Nudging people towards making choices instead of coercing them is a technique already broadly used by the state. Indirect incentives and deterrents are used to steer citizens in a certain direction and reshape their wills. But is the concept of nudging compatible with the idea of autonomy, a guiding principle of the German constitution?
Nicht nur die Privatwirtschaft, sondern auch staatliche Hoheitsträger bedienen sich längst der Formen indirekter Anreize und Anstöße, sogenannter Nudges. Diese sollen ganz ohne rechtlichen Zwang den Einzelnen lenken, indem sie für ihn kaum merklich Einfluss auf seinen Willen nehmen. Diese Wirkweise bedarf einer gesamtsystematischen Perspektive, die es - unter Achtung der Interdisziplinarität des Ansatzes - erlaubt, eine grundlegende verfassungsrechtliche Frage zu erörtern. Dem Grundgesetz liegt die Vorstellung von der interdependenten Beziehung zwischen der Selbstbestimmung des Einzelnen und der Institution des demokratischen Rechtstaates zu Grunde. Erst mit Einnahme dieser Perspektive wird sichtbar, inwiefern das Nudging-Konzept mit der Vorstellung vom selbstbestimmt, autonom handelnden Menschen als Leitidee des Grundgesetzes vereinbar ist.
Die Arbeit wurde mit dem Konrad-Redeker-Preis 2022 ausgezeichnet.
Autorentext
Geboren 1992; Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Heidelberg und der National Taiwan University in Taipeh (Taiwan); Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Abteilung Staatsrecht an der Universität Bonn; derzeit Rechtsreferendariat im OLG Bezirk Schleswig (Landgericht Kiel).
Nicht nur die Privatwirtschaft, sondern auch staatliche Hoheitsträger bedienen sich längst der Formen indirekter Anreize und Anstöße, sogenannter Nudges. Diese sollen ganz ohne rechtlichen Zwang den Einzelnen lenken, indem sie für ihn kaum merklich Einfluss auf seinen Willen nehmen. Diese Wirkweise bedarf einer gesamtsystematischen Perspektive, die es - unter Achtung der Interdisziplinarität des Ansatzes - erlaubt, eine grundlegende verfassungsrechtliche Frage zu erörtern. Dem Grundgesetz liegt die Vorstellung von der interdependenten Beziehung zwischen der Selbstbestimmung des Einzelnen und der Institution des demokratischen Rechtstaates zu Grunde. Erst mit Einnahme dieser Perspektive wird sichtbar, inwiefern das Nudging-Konzept mit der Vorstellung vom selbstbestimmt, autonom handelnden Menschen als Leitidee des Grundgesetzes vereinbar ist.
Die Arbeit wurde mit dem Konrad-Redeker-Preis 2022 ausgezeichnet.
Autorentext
Geboren 1992; Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Heidelberg und der National Taiwan University in Taipeh (Taiwan); Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Abteilung Staatsrecht an der Universität Bonn; derzeit Rechtsreferendariat im OLG Bezirk Schleswig (Landgericht Kiel).
Titel
Gelenkter Wille
Untertitel
Das Nudging-Konzept zwischen Selbstbestimmungsfreiheit und Rechtsstaatsprinzip
EAN
9783161600821
Format
E-Book (pdf)
Hersteller
Veröffentlichung
01.05.2021
Digitaler Kopierschutz
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