Vorschlag folgen, dann konterkarieren wir doch allet von vorher."

Malte winkt herablassend ab. "Du weißt doch nicht mal, was 'konterkarieren' heißt, Felix. Deine ganze Familie weiß nicht, was 'konterkarieren' heißt."

"Jut, ick wiederhole: Fick dich, Rosskopf, fick dich einfach!"

"Fick dich selber, Felix! Das ist doch alles für'n Arsch!"

Beide sind auf Hundertachtzig und warten ab, was passiert. Keiner senkt den Blick. Da zunächst aber niemand Anstalten macht, den anderen anzugreifen, regen sie sich ein bisschen ab.

"Du kannst doch gar nicht mehr klar denken, Felix", sagt Malte. "Du bist doch rotzbesoffen von dem ganzen Ouzo!"

"Dit ist doch völlig sachfremd jetzt. Außerdem bist du mindestens noch besoffener als icke. Und überhaupt, wat macht'n dieser Lauch eigentlich hier?", fragt Felix und nickt abfällig zu dem in der Ecke kauernden jungen Mann, der vor Angst zittert.

"Ja, was mach ich eigentlich hier?", fragt der junge Mann.

"Kann der mal bitte sein Maul halten, Malte?", mahnt Felix.

"Ja, halt dein Maul, mit dir spricht hier gerade niemand!", blafft Malte ihn an, um dann an Felix gerichtet fortzufahren. "Das ist Troy, ein befreundeter Schriftsteller. Ich habe ihn gebeten, meine Einschätzung hinsichtlich deines Kapitels zu bestätigen."

"Wir sind nicht befreundet, ich kenne Sie nicht", stottert Troy. "Und ich wurde nicht gebeten, sondern erpresst. Ich möchte bitte schnell nach Hause gehen. Ich habe Angst."

Malte schüttelt den Kopf und versperrt den Weg zur Tür.

"Kann der mal bitte sein Maul halten?", mahnt Felix ein zweites Mal.

"Ja, halt dein Maul, Troy. Du gehst nirgendwo hin, bevor du Felix nicht erklärt hast, dass er beim letzten Kapitel versagt und sich bis auf die Knochen blamiert hat und nur mein Vorschlag unser Buch retten kann."

"Spinnst du jetzt komplett, Rosskopf? Du hast 'nen Schriftsteller hierher zitiert, damit er deinen völlig abwegigen Vorschlag unterstützt?"

"Ja, das habe ich. Troy hat schon mehrere Bücher ve
Titel
10 Minuten? Dit sind ja 20 Mark!
Untertitel
Zeit ist Geld und wir haben's eilig
EAN
9783944035611
ISBN
978-3-944035-61-1
Format
E-Book (epub)
Hersteller
Herausgeber
Veröffentlichung
15.09.2015
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
0.82 MB
Anzahl Seiten
192
Jahr
2015
Untertitel
Deutsch
Lesemotiv