Die vorliegende Arbeit wurde im Wintersemester 1994/1995 von der Fakultät für Geschichts-, Sozial-und Wirtschaftswissenschaften der Universität Stuttgart als Dissertation angenommen. Sie war von Beginn an interdisziplinär angelegt und wurde bei Prof. Dr. Wolf gang Donsbach am Institut für Publizistik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz begonnen. An der Konzeption war ferner Prof. Dr. Oscar W. Gabriel beteiligt. Berufliche Gründe führten zu meinem Wechsel an das Institut für Politikwissenschaft der Universität Stuttgart, wo Prof. Dr. Oscar W. Gabriel seitdem Erstbetreuer der Arbeit war. Ihm bin ich für seine kritischen Kommentare zu Dank verpflichtet und -mehr grundsätzlich -dafür, daß er mich im wissenschaftlichen Arbeiten ausgebildet hat. Zwar hat sich mit dem Ortswechsel auch die Konzeption etwas verändert, der Fokus liegt jedoch nach wie vor bei einem zentralen Element der politischen Mei nungs-und Willensbildung, nämlich der öffentlichen Meinung und ihrer Bedeu tung für das politische System. Kein Name ist in der Bundesrepublik Deutschland mit der Erforschung der öffentlichen Meinung so eng verbunden wie der von Prof. Dr. Dr. h. c. Elisabeth Noelle-Neumann. Ihr gilt mein ganz besonderer Dank, denn ohne ihre Unterstützung hätte die Arbeit in der vorliegenden Form nicht rea lisiert werden können. Zum einen hat sie mir die Nutzung reichhaltigen Datenma terials des Instituts für Demoskopie Allensbach ermöglicht. Zum anderen hat sie sich -zusammen mit Prof. Dr. Wolfgang Donsbach -für eine fInanzielle Förde rung des Projektes eingesetzt und diese auch beim Stifterverband für die Deut sche Wissenschaft erreicht. Dem Stifterverband danke ich für die Finanzierung von Hilfskräften.

Autorentext

Frank Brettschneider ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Politikwissenschaft der Universität Stuttgart.



Klappentext

Stimmt das Handeln von Abgeordneten, Fraktionen und Regierungen im Deutschen Bundestag mit der öffentlichen Meinung zu politischen Sachfragen überein? Dieser für die Demokratietheorie zentralen Frage nach der Responsivität politischen Handelns in der Bundesrepublik wird für den Zeitraum von 1949 bis 1990 erstmals in dieser empirischen Studie nachgegangen.Wenn sich die in Umfragen gemessene öffentliche Meinung wandelt, stimmen etwa 60 Prozent der 3.000 untersuchten parlamentarischen Handlungen (u. a. Gesetzentwürfe, Anträge, Anfragen) mit der Richtung des Meinungswandels überein. Dabei führen Politiker die öffentliche Meinung ebenso häufig an, wie sie ihr folgen. Die Übereinstimmung ist am größten, wenn sich die Bevölkerungspräferenzen in eine politisch rechte, den Status Quo wahrende Richtung entwickeln. Noch bedeutsamer als die Richtung des Meinungswandels ist die zum Zeitpunkt der Entscheidung bestehende Mehrheitsmeinung in der Bevölkerung. Die den Band abschließende umfassende Dokumentation der parlamentarischen Handlungen und des Meinungswandels bietet nicht nur einen Überblick über 'Parlamentarismus und öffentliche Meinung' in der Bundesrepublik, sondern stellt auch eine Datengrundlage für weiterführende Forschungen dar. Darüber hinaus wird, ebenfalls zum ersten Mal, der gesamte - überwiegend amerikanische - Stand der Responsivitätsforschung systematisch dargestellt.

"(...) In der Schlußbewertung muß man diesem Werk eine außerordentlich hohe Leistung und Dichte der Argumentation und des Materialreichtums bescheinigen. (...) Gut ausgewertet ist das Werk eine überaus ergiebige Quelle für Arbeiten über Parlament, öffentliche Meinung, Massenmedien und auch zur Demokratietheorie. Ein sehr empfehlenswertes Buch."
Ulrich von Alemann,Annotierte Bibliographie für die politische Bildung 1/96



Inhalt
1. Fragestellungen dieser Arbeit.- 2. Repräsentative Demokratie und öffentliche Meinung.- 3. Der Begriff Responsivitlit.- 4. Das Konzept öffentliche Meinung.- 5. Aufbau der Arbeit.- Erster Teil: Der Forschungsstand.- 1. Die Operationalisierung der öffentlichen Meinung und des politischen Handelns.- 2. Studien auf der Mikro-Ebene.- 3. Studien auf der Makro-Ebene.- 4. Zusammenfassung des Forschungsstandes und Konsequenzen für die eigene Arbeit.- Zweiter Teil: Die empirische Analyse öffentlicher Meinung und parlamentarischer Handlungen in der Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1990.- 1. Erweiterungen und Modifikationen des Ansatzes von Page und Shapiro.- 2. Öffentliche Meinung im Wandel.- 3. Die parlamentarischen Handlungen im Deutschen Bundestag.- 4. Der Zusammenhang zwischen öffentlicher Meinung und parlamentarischem Handeln im Deutschen Bundestag.- Dritter Teil: Zusammenfassung und Diskussion.- 1. Zusammenfassung der Ergebnisse und Einordnung in den Forschungsstand.- 2. Empfehlungen für künftige Responsivitätsforschung.- 3. Die Erweiterung des Untersuchungsgegenstandes.- Literatur.
Titel
Öffentliche Meinung und Politik
Untertitel
Eine empirische Studie zur Responsivität des deutschen Bundestages zwischen 1949 und 1990
EAN
9783322970633
Format
E-Book (pdf)
Veröffentlichung
17.04.2013
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Anzahl Seiten
427
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