Universitäten entwickeln sich gegenwärtig zu Akteuren. Auf diesen Nenner bringt Frank Meier den Transformationsprozess, der hinter vielen Reformen nicht nur im deutschen Hochschulsystem steht. Was zum einen den institutionellen Wandel der Hochschulorganisation mit all seinen praktischen Implikationen beschreibt, verweist zum anderen auf ein Grundlagenproblem der allgemeinen Soziologie: Inwieweit können Organisationen überhaupt instruktiv als Akteure, also als verantwortliche Handlungsträger verstanden werden? Die Akteurkonzeption, die der Autor hier vorschlägt und zu seiner Untersuchung nutzt, eröffnet neue Perspektiven für die theoriegeleitete Analyse der Hochschule, aber auch anderer Typen von Organisationen.



Institutioneller Wandel in der Hochschulorganisation

Vorwort
Institutioneller Wandel in der Hochschulorganisation

Autorentext
Dr. Frank Meier ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Universität Bremen.

Zusammenfassung
Zu den grundlegenden Aufgaben der Soziologie als Disziplin gehört es, institu- onellen Wandel empirisch zu beschreiben und theoretisch zu erklären. Die - genstände ebenso wie die Erklärungsprogramme sind vielfältig. Eine besondere Herausforderung stellt dabei die Analyse derjenigen Institutionen dar, mit denen man unmittelbar vertraut ist. Eine solche Institution ist für einen Wissenschaftler sicherlich die Universität, die, um die Kernthese von Frank Meier bereits v- wegzunehmen, im Rahmen allgemeiner Prozesse der gesellschaftlichen - teurskonstitution zunehmend in einen einheitlichen und organisierten Akteur transformiert wird. Diese These theoretisch zu entwickeln und empirisch aus- leuchten ist weder einfach noch trivial. Sie ist nicht einfach, da die Analyse der Universität vom Forscher gerade aufgrund ihrer Verankerung in seinen Allta- erfahrungen ein hohes Maß an Selbstdistanz voraussetzt. Ebenso wenig ist die These trivial. Zwar gehören Universitäten mit zu den ältesten Organisationen der Welt. In der Organisationsforschung schätzt man, dass ca. 80 % der Organisat- nen, die seit mehr als fünfhundert Jahren bestehen, Universitäten sind. Ebenso sind die klassischen Kriterien zur Bestimmung einer formalen Organisation wie etwa Mitgliedschaft oder formale Regeln selbstverständlich bei Universi- ten schon seit Anbeginn erfüllt. Dennoch trat die Universitätsorganisation als - genständige Steuerungsebene gegenüber ihren professoralen Mitgliedern, den Disziplinen und dem Staat kaum in Erscheinung, wie weite Teile der histo- schen Universitätsforschung betonen. Damit unterscheiden sich Universitäten deutlich von anderen, stärker vertikal integrierten Organisationen, wie sie etwa von Max Weber mit Blick auf die preußische Staatsbürokratie oder von Alfred D. Chandler mit Blick auf amerikanische Großunternehmen beschrieben wurden.

Inhalt
Allgemeiner Teil.- Quellen der Akteurtheorie.- Zur Theorie des Akteurs.- Spezieller Teil.- Die Kontrastfolie: Zweifel am Akteurstatus der Universität.- Neuere Hochschulreform.- Der Hochschulreformdiskurs.- Zusammenfassung, Diskussion und Ausblick.
Titel
Die Universität als Akteur
Untertitel
Zum institutionellen Wandel der Hochschulorganisation
EAN
9783531914862
ISBN
978-3-531-91486-2
Format
E-Book (pdf)
Herausgeber
Veröffentlichung
21.04.2009
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Anzahl Seiten
279
Jahr
2009
Untertitel
Deutsch
Auflage
2009
Lesemotiv