Die Sonne hing noch tief über der Prärie, als Grainger sein Pferd am Rand des kleinen Ortes Bright Creek zügelte. Staub wirbelte um die Hufe des Rappen, der das Ende eines langen Ritts spürte und mit gesenktem Kopf langsam ausschnaubte. Grainger war ein Mann, der auffiel - groß, breitschultrig, wettergegerbtes Gesicht, stechende Augen unter der Krempe seines abgewetzten Hutes. Sein Colt Remington ruhte tief am Oberschenkel, der Griff blankpoliert vom ständigen Gebrauch. Bright Creek war ein verschlafener Flecken, der sich an die Hoffnung klammerte, dass der große Eisenbahnboom auch ihn einmal erreichen würde. Noch aber lebte man von den Rindern und von dem, was die Minen im nahen Hügelzug hergaben. Heute jedoch lag eine Unruhe über dem Ort. Grainger spürte sie, noch ehe er die ersten Häuser erreichte. Er ließ den Blick über die Hauptstraße schweifen. Vor dem Saloon standen zwei Männer, rauchend, mit finsteren Mienen. Die Fensterläden der Bank waren zugezogen, und selbst der Schmied hatte seine Arbeit unterbrochen, um misstrauisch zu dem Fremden hinüberzublicken. Grainger wusste, was das bedeutete: Ärger lag in der Luft.