Ist muslimische Migration eine sexuelle Gefahr? Ist das Abendland sexuell modern? Der Band zeigt, wie ein sexueller Exzeptionalismus die Behauptung der sexuellen Überlegenheit des Abendlandes als strategisches Narrativ gegen Migration eingesetzt wird und eine rassistische Politik der Angst begründet.

Ein zentrales Motiv der Abwehr von Migration insbesondere aus islamisch geprägten Ländern ist die Annahme einer generellen sexuellen Rückständigkeit und Gefährlichkeit von Migrant_innen. Dem setzt der dominante Diskurs eine überlegene okzidentale sexuelle Moderne entgegen einen »sexuellen Exzeptionalismus«. Gabriele Dietze dekonstruiert diese sexualpolitisch fokussierte Charakterisierung von Migration als Strategie, die eine emotionalisierte Politik der Angst nutzt, um einen ethno-nationalistischen Diskurs voranzutreiben. Sie stellt damit ein neues Begriffsrepertoire zur Verfügung, das in die männlich dominierte Rechtspopulismusforschung interveniert.

Autorentext
Gabriele Dietze (PD Dr.) lehrte und forschte in kultur- und medienwissenschaftlicher Perspektive u.a. zu Rassismus, Sexismus, Migration und Rechtpopulismus. Sie ist Mitglied im Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien der Humboldt-Universität zu Berlin und war u.a. Harris-Professor of Gender Studies am Dartmouth College (Hanover, NH) und Visiting Fellow am DuBois-Institute an der Harvard University (Cambridge, MA).
Titel
Sexueller Exzeptionalismus
Untertitel
Überlegenheitsnarrative in Migrationsabwehr und Rechtspopulismus
EAN
9783839447086
Format
E-Book (pdf)
Hersteller
Veröffentlichung
21.10.2019
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
11.89 MB
Anzahl Seiten
222
Lesemotiv